Wissenschaftlicher Witz
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Der wissenschaftliche Witz benutzt in der Regel Fachwissen, um unmögliche Dinge oder Situationen mit Hilfe wissenschaftlicher Fachausdrücke soweit zu verstecken, dass sie nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Dabei werden gerne Aspekte der Ironie und Satire aufgenommen. Die Abgrenzung zum wissenschaftlichen Betrug ist für Außenstehende nicht immer sofort erkennbar und hängt von der jeweiligen Motivation des Urhebers ab.
[Bearbeiten] Beispiele
[Bearbeiten] Allgemein
Es gibt die „Annals of Improbable Research“ (AIR), ein Journal, das die skurrilen Seiten der Wissenschaft behandelt und meistens einige ziemlich verrückte, aber echte wissenschaftliche Ergebnisse darstellt, und darüber hinaus auch speziell für die AIR geschriebene wissenschaftliche Satiren veröffentlicht (etwa den Bericht über ein Experiment, in dem eine Katze jeweils einhundert mal aus verschiedener Höhe fallen gelassen wurde, um zu prüfen, ob sie auf den Füßen landet). Für diese Forschungsleistungen werden außerdem jedes Jahr die Ig-Nobelpreise vergeben. Ein weiteres berühmtes Beispiel ist die Untersuchung "Feline Reactions to Bearded Men".
[Bearbeiten] Altertumswissenschaften
Auf den Eintrag „Apopudobalia“ im ersten Band des „Neuen Pauly“ über eine antike Vorform des Fußballs fallen zumindest Studenten immer wieder herein.
[Bearbeiten] Biologie
Der vielleicht bekannteste und ausgefeilteste wissenschaftliche Witz im Bereich der Biologie ist die imaginäre Tierart Rhinogradentia - ein Running Gag der Zoologie, der auch in anderen Wissenschaften (z. B. in der Medizin) zur Erheiterung von wissenschaftlichen Kongressen Verwendung findet. Die auf deutsch "Nasenschreitlinge" genannten Tiere gehen auf das Buch Bau und Leben der Rhinogradentia zurück, das von einem namhaften Zoologen unter Wahrung aller formalen Aspekte einer wissenschaftlichen Publikation geschrieben und im G. Fischer Verlag (mittlerweile Elsevier Science) veröffentlicht wurde, der für zahlreiche Standard-Lehrbücher der Biologie bekannt ist. Die Rhinogradentia sind nach mehreren Übersetzungen auch weltweit bekannt und beliebt. Fragen aus diesem Bereich der Zoologie werden international in Klausuren verwendet, aber auch, um ernsthaft biologische Zusammenhänge mit humorvollem Einschlag in der Lehre darzustellen.
Dann gibt es noch den schrägen Hangnager, ein eher als klassisch zu bezeichnendes Wesen aus dem Bereich der Biologen-Witze.
Weniger bekannt ist der Australische Wollbarsch, eine Fischart die nur in exakt 1000°C heißen Geysiren im Australischen Outback vorkommt. Und von den Wollfarmern bei Vollmond gemolken wird.
Altbekannt dagegen sind die Artikel über Quaderbaum und Quaderbambus aus der Naturwissenschaftlichen Rundschau von 1978 und 1979, die von vielen Lesern als wahre Meldungen empfunden wurden, weil Derartiges im deutschen wissenschaftlichen Schrifttum einfach zu selten ist - und weil sie einfach zu täuschend echt klangen:
- W. Selhus. 1978. Der „Quaderbaum“, Quercus quadrata van Hoosten, ein sensationeller Fund. Naturwiss. Rundschau (Stuttgart) 31:139-142.
- W. Selhus. 1979. Der „Quaderbaum“, Quercus quadrata van Hoosten, ein sensationeller Fund, Mitteilung II. Naturwiss. Rundschau (Stuttgart) 32:135-137.
- W. Liese. 1979. Chimonobambusa quadrangularis, der Quaderbambus. Naturwiss. Rundschau (Stuttgart) 32:137-138.
Auf den Physiker Bobby Henderson geht die Theorie von der Erschaffung der Welt und ihrer Lebensformen durch das Fliegende Spaghettimonster zurück - als vierte Alternative zu Charles Darwins Evolutionstheorie, zum Lamarckismus und zum sogenannten Kreationismus. Henderson entwickelte seine Theorie als satirische Antwort auf die Diskussion um die Unterrichtung von Intelligent Design an US-amerikanischen Schulen.
[Bearbeiten] Chemie
- Dihydrogen-Monoxid
- KKK-Regel im Römpp-Chemielexikon (bis einschließlich 9. Auflage)
- Die mausgraue Wasserstofflinie: eine nicht vorhandene Spektrallinie im Emissionsspektrum einer Wasserstoff-Flamme
- Benzolring: Sehr beliebt ist das Spiel, Anfänger im Labor einen "Benzolring Größe 6" holen zu lassen, meist noch mit dem Vermerk "die hängen dahinten an der Wand"
- Etherplätzchen: Nur in Wasser Auflösen und man hat Ether. Gemeint sind die Kaliumhydroxid Plätzchen über denen Ether gelagert wird.
- Die Frage, welche Oxidationszahl der Phosphor in Phosgen, das Fluor in Fluorescein, das Chrom in Chromophoren, das Uran in Urotropin oder das Quecksilber in Mercaptanen hat.
[Bearbeiten] Informatik
Aus dem Bereich der Informationstheorie: „Lässt sich eine Datei mit der Größe von einem Bit komprimieren?“ – „Ja, aber nicht verlustfrei.“
Write Only Memory, eine Analogiebildung zu Read-Only-Memory (ROM). Ein Entwicklungsingenieur der Firma Signetics hat für einen solchen Schaltkreis sogar ein lesenswertes Datenblatt erstellt, um die mangelhaften Qualitätssicherungsmaßnahmen aufzudecken. Das Datenblatt wurde tatsächlich zur Veröffentlichung freigegeben, weil es vermutlich niemand gelesen oder überprüft hat - sozusagen das gelungene Papiermodell eines WOM. Die wichtigsten Bauteile dieses elektronischen Mistkübels sind der Drinverter und der Perverter. Daneben gibt es noch die CD-WOM, eine einmalig beschreibbare CD, die nach dem Beschreiben nicht mehr gelesen werden kann.
Selten aufzutreiben sind Wireless-LAN-Kabel. Leider hat sich die führende IT-Industrie bisher auf keine europaweite Norm verständigen können. Dadurch ist es sehr erschwert, für die Installation eines eigenen WLAN-Netzwerkes die zugehörigen Verbindungskabel der elektronischen Komponenten mit passenden Steckern zu erwerben. Dessen ungeachtet wurden sie bereits auf Hotelrechnungen aufgelistet und abgerechnet. Ein WLAN-Kabel (mit Foto einer leeren Pappbox) wurde auch schon in einer Auktion von ebay für etwa 12 € verkauft. Ebenfalls in diese Kategorie fällt der Wireless-Terminator, der aber dringend benötigt wird, um Reflexionen der Daten zu verhindern. Ein Wireless-Terminator sieht ähnlich aus wie ein Luftbefeuchter und muss auch regelmäßig mit Wasser aufgefüllt werden. Obwohl der Begriff WLAN-Kabel einen scherzhaften Hintergrund besitzt, wird inzwischen umgangssprachlich das Kabel so bezeichnet, welches für den Anschluss von externen Antennen verwendet wird.
Ebenfalls bei Ebay konnte man eine Zeit lang brandneue (Windows-)Dateiordner mit der Bezeichnung „Neuer Ordner“ kaufen. Es konnte jedoch nie abschließend geklärt werden, ob hier die Ebay-Regeln für Neuwaren wirklich greifen; Versand und Verpackung waren häufig überteuert, trotzdem waren vereinzelt Käufe zu verzeichnen.
Besonders im englischen Sprachraum sind bei Computer-Problemen sogenannte „ID10T“-Fehler bekannt, welche Support-Mitarbeiter regelmäßig bei hilfebedürftigen Usern diagnostizieren; fragen diese, was „ID10T“ heißt, sagt man ihnen, sie sollen diese Zahlen- und Buchstabenkombination auf ein Blatt Papier schreiben um sie zu verstehen. (Im englischen Sprachraum wird - anders als im deutschen - die Eins üblicherweise als einfacher Strich geschrieben.) So wird schnell klar, dass es sich nicht um einen (wie auch immer gearteten) „ID-ten-T“-Fehler, sondern um einen „IDIOT“-Fehler handelt, was bedeutet, dass das Problem in der Unfähigkeit des Users begründet liegt. Ausdrücke wie „ID10T“ sind außerdem Teil der Leetspeak-Kultur.
Ebenfalls beliebt sind das Problem 50 (50cm vor dem Bildschirm) und Level-8-Fehler. (Level 8 ist im ISO-OSI-Referenzmodell nicht vorhanden und wird somit ebenfalls dem Benutzer gleichgesetzt)
Manche Computer-User begeben sich abends in die Kneipe, um ein Byte zu trinken - dahinter steckt der Drang nach acht Bit, also nach acht Gläsern Bitburger Pilsener.
Dank des NAND-Kraftwerks, das erstmals in Physiker-Kreisen der Uni-Mainz erwähnt wurde, werden die Energieprobleme der Erde gelöst. Grundlage dieses Kraftwerkes ist die herausragende Eigenschaft des NAND, das ohne Signal an den Eingängen, eine Spannung von +5V am Ausgang zur Verfügung stellt.
Der Schrinter (Schredder + Printer) ist ein Drucker, der die ausgedruckte Seite direkt einem Aktenvernichter zuführt und somit höchsten geheimdienstlichen Standards entspricht.
Es gibt 10 Arten von Menschen: Diejenigen, welche das Binärsystem verstehen, und die anderen, die es nicht können.
[Bearbeiten] Literatur
Seit einiger Zeit taucht (überwiegend in Gästebüchern von Homepages) Werbung des „Bundes Deutscher Literaten“ für eine Website über den fiktiven Schriftsteller Kurt Georg Schramm auf.
Chad Kroski ist ein fiktiver Bestsellerautor, der einem Werbespot eines Mobilfunkbetreibers entsprungen ist. Der Werbespot lief im deutschen Fernsehen erstmalig am 1. Juli 2005.
Der Heimatdichter Otto Bögeholz (1805 bis 1890) ist von den Schlaraffen in Celle erfunden worden; über ihn gibt es nicht nur einige interessante Forschungsergebnisse, auch zwei Bücher mit gesammelten Werken und eine Bronzebüste existieren. In Braunschweig wurde durch eine systematische "Verschwörung" sogar eine Straße in einem Wohngebiet nach Bögeholz benannt.
[Bearbeiten] Mathematik
Ähnlich wie Karl Ranseier gibt es auch in der Mathematik fiktive Personen. Beispiele dafür sind Alessandro Binomi, der Entdecker der binomischen Formeln, und Julius Eigen, der angebliche Erfinder des Eigenwerts.
(„Sei Epsilon kleiner Null“) gilt als der kürzeste Mathematikerwitz.
In einer ähnlichen Liga spielt jedoch auch "Treffen sich zwei Parallelen im Unendlichen."
Treffen sich eine Funktion und ein Differentialoperator. Letzterer meint: „Verschwinde, sonst differenziere ich Dich!“. Darauf die Funktion: „Kannst Du ja versuchen – ich bin e hoch x!“ „Und ich bin d/dy!“
Es treffen sich ein Biologe, ein Physiker und ein Mathematiker in einem Café. Durch eine Fensterscheibe sehen sie, wie fünf Personen in ein Haus gehen. Zehn Minuten später verlassen sechs Personen das Haus. Darauf der Biologe: „Die haben sich aber schnell vermehrt!“ Der Physiker: „Das kann nicht sein, das muss ein Messfehler von uns gewesen sein.“ Schließlich der Mathematiker: „Wenn jetzt einer in das Haus rein geht, ist es wieder leer.“
Es treffen sich ein sinus x, ein cosinus x und ein e hoch x. Während das sinus x und das cosinus x fröhlich auf und ab springen, steht das e hoch x einsam in einer Ecke. Darauf fragt das sinus x das e hoch x: "Willst du dich nicht etwas integrieren?", worauf das e hoch x traurig antwortet: "Das bringt doch gar nichts."
[Bearbeiten] Medizin
Im Pschyrembel, einem medizinischen Nachschlagewerk, findet man Loriots Steinlaus, sogar mit einer Abbildung und auf der CD als Video.
Vom gleichen Verlag gibt es das „Pschyrembel Wörterbuch Naturheilkunde und alternative Heilverfahren“, in dem der Kurschatten erklärt wird.
Bei der Bundeswehr hält sich beharrlich das Gerücht, den Soldaten werde ein die Libido senkendes Mittel namens Hängolin in die Mahlzeiten gemischt; in der Schweizer Armee ist dieses Mittel als „Antibock“ bekannt, beim österreichischen Bundesheer „Brom“. In katholischen Priesterseminaren wird den Studenten dagegen angeblich „Zölibatol“ verabreicht.
Auch die praecorticale Subillumination ist ein medizinisches Phänomen (Subillumination [Unterbelichtung] des Praecortex = Beschränktheit). Nicht selten, aber für den Patienten unmerklich und manchmal chronisch sind der flatus in cerebro (Blähung im Gehirn) und die eloquentia senilis (Altersgeschwätzigkeit). Weitere Namen für "Blödheit" sind: Supranasale Insuffizienz; Zerebralkatheter.
Die "subnasale Diarrhoe" ist ein Synonym für Geschwätzigkeit.
Ebenfalls bekannt ist eine Krankheit namens Hippopotomonstrosesquippedaliophobie, die die krankhafte Angst vor langen Wörten bezeichnen soll.
Im Katalog zur Verschlüsselung von Krankheiten, Behinderungen und Verletzungen ICD-10 (International Classification of Diseases) findet sich der Begriff „Abnorme Schwerkraft“. Man bezieht sich dabei genaugenommen auf das Kapitel XX (Äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität) mit dem Code W49 „Exposition gegenüber sonstigen oder nicht näher bezeichneten unbelebten mechanischen Kräften, inkl.: Abnorme Schwerkraft“. Der physikalisch nicht korrekte Ausdruck „abnorme Schwerkraft“ wird gelegentlich scherzhaft verwendet, um den unrealistischen Detaillierungsgrad der ICD-10 zu kritisieren.
[Bearbeiten] Musikwissenschaft
In zahlreichen musikwissenschaftlichen Lexika taucht Otto Jägermeier auf, ein fiktiver Zeitgenosse Richard Strauss' und spätromantischer Komponist, besonders bekannt durch seine Forschungsarbeit auf Madagaskar und sein von madegassischen Einflüssen geprägtes Spätwerk. Im angelsächsischen Sprachgebiet ist hierzu P.D.Q. Bach und sein Werk zu nennen.
[Bearbeiten] Pharmazie
Praktikanten werden gern mal mit einer Analyse ins Labor neben an zu Karl Fischer geschickt.
In den neueren Auflagen von Max Wichtl Teedrogenbuch gibt es auch eine Monographie namens Pasta Theobromae. Es handelt sich hierbei um den latinisierten Namen von Schokolade. Die Droge wird u. a. bei traumatischen Leiden durch Lackschäden am Auto empfohlen.
Leute, die 3,0000 g auf der Analysenwaage abwiegen, weil in der Vorschrift ca. 3 g, genau gewogen, steht, nennt man Atomspalter.
Ein Drei-Walzen-Stuhl zur Salbenherstellung wird bisweilen auch als Druckerpresse bezeichnet.
[Bearbeiten] Philosophie
In der Hochphase postmoderner Theorie veröffentlichte Alan Sokal 1996 in der Zeitschrift Social Text einen Aufsatz mit dem Titel „Transgressing the Boundaries: Towards a Transformative Hermeneutics of Quantum Gravity.“ Sein Anliegen war es zu zeigen, ob ein führendes Wissenschaftsmagazin einen frei erfundenen Zusammenhang publiziert, solange er eindrucksvoll klingt und konform zur ideologischen Grundlinie der Zeitschrift ist. Die folgend so genannte Sokal-Affäre führte zu hitzigen Diskussionen über die Richtigkeit der dekonstruktivistischen Infragestellung der positivistischen Naturwissenschaft.
[Bearbeiten] Politik
Die Politik besitzt dafür Jakob M. Mierscheid, der im Bundestagshandbuch erwähnt ist und über den offiziellen Server des Deutschen Bundestages erreichbar ist.
Als Diplomat in geheimster Mission ist für Deutschland Edmund F. Dräcker unterwegs. Als 1982 eine Zeitung berichtete, Dräcker habe auf einer Eisscholle nahe dem antarktischen Archipel die Flagge der Bundesrepublik Deutschland gehisst, nahm das die DDR-Presse für bare Münze und sah darin einen Beleg für den imperialistischen Charakter West-Deutschlands.
[Bearbeiten] Rechtswissenschaften
Im juristischen Bereich spielt Friedrich Gottlob Nagelmann eine ähnliche Rolle. Er ist inzwischen an der Universität Potsdam beheimatet und hat dort eine eigene Institutshomepage.
Auch in der Geschichte der USA findet sich eine entsprechende Persönlichkeit in Gestalt des Richters am Supreme Court I. M. Kidding (I am kidding, engl: Ich scherze).
Bekannt ist auch folgender Witz: Treffen sich zwei Juristen. Sagt der eine zum anderen: "Na, wie geht's?"... sagt der andere: "Nicht so gut, ich kann nicht klagen!"
[Bearbeiten] Technik
Die Kolbenrückziehfeder ist ein Motorbauteil, das nie kaputt gehen kann, da es nicht existiert.
Ein wichtiger Artikel im Bereich des Auto- und Motorrollertunings stellt auch der rote und blaue Getriebesand dar, der für bessere Übersetzung sorgen soll.
Perfunsator (Elektronik): Der Perfunsator ist ein ausgedachtes elektronisches Bauteil unbekannter Wirkung, mit dem sich jedoch die „Beschattgrenze“ einer elektronischen Schaltung beeinflussen lässt. Ein Versagen des Perfunsators oder falsche Justage der Beschattgrenze wird von Technikern scherzhaft als Grund für das Versagen eines Schaltkreises angegeben, wenn in Wirklichkeit die Versagensursache nicht bekannt ist, die weitere Nachforschung aber nicht lohnend erscheint. Schon das Aussehen eines Perfunsators ist unbestimmt. Er ist wahlweise so klein, dass er auf integrierten Schaltungen oder in Computern verbaut werden kann, findet jedoch auch im klassischen Maschinenbau Anwendung, beispielsweise in der Zündanlage von Dieselmotoren(!), wo er als becherförmiges Bauteil beschrieben wird.
Als unbrauchbar erwiesen haben sich die unsinkbaren U-Boote der Schweizer Gebirgsmarine, die so tief abgetaucht sind, dass man sie heute nicht mehr finden kann.
Bekannt ist auch der Quarzhobel, ein feinmechanisches Gerät zur genauen Einstellung der Schwingfrequenz eines Quarzkristalls.
Der Gleichriechter (gleich riecht er), die Verballhornung des Gleichrichters, ist eine Anspielung auf durchbrennende elektronische Bauelemente, was in der Entwicklung elektronischer Schaltungen oftmals auf falsche Dimensionierung zurückzuführen ist. Tatsächlich verströmten die früher verwendeten Selen-Gleichrichter bei geringster Überlastung einen üblen Geruch. In die gleiche Kategorie gehört der magic smoke, der für die Funktion von elektronischen Bauelementen verantwortlich ist. Bei Überlastung kann er austreten - das Bauteil kann somit nicht mehr funktionieren ('blauer Rauch').
Der Heliummonteur ist ein durch Heliumeinsatz schwebender Bauarbeiter, der dadurch auch ohne Gerüst an den unmöglichsten Stellen arbeiten kann. Analog dazu gibt es den Montagezwerg, der in der Lage ist, Schrauben auch an Stellen einzudrehen, die Maschinen oder menschlichen Monteuren unzugänglich ist.
In Deutschland ist auch der Lufthaken bekannt (an der RWTH Aachen und in Norddeutschland auch als Siemens-Luftanker bezeichnet), den man an Stellen eindreht oder schlägt, an denen herkömmliche Haken, auf Grund fehlender fester Materie, keinen Halt finden. Der Lufthaken ist in der Regel mit dem vorangestellten Namen einer dort ansässigen großen Elektronikfirma verbunden. Auch in der Luftfahrt wird darauf gerne zurückgegriffen ([1]). In Österreich ist auch die Bezeichnung Siemens-Lufthaken (ugs. „Siemens-Lufthagl“) gebräuchlich.
Im Bereich der Feinmechanik wird sowohl gerne Messing verwendet, auch sind die Bauteile in der Regel recht klein. Fallen dann solche Teile auf den Boden, ist ein Messing-Magnet ein sehr hilfreiches Werkzeug zum Wiederauffinden der Teile. Interessanterweise sind die beiden Pole dieser Magneten der West- und der Ostpol, was Kompasse mit Nadeln aus diesem Material für die Navigation sehr hilfreich machte. In Zeiten von GPS und Navi-Systemen verliert der Messing-Magnet allerdings an Bedeutung.
Eine weitere Kuriosität ist die Dunkelbirne, welches das Gegenstück zur Glühbirne darstellt und das Abdunkeln von Räumen ermöglichen soll. Die erstmalige Beschreibung erfolgte schon um 1910 durch den Dichter Christian Morgenstern mit dem Gedicht „Die Tag-Nacht-Lampe“, weshalb ihm die geistige Urheberschaft zusteht. In seinem Nachlass konnte jedoch keine Dunkelbirne gefunden werden. Die Dunkelbirne ist allerdings nicht das Leuchtmittel, welches in der Schwarzlichtlampe verwendet wird. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass auch herkömmliche Glühbirnen als Dunkelbirne verwendet werden können. In diesem Fall kommt der Vier-Quadranten-Dimmer zum Einsatz, der im Gegensatz zu herkömmlichen Dimmern auch einen dauernden Energiefluss vom Leuchtmittel zur Spannungsquelle erlaubt.
Eine Erfindung im Bereich von Landschaftsgestaltung ist der Böschungshobel. Er dient dazu, ein Gelände zu nivellieren.
[Bearbeiten] Theologie
Pablo Cruz (1866 - ca. 1910) wird ein Bonmot über das Wesen der Theologie zugeschrieben, das in verschiedenen Fassungen im Umlauf ist: "Philosophie ist der Versuch, eine schwarze Katze in einem dunklen Zimmer zu fangen. Theologie ist der Versuch, eine schwarze Katze in einem dunklen Zimmer zu fangen, jedoch eine Katze, die gar nicht im Zimmer ist - und immer zu rufen: Ich hab' sie!"
Martin Luther oder Philipp Melanchthon sollen in der Form eines Trinkspruchs das ironische Beispiel eines (fehlerhaften) Kettenschlusses (soriticus Syllogismus) geprägt haben, der unterschiedlich überliefert wird. In Immanuel Kants aus dem Nachlass herausgegebener Logik-Vorlesung lautet der Spruch: "Qui bene bibit, bene dormit; qui bene dormit, non peccat; qui non peccat, salvatur; ergo qui bene bibit, salvatur" ("Wer gut trinkt, schläft gut, wer gut schläft, sündigt nicht. wer nicht sündigt, wird erlöst, also: Wer gut trinkt, wird erlöst werden"). Der Spruch wird unter anderem auch William Shakespeare zugeschrieben. Es dürfte sich aber um einen Ulk aus dem Studentenmillieu handeln.
[Bearbeiten] Physik
Werner Heisenberg ist einer Legende zufolge bei hoher Geschwindigkeit in eine Radarkontrolle geraten, und gefragt worden ob er überhaupt wisse wie schnell er gewesen sei? Er antwortete: "Nein, ich weiß ja genau, wo ich bin." (siehe Heisenbergsche Unschärferelation)
[Bearbeiten] Wirtschaftswissenschaften
Die Wirtschaftswissenschaften sehen sich gelegentlich dem Vorwurf ausgesetzt, sämtliche Lebenslagen rein wirtschaftlich zu bewerten. So hat beispielsweise Gary Becker die Grundlagen der Preistheorie u. a. auf Kriminalität und Familienverhältnisse angewandt (siehe auch Rotten Kid Theorem). Als Satire schrieb Alan Blinder daraufhin einen Artikel über das Zähneputzen aus ökonomischer Sicht („The economics of brushing teeth“), die sogar im angesehenden Journal of Political Economy (Vol. 82) veröffentlicht wurde. Darin stellt Blinder ein mathematisches Modell vor, das sich mit der Optimierung der täglich auf das Zähneputzen verwendeten Zeit beschäftigt, ausgehend von der Annahme, dass das Einkommen einer Person eine von Arbeitszeit und Zahnhygiene abhängige Funktion ist.
Unter Studenten ist auch der "Grundkurs Volkswirtschaftliches Zeichnen" bekannt, eine Anspielung darauf, dass ökonomische Zusammenhänge in der VWL sehr häufig durch charakteristische Linien- und Kurvendiagramme dargestellt werden.
[Bearbeiten] Pädagogik
Die Pädagogik ist im Grunde eine sehr ernste Sache (auch Erziehungswissenschaft). Als unernster Beitrag zum Diskurs über Handeln im pädagogischen Praxisfeld Schule sind im deutschsprachigen Raum nur Lolationsstrategien bekannt, die als permissiv-opake Handlungsmuster zur Instrumentierung schülerorientierter Alltagsinszenierungen des Unterrichts dienen und von Hilbert Meyer und Andreas Gruschka erfunden wurden.
[Bearbeiten] Psychologie
Der einstmals bekannte, inzwischen wieder fast vergessene (vielleicht auch absichtsvoll zur Unperson erklärte) fiktive Konstanzer Psychologieprofessor Ernst August Dölle hat die Theorie des binauralen Hörens im Spannungsfeld von Dichotomie und Duplizität entworfen.
[Bearbeiten] Autoren
Als besonders scharfsinniger Schöpfer von Witzen mit wissenschaftlichem Anspruch (und beißender wissenschaftlicher Satire) gilt der berühmte Göttinger Physiker Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799).
[Bearbeiten] Siehe auch
Urban Legend, Hoax, Fingierter Lexikonartikel, Skurrile wissenschaftliche Namen, Wikipedia:Humorarchiv/Ausbildungsinitiationsritus