Rätia Energie
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Die Rätia Energie AG (RE) mit Sitz in Poschiavo ist eine Produzentin und Verteilerin von elektrischer Energie im Schweizer Kanton Graubünden.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die RE entstand im Jahr 2000 aus dem Zusammenschluss der Kraftwerke Brusio AG (Forze Motrici Brusio SA, Poschiavo), der AG Bündner Kraftwerke (Klosters) und der Rhätische Werke für Elektrizität AG (Thusis). Seit 2004 gehört auch die aurax ag (früher Elektrizitätswerk Bündner Oberland/Ovra electrica Sursilvana, Ilanz) zur RE-Gruppe.
[Bearbeiten] Unternehmensstruktur und Kennzahlen
Hauptaktionäre des börsennotierten Unternehmens sind:
- Kanton Graubünden 46 %,
- Aare-Tessin AG für Elektrizität (Atel) etwa 25 %,
- Elektrizitäts-Gesellschaft Laufenburg AG etwa 21 %.
Im Jahr 2005 betrug der Umsatz der RE-Gruppe CHF 877 Mio., das Gruppenergebnis CHF 81 Mio. Der Energieumsatz betrug etwa 10'350 GWh, davon flossen rund 750 GWh in die regionale Versorgung. Die RE beschäftigt etwa 480 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
[Bearbeiten] Anlagen
[Bearbeiten] Kraftwerke
Im Puschlav
Im Prättigau
- Wasserkraftwerke Küblis und Klosters
Im Engadin
- Wasserkraftwerke Silvaplana, Morteratsch und Madulain im Oberengadin
- mehrere kleinere Wasserkraftwerke im Unterengadin
- Biogaskraftwerk Zernez
- Photovoltaikanlage Ludains in St. Moritz
Anlagen der aurax in der Surselva
- Wasserkraftwerke Ladral, Lunschania und Trun
- Beteiligung an den Kraftwerken Ferrera und Frisal
Anlagen in Italien (Mehrheitsbeteiligungen)
- Windkraftwerkpark Corleto Perticara, Inbetriebnahme 2004
- Gas-Kombikraftwerk Teverola, Inbetriebnahme 2006, Leistung 500 MW
[Bearbeiten] Versorgungsnetz
Die Kraftwerke Brusio (KWB) nahmen beim Ausbau des Hochspannungsnetzes eine Pionierrolle ein. Zusammen mit dem Kraftwerk Campocologno wurde 1907 eine Fernleitung in die Lombardei in Betrieb genommen. 1908 folgte die 23 kV-Leitung über den Berninapass, die erste Fernleitung über einen Hochgebirgspass. Sie diente zur Versorgung des Oberengadins, der Gleichrichterstationen der Berninabahn und später auch des Umformers Bever der Rhätischen Bahn.
1948 errichteten die KWB ihre erste 150 kV-Leitung über Bernina- und Julierpass. Die Albulaleitung (220 kV) brachte 1970 den Anschluss ans europäische Verbundnetz. Seit 2005 ist die neue Berninaleitung mit 380 kV in Betrieb, die leistungsfähigste Verbindung zwischen der Schweiz und Italien.
Die RE ist an mehreren internationalen Strombörsen aktiv. Im Jahr 2005 waren rund 88 % des Energieumsatzes eingekauft, nur etwa 350 GWh stammten aus eigener Produktion und 850 GWh aus Beteiligungen. Der Energieabsatz verteilte sich zu ungefähr 20 % auf die Schweiz, 45 % Italien, 30 % Deutschland. In den Regionen Engadin, Puschlav, Prättigau, Bündner Rheintal, Surselva versorgt die RE etwa 75'000 Kunden direkt oder über lokale Wiederverkäufer. Der Vertrieb in Italien erfolgt über das Tochterunternehmen Dynameeting.
[Bearbeiten] ÖkoStrompfad
Der 2002 eröffnete Lehrpfad zwischen den Stationen Ospizio Bernina und Cavaglia der Berninabahn informiert auf 12 Tafeln über die umweltfreundliche Erzeugung elektrischer Energie.