Zodiakallicht
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Das Zodiakallicht (griechisch Zodiakos: Tierkreis) ist eine äußerst schwache permanente Leuchterscheinung am Himmel, die zu den astronomischen Erscheinungen gehört. Da die Leuchterscheinung auf die Ekliptikebene begrenzt ist, kann sie immer in der Tierkreisregion beobachtet werden und wird daher auch Tierkreislicht genannt.
Das Zodiakallicht umspannt praktisch den gesamten Himmel; die visuelle Beobachtung ist aber nur unter günstigen Bedingungen vor der Morgendämmerung oder nach der Abenddämmerung möglich, und dabei ist wiederum nur ein kleiner Teil des Phänomens sichtbar.
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[Bearbeiten] Beobachtung
In absolut klaren Nächten kann man auf flacher Ebene bzw. dem Meer über dem Horizont kurz nach der astronomischen Dämmerung im Westen bzw. kurz davor im Osten einen schwachen Lichtstreifen erkennen. Diese Leuchterscheinung ist einige Hand breit und für ca. zwei Stunden sichtbar.
In den äquatorialen Regionen ist das Zodiakallicht das ganze Jahr über beobachtbar, sofern man weit genug von künstlichen Lichtquellen entfernt ist (siehe sog. Lichtsmog). In den nördlichen Breiten (z.B. in Europa) ist es am besten im Frühling nach Sonnenuntergang und im Herbst vor Sonnenaufgang zu sehen. Auf der Südhalbkugel ist es entsprechend im Frühling vor Sonnenaufgang und im Herbst nach Sonnenuntergang zu sehen.
In den 90°-Winkeln zur Sonne geht das Zodiakallicht in schmale, besonders schwache Lichtstreifen über, die Lichtbrücken genannt werden. In der der Sonne gegenüberliegenden Richtung, also im 180°-Winkel, verbreitert sich das Zodiakallicht zum wieder etwas helleren Gegenschein.
[Bearbeiten] Entstehung
Zodiakallicht und Gegenschein entstehen durch Reflexion und Streuung des Sonnenlichts an den Bestandteilen der Gas- und Staubwolke, welche die Sonne als dünne Scheibe in der Planetenebene umgibt. Dieser sogenannte interplanetare Staub entsteht ständig neu durch Zusammenstöße von kleinen Gesteinsbrocken wie Meteoroiden und Asteroiden. Zudem trägt auch der von Kometen freigesetzte Staub zum Interplanetaren Staub bei. Die Planetenbahnen selbst sind jedoch weitgehend von Partikeln „freigeräumt“, wodurch in Richtung Erdbahn nur die sehr schwachen schmalen sog. Lichtbrücken zu sehen sind - man blickt hier durch einen weithin staubfreien Raum hindurch erst weiter hinten „in die Kurve“ des Staubes jenseits der Erdbahn.
Die Teilchendichte der Wolke nimmt von der Sonne her ab. Die Dichte der Staubpartikel von 0,001 bis 0,1 mm Größe ist überdies sehr gering: pro Kubikkilometer sind durchschnittlich gerade einmal 10 bis 15 Teilchen zu finden. Die Wolke reicht etwa bis zur Umlaufbahn des Mars. Der Gegenschein hat daher eine weitaus geringere Helligkeit, da der Blick zu dessen Beobachtung ins äußere Sonnensystem gerichtet ist und dort eine geringere Teilchendichte herrscht.
Die Beobachtung des Zodiakallichts gelingt am besten, wenn die Sonne einerseits in einem möglichst steilen Winkel auf- bzw. untergeht, wodurch sich die Dämmerung verkürzt und sich der Lichtschein besonders hoch über den Horizont erhebt. Andererseits ist das Zodiakallicht dann besonders hell zu sehen, wenn der Beobachter sich genau in der Bahnebene der Erde befindet, da hier die Dichte des interplanetaren Staubs besonders hoch ist. Beide Bedingungen sind in den äquatorialen Breiten besser erfüllt als in höheren Breiten.
[Bearbeiten] Geschichte
Wahrscheinlich kannten schon die Ägypter vor einigen tausend Jahren diese Leuchterscheinung. Die erste ausführliche Beschreibung des Zodiakallichtes wurde jedoch erst in den Jahren 1682-1683 von dem italienischen Mathematiker und Astronom Giovanni Domenico Cassini und seinem schweizer Kollegen Nicolas Fatio de Duillier angefertigt.
Der Gegenschein des Zodiakallichtes wurde, soweit bekannt, erstmals 1730 von dem französischen Jesuitenpater und Professor Esprit Pézenas (1692-1776) beobachtet. Weitere Beobachtungen machte Alexander von Humboldt 1799-1803 während seiner Südamerikareise; auf ihn geht auch der Begriff „Gegenschein“ zurück.
Der dänische Astronom Theodor Brorsen publizierte 1854 die ersten systematischen Untersuchungen über den Gegenschein und konnte ihn auch bereits richtig deuten. Zugleich beobachtete Brorsen dabei als erster, dass das Zodiakallicht ein den gesamten Himmel umfassendes Phänomen ist: unter günstigen Bedingungen kann man nämlich eine schwache Lichtbrücke vom Zodiakallicht bis hin zum Gegenschein sehen.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Zodiakallicht – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |