Islamisierung
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Als Islamisierung wird die Eroberung und Missionierung und der anschließende Übertritt ganzer Völker oder Kulturkreise zum Islam verstanden. Nach islamischem Recht (Scharia) ist die Zwangsislamisierung polytheistischer Völker, wie etwa in Nuristan, erlaubt.
Anders als die Konversion oder Bekehrung einer einzelnen Person umfasst der Begriff "Islamisierung" einen Umwandlungsprozess in historisch-politischer Dimension - teilweise analog zur Christianisierung. Doch wirkt heute das islamische Recht stärker nach als das christliche des Mittelalters, denn die Scharia verbietet bis heute dem Einzelnen eine Konversion zum Christentum.
In der Geschichte wurde, beginnend mit Mohammed, die Islamisierung meist durch die Eroberung mittels Dschihad eingeleitet. Die Kopfsteuer und andere dikriminierende Bestimmungen für Christen und Juden trugen dann entscheidend zur Islamisierung bei. Eine Gegenbewegung begann erst mit der Reconquista des Hochmittelalters gegen die arabische Herrschaft in Spanien. Die letzte Islamisierung auf europäischem Boden fand ab dem 16. Jahrhundert durch die Osmanen in Bosnien statt, während sie in Griechenland durch den starken kulturellen Widerstand gegen die osmanische Vorherrschaft nur sehr begrenzt wirkte. Durchaus sind jedoch auch in resistenten Gebieten Einflüsse auf die Bildende Kunst, auf die Musik (z.B. zahlreiche Opern) und auf die Küche festzustellen.
Die Islamisierung Europas
Heute wird von einigen von einer "Islamisierung Europas" gesprochen. So geht etwa der Islamwissenschaftler Bernard Lewis beispielsweise von einer Islamisierung Europas in den nächsten hundert Jahren aus.
- "Europa wird Teil des arabischen Westens sein, des Maghrebs. Dafür sprechen Migration und Demografie. Europäer heiraten spät und haben keine oder nur wenige Kinder. Aber es gibt die starke Immigration: Türken in Deutschland, Araber in Frankreich und Pakistaner in England. Diese heiraten früh und haben viele Kinder. Nach den aktuellen Trends wird Europa spätestens Ende des 21. Jahrhunderts muslimische Mehrheiten in der Bevölkerung haben." [1]
Grund dafür seien die hohen Geburtenraten der Muslime, die hohen Einwanderungszahlen aus islamisch-geprägten Ländern und die schlechte Integration. Es wird deshalb ein "Kulturkrieg" in Europa befürchtet, wobei die Unruhen der Immigranten in den Vorstädten Frankreichs als Vorboten gesehen werden. Walter Laqueur geht bereits von einem unwiderruflichen Untergang Europas in seiner bekannten Form aus.
Bassam Tibi macht darauf aufmerksam, dass beinahe jede größere deutsche Stadt heute eine Fatih-Moschee hat, die nach Mehmet II. Fatih, dem Eroberer Konstantinopels und Triumphator über dass Christentum benannt ist, was die Absichten derjenigen erhelle, die kollektiv ihre Moscheen so benennen.
Edmund Stoiber warnt vor einer schleichenden Islamisierung Deutschlands: Muslimische Mädchen müssten vor Zwangsehen geschützt werden. In den Moscheen sollte auf Deutsch gepredigt werden, und die muslimischen Gemeinden müssten so genannte Ehrenmorde ächten und Extremisten in den eigenen Reihen der Polizei melden. [2]
Literatur
- Ralph Ghadban: Tariq Ramadan und die Islamisierung Europas. Berlin: Schiler Verlag, 2006. 172 S. - ISBN 3-89930-150-1
- Walter Laqueur: Die letzten Tage von Europa. Ein Kontinent verändert sein Gesicht. 256 Seiten, September 2006.
- Bat Ye'or: Der Niedergang des orientalischen Christentums unter dem Islam. Vom Dschihad zum Schutzvertrag