Markneukirchen
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Sachsen |
Regierungsbezirk: | Chemnitz |
Landkreis: | Vogtlandkreis |
Geografische Lage: | Koordinaten: 50° 19' N 12° 19' O 50° 19' N 12° 19' O |
Höhe: | 504 m ü. NN |
Fläche: | 47,38 km² |
Einwohner: | 7.034 (31. Dezember 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 149 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 08258 |
Vorwahl: | 037422 |
Kfz-Kennzeichen: | V |
Gemeindeschlüssel: | 14 1 78 330 |
Adresse der Stadtverwaltung: | Am Rathaus 2 08258 Markneukirchen |
Website: | www.markneukirchen.de/ |
E-Mail-Adresse: | info@markneukirchen.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Karl-Heinrich Hoyer |
Markneukirchen ist eine Stadt im Vogtland und liegt zwischen dem Erzgebirge und dem Fichtelgebirge im sogenannten Elstergebirge. Sie ist vor allem aufgrund der hohen Qualität des Musikinstrumentenbaus als Hauptort des sogenannten Musikwinkels bekannt. Auf dem Gebiet des Sports steht der Name Markneukirchen für den Ringerverein AV Germania 1896".
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Das im 13. Jahrhundert gegründete Siedlerdorf Nothaft, erhielt zunächst seinen Namen nach einem egerländischem Rittergeschlecht - ein Ritter aus diesem Geschlecht führte als Locator bayerische/oberpfälzische Siedler in dieses Gebiet. Und auch noch in einer Urkunde aus dem Jahre 1378 lebt dieser Name im Sprachgebrauch der Bevölkerung fort (Nuwenkrichen dictum Nothaft). Um 1274 erscheint erstmals der Ortsname Neukirchen - zurückgehend auf die Gründung einer Kirche - in einer Urkunde des Klosters Waldsassen, in der ein Chunradus de Newenkirchen erwähnt wird, wahrscheinlich der Inhaber des örtlichen Rittersitzes.
1357 (Nuenkirchin) und 1360 (stat) erscheint der Ort bereits als Markt, mit den gleichen Rechten wie die wohl älteren Nachbarstädte Adorf und Oelsnitz. Als Gründer des Marktes fungierten die Vögte von Plauen (wohl Heinrich der Ältere oder Heinrich der Lange), die durch eine planmäßige Städtepolitik eine Festigung ihrer Macht gegenüber den Wettinern erreichen wollten.
Die heutige Schreibweise des Ortes geht auf das Jahr 1858 zurück, indem die gängige Bezeichnung Markt Neukirchen unter Weglassung des „t“ zum Ortsnamen (Markneukirchen) durch königlichen Beschluss aus Dresden erklärt wurde, um Verwechslungen mit vielen anderen Neukirchen zu verhindern.
[Bearbeiten] Eingemeindungen
Am 1. Januar 1994 wurde Wohlhausen und am 1. März 1994 Breitenfeld eingemeindet. 1999 erfolgte die Zwangseingemeindung von Landwüst.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Wappen
Die Gründerschaft der Vögte zeigt sich ebenso im Stadtwappen. Ähnlich wie in den Wappen von Plauen, Oelsnitz und Adorf, zeigt es das Wappenbild der Plauener Vögte: einen links aufgerichteten Löwen mit doppeltem Schweif und schlagender Zunge.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Museen
Das Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen wurde 1883 durch den Lehrer und Organisten Paul Apian-Bennewitz gegründet. In dieser Zeit blühte der Orchesterinstrumentenbau im Musikwinkel auf Grund des Handels in viele Länder Europas und in die USA. Der Gründer des Museums beabsichtigte eine Lehrstätte für die einheimischen Instrumentenbauer zu schaffen, und Musikinstrumente aller Länder der Erde aufzunehmen.
Über 3100 Exponate aus Europa, Asien, Afrika, Amerika und Australien gehören heute zum Bestand der Sammlung, aber der Schwerpunkt liegt auf der einheimischen Herstellung. Zahlreiche Unikate und Kuriositäten beleben die Sammlung, die durch die Darstellung des Instrumentenbaues vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart in ihrer Art einmalig ist.
In den vergangenen 60 Jahren haben über 3 Millionen Besucher das Museum besucht, das im sogenannten „Paulus-Schlösschen“, einem spätbarocken Wohnhaus, untergebracht ist.
[Bearbeiten] Musik
Durch die in Markneukirchen stattfindenden Internationalen Musikwettbewerbe ("Musiktage") wird handwerkliche Tradition weiter bewahrt.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
Bekannt wurde Markneukirchen durch den im Zuge der Gegenreformation im 17. Jahrhundert erfolgten Zuzug von böhmischen Exulanten, die das Musikinstrumentenhandwerk in Klingenthal heimisch machten. Bereits 1677 wurde durch zwölf Meister (Exulanten aus Graslitz) in Markneukirchen die erste Geigenmacherinnung Deutschlands ins Leben gerufen. 1777 folgte die Gründung der Saitenmacherinnung, 1791/98 schlossen sich die Waldhorn- und Pfeifenmacher zur „musikalischen Instrumentenmachergesellschaft“ zusammen. Auch heute noch wird Markneukirchen als Zentrum des Orchesterinstrumentenbaus bezeichnet; fast alle Musikinstrumente werden hier gefertigt.
Das Prägewerk Markneukirchen (VEB Präwema), fertigte bis 1990 die meisten Orden und Abzeichen der DDR. Heute werden hier unter dem Namen Praewema Praegewerk Markneukirchen GmbH Anstecker und ähnliche Werbeträger gefertigt.
[Bearbeiten] Bildung
In der „Villa Merz“ kann der Studiengang Musikinstrumentenbau Markneukirchen der Westsächsischen Hochschule Zwickau (FH) (Fachbereich Angewandte Kunst Schneeberg) besucht werden.
Weiterhin besteht das musisch-künsterlische und mathematisch-naturwissenschaftliche Gymnasium Markneukirchen. Es ist für kulturelle Höhepunkte, wie Musicals, im Oberen Vogtland bekannt.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Jakob Weller (1602-1664), Oberhofprediger am Hof des Kurfürsten von Sachsen in Dresden
- Martin Jordan (* 1897), NSDAP-Reichstagsabgeordnter
- Hermann Bauer (*1892), Maler und Graphiker, schuf zahlreiche Exlibris
[Bearbeiten] Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Erich Wild (1895-1964), bedeutender Heimatforscher, nach ihm wurde eine Straße benannt
- Friedrich Glier (1891-1953), Lehrer, Organist, Komponist und Sammler heimatlicher Meldodien, nach ihm wurde eine Straße benannt
[Bearbeiten] Literatur
- Crasselt, Friedrich August: Versuch einer Chronik von Markneukirchen im K. Sächs. Voigtlande. Entworfen von Friedrich August Crasselt, d.Z. Diaconus daselbst, Schneeberg 1821.
- Eichler, Heidrun/Stadtlander, Gert (Red.): Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen. Hg. von der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen, Berlin/München 2000 (Sächsische Museen, Bd. 9). (ISBN 3-422-03077-8)
- Hellriegel, Franz Wilhelm Rudolf: Chronik von Markneukirchen, Zwickau 1913.
- Jordan, Hanna: Führer durch das Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen. Gefördert durch den Kulturkonvent Vogtland als regional bedeutsame Einrichtung, Markneukirchen o.J.
- Wild, Erich: Geschichte von Markneukirchen. Stadt und Kirchspiel, Plauen 1925 (Beilageheft zur 34. Jahresschrift 1925 des Vereins für vogtländische Geschichte und Altertumskunde).
[Bearbeiten] Weblinks
- Homepage der Stadt
- Homepage des Musikinstrumenten-Museums Markneukirchen
- Homepage des AV Germania 1896 Markneukirchen
- Homepage des Schachvereins Markneukirchen
- Homepage des Stadtorchester Markneukirchen
- Homepage des Studiengang Musikinstrumentenbau Markneukirchen, Westsächs. Hochschule Zwickau (FH)
- Homepage des Heimatvereins Markneukirchen e.V.
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