Douglas SBD
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Die Douglas SBD Dauntless war ein trägergestütztes leichtes Sturzkampfflugzeug der US-Marine.
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[Bearbeiten] SBD: "Slow but Deadly"
Der Prototyp Douglas BT-1 hatte den Jungfernflug im Juni 1935 und die Douglas Aircraft Company bekam 1939 die ersten Serienaufträge für die Produktion. Inzwischen war die Maschine komplett überarbeitet worden und hatte nur noch wenige Eigenschaften der BT-1.
Die Dauntless war nicht nur am Sieg über die japanische Flotte während des Pazifikkriegs beteiligt, sondern bewährte sich seit ihrem Erscheinen im Jahre 1938 bis Ende 1944 als der bedeutendste amerikanische Marinebomber überhaupt.
Mit der SBD-1 wurden die Bomber-Staffeln des US Marine Corps VMB-1 und VMB-2 (ab Ende 1941 VMSB-132 und VMSB-232) ab Ende 1940 ausgerüstet. Bis zum Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 waren die Trägerstaffeln VB-2 und VS-2 (USS Lexington), VB-3 und VS-3 (USS Saratoga), VB-5 und VS-5 (USS Yorktown) sowie VB-6 und VS-6 (USS Enterprise) mit SBD-2/-3 Dauntless ausgerüstet. Bis zum Beginn des Krieges wurden die Trägergeschwader nicht nummeriert, sondern wurden nach dem jeweiligen Träger bezeichnet. Auch die Staffel-Kennummern entsprachen der Kennummer der jeweiligen Träger. So bestand die Lexington Air Group des Trägers CV-2 USS Lexington aus der Jagdstaffel VF-2, der Bomberstaffel VB-2, der Aufklärungsstaffel VS-2 und der Torpedobomberstaffel VT-2. Jede Staffel verfügte über 18 Flugzeuge. Kurz nach Kiegsbeginn musste dies in der Hektik der Operationen aufgegeben werden. Ab Herbst 1942 wurden auch die Geschwader nummeriert. Ab 1943 verschwanden dann die Aufklärungsstaffeln von den Trägern. Deren Aufgaben nahmen nun die Torpedostaffeln mit ihren Grumman TBF Avenger wahr. Waren zu Beginn des Krieges damit ca. 36 SBD auf einem Träger, so ging die Zahl zugunsten der Jagdflugzeuge später kontinuierlich zurück. 1945 waren auf einem Träger der Essex-Klasse ca. 70 Jäger und je 15 Bomber und Torpedoflugzeuge eingeschifft.
Die Maschinen zeichneten sich bei der Schlacht im Korallenmeer am 7. und 8. Mai 1942 aus und leiteten mit der Versenkung von vier japanischen Trägern bei der Schlacht um Midway vom 4. bis zum 7. Juni 1942 die Wende im Pazifikkrieg ein. In der Schlacht um Guadalcanal 1942/43 waren die SBD das Arbeitspferd der Bomberstaffeln. Sie blieben dies auch 1943 im Kampf um die Salomonen-Inseln. Auf den großen Flugzeugträgern ersetzte die Curtiss SB2C Helldiver bis Mitte 1944 die SBD. Die SB2C war jedoch zunächst so unzuverlässig, dass der Oberkommandierende der 5. US-Flotte, Vizeadmiral Marc Mitscher, nach der Schlacht in der Philippinensee im Juni 1944 die SB2C wieder gegen SBD eintauschen wollte. Trotzdem wurde die SB2C eingeführt. Zum Ende des Kriegs wurden die Dauntless hauptsächlich zur U-Boot-Bekämpfung eingesetzt. Dank ihrer Beschussfestigkeit hatten sie die niedrigste Verlustquote aller amerikanischen Flugzeuge in Fernost. Die Produktion lief am 22. Juli 1944 nach 5.936 Maschinen aus. Mit dem Kriegsende wurden die meisten SBD ausgemustert. Am 1. August 1945 wurde die letzte SBD des US Marine Corps abgestellt. Lediglich das Naval Air Test Center in Patuxent River (Maryland) flog die SBD-6 noch bis Mai 1948. Die letzte Maschine wurde an das National Air and Space Museum in Washington D.C. abgegeben.
Das National Museum of Naval Aviation in Pensacola (Florida) besitzt ganze 13 SBD, so die siebzehnte SBD-1 (BuNo 1612), wie alle wurde sie aus dem Lake Michigan geborgen. Vier Flugzeuge wurden nachweislich eingesetzt, so die SBD-2 (BuNo 2106) in der Schlacht um Midway, die SBD-3 (BuNo 06508) flog von Henderson Field auf Guadalcanal aus, und die SBD-3s (BuNo 06624 and 06626) flogen von der USS Ranger während der Operation Torch, der Invasion of Nordafrikas im November 1942. Erhalten blieb ferner die SBD-6 (BuNo 54605) im National Air and Space Museum, Smithsonian Institution, in Washington, D.C. Das National Museum of the United States Air Force in Dayton (Ohio) besitzt ferner eine A-24, von denen einige auch privat erhalten sind, meist jedoch als "SBD" der US-Navy.
[Bearbeiten] A-24 Banshee
Die Douglas A-24A und A-24B "Banshee" war eine landgestützte Version der Douglas SBD "Dauntless", die zwischen 1940 und 1942 in 783 Exemplaren an die USAAF geliefert wurde. Nach einigen wenig erfolgreichen Einsätzen in der Anfangsphase des Pazifikkrieges wurden die Flugzeuge in Ausbildungseinheiten eingesetzt. 1941/42 wurde die 27th Bombardment Group in Australien mit den Staffeln 16th Bombardment Squadron (BS), 17th BS und 91st BS aufgestellt. Im Februar 1942 war lediglich die 91st BS einsatzbereit und wurde nach Java verlegt. Dort konnten sie allerdings wenig gegen die japanische Übermacht ausrichten. In Neuguinea wurde nur wenige Einsätze durch die 8th BS geflogen, der letzte am 29. April 1942. Die 58th Bombardment Squadron (Dive) aus Wheeler Field (Hawaii) wurde 1943 nach Alaska verlegt und flog am 4. August 1943 einen Angriff auf Kiska. Danach verlegte man die Staffel auf die Gilbert-Inseln und designierte sie nun als 531st Fighter-Bomber Squadron. Im Dezember 1943 flog diese Staffel einige erfolgreiche Angriffe von Makin aus mit ihren A-24B. Nach dem Krieg blieb die A-24 bei der USAAF/USAF. Einige erlebten sogar noch die (etwas unsinnige) Umbenennung in "F-24B", als 1948 die Kennung "A" für "Angriffsflugzeug" vorübergehend abgeschafft wurde.
[Bearbeiten] Einsatz bei anderen Luftstreitkräften
1943 wurden ca. 61 SBD an die Luftwaffe Neuseelands (RNZAF) abgegeben. Ursprünglich sollten vier Staffeln mit SBD ausgerüstet werden, jedoch wurde nur die No. 25 Squadron der RNZAF mit Dauntless ausgerüstet. Sie flogen 1943/44 Angriffe gegen die japanische Basis Rabaul, bevor die Staffel auf Vought F4U Corsair umgerüstet wurde.
Frankreich nutzte die SBD/A-24 ab 1943. Ursprünglich wurden sie von der "Ecole de Chasse" (Flugschule) in Mekenes (Marokko) geflogen. In Riyak (Syrien) setzte die Groupe de Bombardement I/17 Picardie A-24B ein. Die GB I/18 Vendee und die Marine-Staffeln 3FB und 4FB wurden in Südfrankreich 1944/45 gegen deutsche Truppen eingesetzt. 1945 schiffte man die Staffel 4F auf dem Geleitträger Dixmude (ex-HMS Biter) zum Einsatz in Indochina ein. 1948 folgte die Staffel 3F auf dem Träger Arromanches (ex-HMS Colossus). Die in Frankreich verbliebenen SBD wurden 1949 ausgemustert. Bei der 4F wurden die SBD 1950 durch Grumman TBM Avenger ersetzt, bei der 3F durch Curtiss SB2C Helldiver. Die Flugschule in Cazaux musterte die letzten A-24 1953 aus.
Mexiko flog ebenfalls ab 1943 die Dauntless. Die Staffeln (Escuadron Aereo) 200 und 201 wurden mit A-24B ausgerüstet, jedoch rüstete man die 201. Escuadron Aereo de Pelea 1944 bereits auf Republic P-47 Thunderbolt um. Die anderen A-24 flogen bis 1959.
In Chile flogen 1944 bis 1950 die Grupo de Aviación 4 und 6 ebenfalls einige A-24B.
Schließlich nutzte auch die Royal Navy Großbritanniens die SBD. Nach später Evaluation rüstete man die No. 700 und No. 787 Squadrons in Wittering im Juli 1944 mit SBD-5 aus und flog diese bis Februar 1946. Zu dieser Zeit war die Dauntless eigentlich schon obsolet. Sie hätte der Royal Navy eher vier Jahre früher genutzt.
[Bearbeiten] Versionen
Insgesamt wurden 5.936 SBD Dauntless gebaut:
- SBD-1: 57 gebaut, gingen alle an das US Marine Corps, erste Staffel war VMB-2 1940
- SBD-1P: Umbau als Aufklärer
- SBD-2: 87 gebaut, verbesserte Bewaffnung, erste Staffel war VB-6 1941
- SBD-2P: Umbau als Aufklärer
- SBD-3: 584 gebaut, hatte selbst-versiegelnde Tanks, 12,7 mm MGs, Panzerung und 1.000 PS R-1820-52-Motor
- SBD-3P: Umbau als Aufklärer
- SBD-3A: 168 gebaut, A-24 der USAAF
- SBD-4: 780 gebaut, SBD-3 mit 24-Volt-Elektrik
- SBD-4A: 170 gebaut, A-24A der USAAF
- SBD-5: 2.409 gebaut, 1.200 PS R-1820-60
- SBD-5A: 615 gebaut, A-24B der USAAF
- SBD-6: 451 gebaut, 1.350 PS R-1820-66
[Bearbeiten] Technische Daten
Douglas SBD-6 Dauntless: | |
Kenngröße | Daten |
---|---|
Länge | 10,06 m |
Flügelspannweite | 12,65 m |
Höhe | 3,94 m |
Antrieb | ein Wright R-1820-66 Cyclone Neun-Zylinder-Sternmotor mit 1.350 PS (1007 kW) |
Höchstgeschwindigkeit | 410 km/h in 4.265 m Höhe |
Größte Reichweite | 1.244 km |
Besatzung | zwei Mann |
Dienstgipfelhöhe | 7.680 m |
Leergewicht | 2.964 kg |
Fluggewicht | 4.318 kg |
Bewaffnung | Zwei starre 12,7-mm-MG nach vorne und zwei flexible 7,62-mm-MG hinten Bombenhalterung für max. 726 kg am Rumpf und für max. 295 kg unter den Flügeln |
[Bearbeiten] Literatur
- Peter M. Bowers: United States Navy Aircraft since 1911. Naval Institute Press, Annapolis (Maryland) 1990. ISBN 0870217925
- Harold L. Buell: Dauntless Helldivers: A Dive Bomber Pilot's Epic Story of the Carrier Battles. Crown, 1991. ISBN 0517577941
- Richard S. Dann: SBD Dauntless Walk Around. Walk Around Number 33. Squadron/Signal publications, Carollton (Texas). ISBN 0897474686
- Bill Gunston: The Illustrated History of McDonnell Douglas Aircraft : From Cloudster to Boeing. Osprey Publishing, 1999. ISBN 1855329247
- Daniel V. Hernandez (mit Lt.CDR Richard H. Best, USN Ret.): SBD-3 Dauntless and the Battle of Midway. Aeronaval Publishing, Valencia/Spanien 2004. ISBN 8493296309 (kann man nur direkt beim Verlag bestellen, dauert nach Deutschland ca. 2-3 Wochen)
- John Howard Jr.: A Marine Dive-Bomber Pilot at Guadalcanal. University of Alabama Press, 1987. ISBN 0817303308
- Robert Lawson: U. S. Navy Dive and Torpedo Bombers of World War II. Zenith Press, 2001. ISBN 0760309590
- Peter C. Smith: Douglas SBD Dauntless. Trafalgar Square Publishing, 1997. ISBN 1861260962
- Robert Stern: SBD Dauntless in Action. Aircraft Number 64. Squadron/Signal publications, Carollton (Texas) 1984. ISBN 0897471539
- Barrett Tillman: The Dauntless Dive Bomber of World War II. Naval Institute Press, Annapolis (Maryland), 1976 (Neuauflage 2006)
- Barrett Tillman: SBD Dauntless Units of World War 2. Osprey Publishing, 1998. ISBN 1855327325
- Alexander S. White: Dauntless Marine: Joseph Sailer, Jr., Dive-Bombing Ace of Guadalcanal. Pacifica Press, Neuauflage 1997. ISBN 0935553215
- Thomas Wildenberg: Destined for Glory: Dive Bombing, Midway, and the Evolution of Carrier Airpower. Naval Institute Press, Annapolis (Maryland) 1998. ISBN 1557509476
[Bearbeiten] Weblinks
- Seite des National Air and Space Museum, Smithsonian Institution, zur Douglas SBD (Englisch)
- Seite des National Museum of Naval Aviation in Pensacola (Florida) zur Douglas SBD (Englisch)
- Seite des US Air Force Museums zur Douglas A-24 (Englisch)
Siehe auch: Liste von Flugzeugtypen
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