Willi Bredel
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Willi Bredel (* 2. Mai 1901 in Hamburg; † 27. Oktober 1964 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller und Präsident der Deutschen Akademie der Künste, er gehört zu den Pionieren der sozialistisch-realistischen Literatur.
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[Bearbeiten] Leben
Bredel absolvierte 1916 bis 1920 eine Ausbildung zum Dreher. Er war 1916-17 Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend, 1917-20 des Spartakusbundes und seit 1919 der KPD. 1923 nahm er am Hamburger Aufstand teil und wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner Amnestierung 1925 arbeitete er als Seemann, Taxichauffeur und Dreher und arbeitete journalistisch für die Bremer „Arbeiterzeitung“ und das Essener „Ruhrecho“. Ab 1928 war er Redakteur der „Hamburger Volkszeitung“. 1930 wurde er wegen „Vorbereitung literarischen Hoch- und Landesverrats“ zu zwei Jahren Festungshaft verurteilt. In der Haft schrieb er seine ersten Romane.
Im März 1933 wurde er gleich nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in „Schutzhaft“ in Fuhlsbüttel genommen.
Schon 1934 glückte ihm die Flucht durch die Tschechoslowakei; er emigrierte 1934 nach Moskau. Dort erschien sein Roman Die Prüfung, der erste international beachtete Roman über ein deutsches Konzentrationslager. 1936 bis 1939 gab er mit Bertolt Brecht und Lion Feuchtwanger die literarische Zeitschrift Das Wort heraus. 1937 bis 1938 nahm er als Kriegskommissar des Thälmann-Bataillons der 11. Internationalen Brigade am Spanischen Bürgerkrieg teil. 1939 kehrte er nach Moskau zurück und nahm ab 1941 auf sowjetischer Seite am Zweiten Weltkrieg teil. Er war 1943 Mitbegründer des Nationalkomitee Freies Deutschland.
Nach 1945 arbeitete er für das Zentralkomitee der KPD in Mecklenburg. Er war 1947 bis 1949 Abgeordneter des Mecklenburgischen Landtages und 1948 bis 1950 der Volkskammer. Er arbeitete als Chefredakteur der Literaturzeitschriften Heute und Morgen (1947 bis 1950) und ndl (neue deutsche literatur) (1952 bis 1956). 1950 war er Gründungsmitglied der Deutschen Akademie der Künste.
1954 bis 1964 war Bredel Mitglied des Zentralkomitees der SED, seit 1957 als Mitglied der Kulturkommission. Ab 1962 war er als Nachfolger von Otto Nagel Präsident der Deutschen Akademie der Künste, die sich unter seiner Leitung auf Beschluss des ZK der SED zur „sozialistischen Akademie“ entwickelte.
Bredel wurde 1956 mit der Hans-Beimler-Medaille, 1960 dem Banner der Arbeit und 1961 dem Vaterländischen Verdienstorden ausgezeichnet. 1961 bis 1976 erschien in Berlin und Weimar eine Werkausgabe in vierzehn Bänden.
[Bearbeiten] Über das Werk
Bredel verstand seine literarischen Arbeiten immer als Teil des Klassenkampfes. Er begann seine literarische Laufbahn als Arbeiterkorrespondent. Seine journalistischen Arbeiten bildeten dann auch die Grundlage seines ersten Romans "Maschinenfabrik N&K". Wenn er - nach eigenem Bekunden - auch auf seine Erfahrungen bei der Hamburger Fabrik Nagel & Kaemp zurückgriff, schilderte er aber kein wirkliches Geschehen, das er selbst erlebt hatte. Kritiker, wie z. B. George Lukács warfen Bredel vor, seine Charaktere seien zu holzschnittartig, keine wirklichen Gestalten, sondern nur Chargen, seine Sprache zu sehr die von Referaten, seine literarische Methode "trotzkistisch". Bredel ging es in seinen Romanen "Maschinenfabrik N&K" und "Rosenhofstraße" allerdings nicht darum, besondere Charaktere darzustellen, sondern er wollte die gegensätzlichen Interessen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen darstellen. Deshalb sind die Helden dieser Romane oft keine Einzelpersonen, sondern Kollektive (eine kommunistische Betriebszelle in der "Maschinenfabrik", eine Straßenzelle in der "Rosenhofstraße").
Dass Bredel auch anders konnte, zeigte er mit seinem Roman "Die Prüfung", in dem er sein eigenes Erleben im Konzentrationslager Fuhlsbüttel ("KOLAFU") verarbeitete. Geschrieben im Prager Exil, war es die erste literatische Darstellung aus einem deutschen KZ und wurde in diverse Sprachen übersetzt und - außerhalb Nazideutschlands - verbreitet. Aus der Trilogie "Verwandte und Bekannte" ragen "Die Väter" besonders heraus. Bredel schaffte es hier, das Leben der sozialdemokratisch geprägten Hamburger Arbeiterschaft kurz nach der Wende zum 20. Jahrhundert mit Humor und genauer Milieukenntnis zu beschreiben.
Auch wenn der Arbeiterschriftsteller Willi Bredel literarisch nicht an Bertolt Brecht oder Friedrich Wolf heranreicht, so sind doch diese beiden Werke ein wichtiger Teil der antifaschistischen deutschen Exilliteratur.
Seine Kurzgeschichte Frühlingssonate las Bredel auch für eine in der DDR erschienene Langspielplatte.
[Bearbeiten] Werke
- "Maschinenfabrik N&K", 1930
- "Die Rosenhofstraße", 1931
- "Der Eigentumsparagraph (konnte wegen der "Machtergreifung" in Deutschland nicht mehr erscheinen und wurde erstmals im Rahmen der Gesammelten Werke veröffentlicht)
- "Die Prüfung", 1934
- "Der Spitzel und andere Erzählungen", 12344566
- "Dein unbekannter Bruder", 1937
- "Begegnung am Ebro. Aufzeichnungen eines Kriegkommissars", 1939
- "Der Kommissar am Rhein und andere historische Erzählungen", 1940
- "Pater Brakel und andere Erzählungen", 1940
- "Verwandte und Bekannte", Trilogie:
- "Die Väter", 1941
- "Die Söhne", 1949
- "Die Enkel", 1953
- "Der Sonderführer", 1943
- "Das schweigende Dorf und andere Erzählungen", 1949
- "Die Vitalienbrüder", 1950
- "Fünfzig Tage", 1950
- "Vom Ebro zur Wolga", 1954
- "Auf den Heerstraßen der Zeit", 1957
- "Für dich - Freiheit", 1959
- "Ein neues Kapitel", Romantrilogie, 1959-64
- "Spanienkrieg", Band 1 / Zur Geschichte der 11. Internationalen Brigade , 1977
- "Spanienkrieg", Band 2 / Begegnung am Ebro : Schriften, Dokumente , 1977
[Bearbeiten] Literatur
- Rolf Richter: Willi Bredel, ein deutscher Weg im 20. Jahrhundert. Rostock 1998. ISBN 3-929544-30-X
- Brigitte Nestler: Bibliographie Willi Bredel. Frankfurt am Main 1999. ISBN 3-631-32809-5
- René Senenko: Willi Bredels Exil in Prag 1934, ein unbekanntes Kapitel. Hamburg 2001. ISBN 3-929703-00-9
- Stefanie Wohmann: Realität - Kunst - Propaganda. Willi Bredel und die Exilzeitschriften "Internationale Literatur" und "Das Wort". Schkeuditz 2004. ISBN 3-935530-34-X
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Willi Bredel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Vollständige Online-Ausgabe von Willi Bredels Rosenhofstraße
- Willi-Bredel-Gesellschaft
[Bearbeiten] Siehe auch
Liste verbotener Autoren während des Dritten Reichs
Personendaten | |
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NAME | Bredel, Willi |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller und Präsident der Deutschen Akademie der Künste, er gehört zu den Pionieren der sozialistisch-realistischen Literatur |
GEBURTSDATUM | 2. Mai 1901 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 27. Oktober 1964 |
STERBEORT | Berlin |