Pomesanien
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Pomesanien (polnisch Pomezania) ist eine altpreußische Landschaft östlich von Nogat und Weichsel (zwischen Elbing und Graudenz) bis zur Drewenz. Pomesanien schloss ebenfalls Pogesanien und Hockerland ein. Es liegt nördlich vom Kulmer Land.
Die Pomesanen waren ein Stamm der Pruzzen; ihr Stammesgebiet bildete den gleichnamigen Gau. Nach der Unterwerfung durch den Deutschen Orden gingen die Pomesanen, wie alle Pruzzen, zusammen mit deutschen, holländischen, litauischen, polnischen, schottischen und anderen Siedlern in der späteren Bevölkerung Ostpreußens auf. Als Landschaftsname hat sich die Bezeichnung bis ins 20. Jahrhundert gehalten.
Bistum Pomesanien
Pomesanien war ebenfalls ein Bistum, welches nicht mit dem alten Gau identisch war, diesen allerdings auch umfasste.
Nachdem der Kaiser und der Papst die Goldenen Bullen von 1228 und 1234 zur Christianisierung/Eroberung des Landes der Pruzzen durch den Deutschen Orden ausgeschrieben hatten, wurde Preußen im Jahre 1243 durch den Legat des Papstes Wilhelm von Modena in vier Bistümer geteilt.
Diese vier Bistümer waren Samland, Ermland, Kulmer Land und Pomesanien.
Pomesanien umfasste etwa die alten Preußengaue Pomesanien, Pogesanien und das Marienburger Werder. Sitz des Bischofs, dessen weltliches Herrschaftsgebiet etwa ein Drittel der Diözese umfasste, war Riesenburg, Sitz des Domkapitels, seit 1285 dem Deutschen Orden inkorporiert und etwa ein Drittel des bischöflichen Territoriums beherrschend, war Marienwerder. Mit Einführung der Reformation verzichtete 1525 der letzte katholische Bischof unter Übertritt zum Luthertum auf die weltliche Herrschaft und unterstellte die preußischen Gebiete Pomesaniens dem neu entstandenen Herzogtum Preußen. Erster lutherischer Bischof von Pomesanien wurde 1523 Georg von Polenz. 1587 wurde die Diozöse durch den Administrator in Preußen Markgraf Georg Friedrich eingezogen und das Einkommen ging an die Albertina Universität in Königsberg und weitere Landesschulen. Die katholisch gebliebenen Teile des Bistums fielen an das Bistum Kulm, 1821 kamen sie an das Bistum Ermland.
Bekannte Persönlichkeiten aus Pomesanien waren Dorothea von Montau und Johannes Marienwerder.
Siehe auch: Liste der Bischöfe von Pomesanien