Schlacht bei Tanga
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Schlacht bei Tanga | |||||||||||||||||
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Schlachtgemälde von Martin Frost |
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Konflikt | Erster Weltkrieg | ||||||||||||||||
Datum | 2. November - 4. November 1914 | ||||||||||||||||
Ort | Bei Tanga, Deutsch-Ostafrika (heute Tansania) | ||||||||||||||||
Ergebnis | Deutscher Sieg | ||||||||||||||||
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Die Schlacht bei Tanga war eine militärische Auseinandersetzung zwischen Großbritannien und dem Deutschen Reich während des Ersten Weltkrieges. Sie fand zwischen dem 2. und 4. November 1914 bei der ostafrikanischen Hafenstadt Tanga (heute in Tansania) statt.
[Bearbeiten] Hintergrund
Am 4. und 5. August 1914 erklärte Großbritannien dem Deutschen Reich den Krieg, nachdem Deutsche Truppen das neutrale Belgien überfallen hatten. Damit begann auch sofort der Kampf um die Kolonie Deutsch-Ostafrika (heute Tansania, Ruanda und Burundi). Er nahm in der größten und bevölkerungsreichsten deutschen Kolonie erheblich größere Ausmaße an als in den übrigen sogenannten Schutzgebieten. Die Kolonie verfügte über umfangreiche natürliche Ressourcen, zwei Eisenbahnlinien für Truppenverschiebungen sowie eine eingeborene Bevölkerung, die den Deutschen loyal gegenüberstand. All diese Faktoren ermöglichten es der deutschen Schutztruppe, den weit überlegenen alliierten Gegnern bis 1918 standzuhalten.
Die deutsche Schutztruppe bestand zu Kriegsbeginn aus 267 Offizieren und Unteroffizieren sowie 4.612 einheimischen Askari. Kommandeur war Generalmajor Paul von Lettow-Vorbeck, der auch an der Niederschlagung der Aufstände der Herero und der Nama zwischen 1904 und 1908 in Deutsch-Südwestafrika teilgenommen hatte.
Am Morgen des 5. August 1914 ging in der Küstenfunkstation Daressalam die Nachricht von der britischen Kriegserklärung ein. Der damalige Gouverneur Dr. Schnee erklärte sofort den Kriegszustand für die Kolonie und veranlasste die Mobilmachung. Die Briten verhängten eine Seeblockade und kappten die deutschen Unterseekabel.
Drei Tage später erschien der britische Kreuzer HMS Pegasus und nahm den Funkturm von Daressalam erfolglos unter Feuer. Am 23. August versuchte der gleiche Kreuzer die Telegrafenstation von Bagamoyo durch Artilleriebeschuss zu zerstören. Die Pegasus wurde schließlich am 20. September 1914 von dem deutschen Kleinen Kreuzer SMS Königsberg vor Sansibar gestellt und versenkt.
[Bearbeiten] Die Schlacht
Am 2. November 1914 begann der erste kombinierte Angriff der Briten. In der Nähe des Hafens von Tanga ging ein britisches Korps unter der Führung von General Aitken an Land. Die Truppen bestanden aus einem britischen Northlancashire-Regiment und acht indischen Regimentern (Kashmir-Rifles), insgesamt 8.000 Mann. Die indischen Soldaten waren schlecht ausgebildete Reserveeinheiten. Den Briten standen zu diesem Zeitpunkt nur einige Züge der deutschen Schutztruppe in Tanga gegenüber. Einige Verbände aus dem Landesinneren sowie das freiwillige Schützenkorps aus Usambara eilten bis zum Abend den deutschen Verteidigern zu Hilfe. Das Gros der deutschen Truppen unter General Paul von Lettow-Vorbeck wurde in Eilmärschen nach Tanga verlegt und erreichte die Stadt in der Nacht auf den 4. November. In dreitägigen erbitterten Kämpfen gelang es den Deutschen (ca. 1.100 Mann) schließlich, die britische Übermacht vernichtend zu schlagen und auf die Schiffe zurückzudrängen.
Die Briten hatten 650 Gefallene und eine noch größere Anzahl an Verwundeten und Gefangenen zu beklagen.
Die deutschen Verluste betrugen 64 Mann, darunter 48 Askari.
16 Maschinengewehre, 600.000 Schuss Munition sowie umfangreiches sonstiges Gerät wurden von den Deutschen erbeutet.