B.C. Rich
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Die Firma B.C. Rich stellt hauptsächlich E-Gitarren und E-Bässe her, oft werden diese Instrumente von Metal-Bands gespielt. B.C. Rich wendet sich nicht zuletzt wegen der teilweise extravaganten Korpusformen u. a. an Leute, die die Richtungen Thrash Metal, Speed Metal, Heavy Metal oder Death Metal spielen.
In den 70er Jahren stellte B.C. Rich bzw. die Firma Rico auch hochwertige klassische Gitarren / Flamenco-Gitarren her. Der Firmengründer Bernardo Chavez Rico galt als talentierter Flamenco-Gitarrist. Der Firmenname wurde zu Werbezwecken anglisiert. Heute nehmen Akustikgitarren im Programm der Firma einen nachgeordneten Rang ein. Neben E-Gitarren und E-Bässen werden auch Instrumenten-Verstärker und anderes Zubehör unter dem Markennamen B.C. Rich vertrieben.
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[Bearbeiten] Wer spielt diese Gitarren?
Kerry King, einer der beiden Gitarristen der Thrash Metal-Band Slayer, spielt diese Gitarren und hat somit entscheidend zur Popularität der Marke beigetragen. Andere Bands/Künstler, die B.C. Rich Gitarren und Bässe verwenden, sind: Aerosmith (Gitarrist Joe Perry), Animal, Anthrax, Bolt Thrower Coal Chamber, Death, Deicide, Abbath von Immortal, Jeff Cook, King Diamond, Kiss,Eric Griffin L. A. Guns, Lita Ford, Mara Fox, Max Cavalera, Metallica, Mick von Slipknot, Mitch Perry, Morbid Angel, Motley Crue, Neil Murray, Poison, Rick Derringer, Slash, SOULFLY, Static X, Tony MacAlpine, W.A.S.P. (Pat O`Brien-Cannibal Corpse).
[Bearbeiten] Die typische Form
B.C. Rich Gitarren bzw. Bässe haben oft eine spitze, eckige, aggressiv wirkende Form und fallen somit aus dem normalen Gitarrenbild. Von manchen Spielern werden die Instrumente von B.C. Rich wegen ihrer Form gehasst oder als reine Show-Instrumente betrachtet, von vielen anderen gerade deswegen jedoch bevorzugt.
Einige der bekanntesten und beliebtesten Formen, darunter mit Sicherheit "Warlock" und "Bich", wurden wiederholt von anderen Herstellern kopiert bzw. unter Lizenz übernommen. Gitarristen können bei der Wahl ihrer Gitarre jedoch auch innerhalb des Modellspektrums von B.C. Rich konservativ bleiben, da einige Modelle auf den traditionellen Formen der E-Gitarre wie z.B. Gibson Les Paul (die B.C. Rich "Seagull" weist Ähnlichkeiten auf) oder Fender Stratocaster (vgl. "Gunslinger" bzw. "SST" als Heavy Strat) beruhen.
Prägnant ist bei allen B.C. Rich-Instrumenten das Initial R (bei den US-Modellen, verschiedene Ausführungen, teilweise mit stilisierter Gitarre im Aufstrich des "R") bzw. das geschwungene Markenlogo (bei den günstigeren Instrumenten) auf der Kopfplatte.
[Bearbeiten] Modelle (Auswahl):
Seagull • Mockingbird • Eagle • Bich • Warlock • Stealth • Innovator • Ironbird (sternförmiges, sehr zackiges Modell) • Virgin • Virgo • Beast • Gunslinger • SST • Widow • King V / Junior V etc. • Wave
- Zombie
• Meegs (eine Telecaster-Form) • Bernie Rico Signature Model • diverse Show-Instrumente, Messemodelle und Spezialformen nach Kundenvorstellungen, darunter doppelhalsige Gitarren.
Seit kurzem werden die modelle Beast und Warlock der NJ Serie als Speedloader angeboten. Das Design hebt sich vor allem durch den Kopf ohne Stimmwirbel von den anderen ab. Speedloader Modelle sind immer mit Floyd Rose Tremolo ausgestattet.
[Bearbeiten] Bedeutung und Bewertung
Unter Musikern ist B.C. Rich eine sehr umstrittene Gitarrenmarke. "Entweder man liebt sie oder hasst sie." Viele meinen, der Hersteller würde nur auf die Korpusformen der Gitarren achten und hätte ansonsten keine Ahnung vom Gitarrenbau. Hervorgerufen wurden diese Vorurteile u. a. durch die im untersten Preissegment angesiedelte Bronze-Serie. Diese Gitarren sind jedoch lediglich in Südkorea hergestellte Lizenzprodukte, die die Originalformen der US-amerikanischen B.C. Rich-Modelle nachempfinden und das Markenlogo tragen. Gerade jungen Musiker und Anfängern wurden die billigeren Instrumente durch geschicktes Endorsement und Werbung mit prominenten Musikern schmackhaft gemacht. Bei den geringen Verkaufspreisen für die Billigserien aus Fernost kann man allerdings kaum perfekte Gitarren erwarten. So wird leider häufig die schlechte oder mäßige Verarbeitung der Billigserie auf die gesamte Marke verallgemeinert, was der Marke B.C. Rich in der Vergangenheit einen hohen Imageschaden verursacht hat.
Auch fällt immer wieder auf, daß B.C. Rich-Gitarren offensichtlich im Studio gut klingen, live aber einen erstaunlich schlechten Sound,Klangbrei genauer gesagt, abliefern. Beispiel: KISS: "Heaven`s on fire"; Vergleiche die Aufnahmen auf dem Album "Animalize", auf dem Konzertvideomitschnitt gleichen Namens und auf "Alive III" (wenn man den Unterschied Studio/Live von den Songs der Livealben "Alive!" sowie Alive II" kennt, wird es besonders deutlich, denn damals wurde bei KISS noch gar nicht B.C. Rich gespielt) Allerdings benutzte, wie gesagt, KISS nicht immer B.C. Rich, weshalb man für mehr Belege besser die Studio- bzw. Liveaufnahmen von W.A.S.P. heranziehen kann, was auch daran liegt, daß von W.A.S.P. im Verhältnis zu den Studioaufnahmen einfach mehr Liveaufnahmen verfügbar sind.
Die Instrumente der N.J.-Serie werden in Japan hergestellt und weisen eine dem Preis entsprechende gute Verarbeitung, Bespielbarkeit und Klangqualität auf. Diese Gitarren und Bässe müssen den Vergleich mit den Modellen der Preisklasse von anderen Herstellern keineswegs scheuen.
Bekannt, teuer und in ambitionierten Gitarristenkreisen gefragt sind die handgefertigten Modelle aus US-amerikanischer Produktion, insbesondere aus den 70er und frühen 80er Jahren. Nicht nur in Japan erfreuen sich die alten Vintage-Instrumente (mit durchgehender Halskonstruktion - neck-thru -, edlen Materialien und anderen speziellen Austattungsmerkmalen) großer Beliebtheit bei Sammlern. Der B.C. Rich-Customshop wurde damals von Neal Moser geleitet. Neal Moser entwickelte u. a. das Modell "Bich" mit seiner prägnanten Korpusform, wahlweise sechs oder zehn Saiten und der ausgefeilten aktiven Elektronik zur Klangmodifikation.
Moser, der B.C. Rich Mitte der 80er Jahre verließ, setzt heute mit seinem eigenen Moser Custom Shop (MCS) die Tradition der Kleinserienproduktion hochwertiger und innovativ gestalteter Instrumente fort und ist damit in direkte Konkurrenz zum B.C. Rich Custom Shop getreten. U. a. werden dabei alte Originalentwürfe neu interpretiert oder auch Vintage-Gitarren restauriert. (Eigene Moser-Modelle sind die "Bich PMS" (Kleinserie nach Vorbild des Original-Prototyps), "Moser 10", "Genesis", "Evil B" (Spin-off der "Bich") "Bastard V", "Wraith", "Arachnid", "BeastMaster", "Morpheus", "Scythe" u. a.)
Die Instrumente von B.C. Rich aus US-amerikanischer Fertigung rangieren in der absoluten Oberklasse und sind als Alternative zu entsprechenden Gitarren der Hersteller Paul Reed Smith, Gibson, Dean, Alembic usw. zu verstehen.
Die Firma B.C. Rich blickt auf eine schillernde, wechselhafte Geschichte mit Hochs und Tiefs sowie mehrfacher Verlagerung der Produktionsstätten bzw. des Firmenhauptsitzes zurück. Nachfolger von Bernardo Chavez Rico sen. ist dessen Sohn, Bernardo Chavez Rico jun., der unter seinem Familiennamen inzwischen auch eine eigene Modellreihe hochwertiger Instrumente vorgestellt hat.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- B.C. Rich Guitars Die Offizielle Homepage von B.C. Rich
- Ronz' B.C. Rich Temple of Worship schottische Fanseite mit zahlreichen Bildern
- Vintage B.C.Rich Maniacs! japanische Fan- und Sammlerseite mit zahlreichen Bildern und Informationen