Gibson Guitar Corporation
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Die Gibson Guitar Corporation (kurz Gibson) mit Sitz in Nashville, Tennessee, ist einer der ältesten amerikanischen Hersteller von Gitarren, E-Gitarren und Gitarrenverstärkern.
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[Bearbeiten] Orville H. Gibson
ist Namensgeber und Gründer der späteren Gibson Guitar Corporation, wurde 1856 als jüngstes Kind der Eheleute John W. und Amy Nichols Gibson auf einer Farm nahe Chateaugay im Staat New York geboren. 1881 findet sich der junge Gibson in den Meldekarteien von Kalamazoo. Nach einigen Jobs als Schuhverkäufer und Buchhalter in einem Restaurant hat er 1896 einen Laden für Musikinstrumente in der Innenstadt. Im Frühjahr 1902 gründet er mit fünf Bekannten eine Firma die jede Art von Saiteninstrumenten herstellen, kaufen und verkaufen sollte. Am 21. August 1918 stirbt Orville Gibson im Hepburn Krankenhaus in Ogdensburg nach langer Krankheit im Alter von 62 Jahren.
[Bearbeiten] Entwicklung der Corporation
Seit dem Jahr 1900 baut Gibson vorzugsweise Archtop-Gitarren (Jazz-Gitarren, Schlag-Gitarren), also akustische Gitarren mit einer gewölbten Decke und F-Löchern. Das Konstruktionsprinzip ist an das der klassischen Streichinstrumente angelehnt. Der erste Katalog der Firma erscheint 1903. Auf 32 Seiten werden Mandolinen, Mandolas, Gitarren und "Harp"-Gitarren angeboten.
Berühmte Modelle, die seit den 30er und 50er Jahren praktisch unverändert gebaut werden, sind etwa die Gibson Super 400, die Gibson L5, Byrdland, ES-175.
Auch die akustische Gitarre mit Schallloch wurde von Anfang an von Gibson produziert, die sich später zur klassischen Westerngitarre nach dem Vorbild der Fa. C.F. Martin entwickelte. Bekannte Modelle sind etwa die J-45, die J-200 oder die Hummingbird.
Seit den 40er Jahren wurden auch die ersten Gitarren mit eingebautem Tonabnehmer Humbucker zur elektrischen Verstärkung produziert.
Neben den genannten Vollresonanz-Gitarren baut Gibson seit Ende der 50er Jahre auch sehr erfolgreich semi-akustische Gitarren, etwa die ES-335 (ES = Electric Spanish), die bei der elektrischen Verstärkung weniger anfällig für Rückkopplungen sind.
Noch konsequenter in diese Richtung zielten die Mitte der 50er Jahre erschienenen ersten Solid Body-Gitarren von Gibson, also Gitarren mit einem akustisch nicht resonierenden Massivholzkorpus, bei denen die elektrische Verstärkung für die musikalische Darbietung unabdingbar ist.
Das berühmteste Solid-Body-Modell dürfte die Les Paul sein, die nach dem gleichnamigen Musiker (der eigentlich Lester William Polfus heißt – er feierte 2005 seinen 90.Geburtstag – dessen Künstlername eben "Les Paul" ist) benannt ist. Nach Leo Fenders erfolg mit der Telecaster (der ersten industriell gefertigten Solidbody Gitarre) wollte Gibson gleichziehen und man erinnerte sich an den Mann der vor Jahren schon bei Gibson vorsprach, als er eine Vollresonanz Gitarre durchsägte und einen Holzbalken in das Instrument leimte allerdings mit den Worten "ein Besenstiel mit Saiten" abgelehnt wurde. So entstand eine langjährige Zusammenarbeit mit Les Paul der zusammen mit seiner Frau Mary Ford einer der Topmusiker zu damaliger Zeit war.
Weitere bekannte Solidbody Gitarren sind etwa die SG, die als eine "radikalere" Form der Les Paul entstand weil die Verkaufzahlen zu gering waren; die Explorer, die seit den 70er Jahren in Heavy Metal-Kreisen sehr starke Zuwendung fand, und die Flying V, eine V-förmige Gitarre, deren Aussehen ihr den Namen gab und die Firebird, eine Gitarre mit einem "reverse" zugeschnittenen Korpus (bei der Fender Stratocaster beispielsweise ist das größere "Horn" an der Oberseite, anders bei der Firebird). Die Flying V war zu ihrer Einführung ein totaler kommerzieller Misserfolg, wie auch ihre ähnlich merkwürdig anmutende Schwester, die Explorer. Es wurden im Vergleich zu den anderen Hausmarken nur wenige Gitarren verkauft, weswegen die Produktion bald wieder eingestellt wurde. Als einzige Schwester wurde die Firebird weiter produziert, jedoch mit einem "non-reverse" Korpus, mit welchem genauso, wenn nicht noch schlechtere Verkaufszahlen erzielt wurden.
Erst durch Musiker wie Albert King und Jimi Hendrix und andere Musiker der 1970er Jahre wurden die Flying V und ihre Schwestern wieder populär, die Firebird erhielt wieder ihr altes Design. Heute ist sind die Gitarren sehr beliebt und werden in aller Welt kopiert, wie eigentlich alle Produkte des Unternehmens. Musiker wie Lenny Kravitz oder Popa Chubby sieht man beispielsweise des öfteren mit der Flying V.
Gibson stellte ebenfalls E-Bässe her, die sich aber auf dem Markt nicht recht durchsetzen konnten. Zu den Bassisten, die auf Gibson spielen, zählte Jack Bruce als Mitglied von Cream, Krist Novoselic als Mitglied von Nirvana, Mike Dirnt als Mitglied von Green Day.
Auch im Bereich der Gitarrenverstärker war und ist Gibson tätig, jedoch lange nicht so erfolgreich wie im Bereich der Gitarren.
Die Firma Gibson ist auch im Bereich Banjos und Mandolinen tätig. Die Bluegrass-Legende Earl Scruggs spielte als erstes Banjo ein blaues RB-11, dann ein Granada und schließlich das Earl Scruggs Golden DeLuxe.
Die Gibson Banjos, die vor dem Zweiten Weltkrieg hergestellt wurden (wie z. B. das Granada RB) gehören in Fachkreisen zu den besten ihrer Art und sind vielmals die Wahl professioneller Musiker.
Heute gehören zur Gibson Guitar Corp. unter anderen auch die Musikinstrumente-Marken Epiphone, Dobro, Kramer, Steinberger, Wurlitzer, Deutsche_Wurlitzer sowie die Synthesizer-Marke Oberheim.
[Bearbeiten] Liste der Gibson-E-Gitarrenmodelle
- Gibson Chet Atkins SST
- Gibson EDS-1275
- Gibson ES-135
- Gibson ES-135 T
- Gibson ES-135 LE
- Gibson ES-140
- Gibson ES-140 3/4
- Gibson ES-140 T 3/4
- Gibson ES-150
- Gibson ES-175
- Gibson ES-335
- Gibson ES-355
- Gibson ES-137
- Gibson ES-345
- Gibson ES-350T
- Gibson ES- 5
- Gibson Explorer
- Gibson Firebird
- Gibson Flying V
- Gibson U2 nicht mehr im Programm
- Gibson J-160E
- Gibson L5
- Gibson L4
- Gibson Super 400
- Gibson Super V
- Gibson Les Paul
- Gibson Marauder (nicht mehr im Programm)
- Gibson Moderne (nicht mehr im Programm, angeblich nie über den Prototypen hinaus gekommen)
- Gibson S-1 (nicht mehr im Programm)
- Gibson SG
- Gibson J-185 Blues King Electro
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Gibson – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Wikibooks: Gitarre – Lern- und Lehrmaterialien |