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Homberg (Efze) - Wikipedia

Homberg (Efze)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Karte
Wappen Deutschlandkarte, Position von Homberg hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Schwalm-Eder-Kreis
Geografische Lage: Koordinaten: 51° 1′ N, 9° 24′ O 51° 1′ N, 9° 24′ O
Höhe: 222 m ü. NN
Fläche: 99,99 km²
Einwohner: 14.983 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 150 Einwohner je km²
Postleitzahl: 34576
Vorwahl: 05681
Kfz-Kennzeichen: HR
Gemeindeschlüssel: 06 6 34 009
Stadtgliederung: 20 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausgasse 1
34576 Homberg (Efze)
Website: www.homberg-efze-kreisstadt.de
Politik
Bürgermeister: Martin Wagner (CDU)

Homberg ist eine Kleinstadt in Nordhessen mit rund 15.000 Einwohnern und Kreisstadt des Schwalm-Eder-Kreises.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Homberg liegt im Übergangsgebiet zwischen Westhessischer Senke - einem Senkungsgebiet des Tertiärs - und dem Knüll. Die Stadt selbst erstreckt sich über mehrere Hügel, die größtenteils aus basaltischem Untergrund bestehen. Vom Knüll kommend wird Homberg von der Efze durchflossen, die Entwässerung durch diese vollzieht sich in Richtung Fulda. Es existierten geringere Kohlevorkommen in der direkten Umgebung.

Schlossberg mit Hohenburg und Altstadt Homberg
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Schlossberg mit Hohenburg und Altstadt Homberg













Nachbargemeinden

Homberg grenzt im Norden an die Gemeinde Wabern, die Stadt Felsberg und die Gemeinde Malsfeld, im Osten an die Gemeinde Knüllwald, im Süden an die Stadt Schwarzenborn, sowie im Westen an die Gemeinde Frielendorf und die Stadt Borken (alle im Schwalm-Eder-Kreis).

Stadtgliederung

Homberg besteht aus den folgenden Stadtteilen:

  • Allmuthshausen
  • Berge
  • Caßdorf
  • Dickershausen
  • Holzhausen
  • Hombergshausen
  • Hülsa
  • Lembach
  • Lützelwig
  • Mardorf
  • Mörshausen
  • Mühlhausen
  • Relbehausen
  • Rodemann
  • Roppershain
  • Sondheim
  • Steindorf
  • Waßmuthshausen
  • Welferode
  • Wernswig

Geschichte

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Homberg ist eine Gründung der hessisch-thüringischen Landgrafen und wird als Stadt urkundlich erstmalig 1231 bekundet. Zwar wurde an derselben Stelle zuvor schon gesiedelt, doch Homberg als Stadt feiert im Jahr 2006 sein 775-jähriges Bestehen.

Der Name stammt von der Hohenburg, der Burg über Homberg. Der Burgbrunnen ist mit 150 m Tiefe der dritttiefste Burgbrunnen Deutschlands.


Aussichtsturm auf der Hohenburg
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Aussichtsturm auf der Hohenburg

1526 fand hier in der Marienkirche unter dem hessischen Landgrafen Philipp die Homberger Synode statt, durch die Hessen protestantisch wurde.

1809 ging von hier unter Oberst Wilhelm von Dörnberg, der so genannte Dörnbergsche Aufstand gegen König Jérôme aus, der aber niedergeschlagen wurde.

Stadtplanung

Wie die meisten deutschen Städte dürfte Homberg in der Regierungszeit der Staufer (11381254) planmäßig angelegt worden sein. Bauliche Besonderheiten in dem Stadtbild von Homberg weisen auf eine nicht auf den ersten Blick erkennbare Stadtplanung hin. Homberg ist an sich eine Doppelstadt, sie besteht aus der Altstadt, 1231 erstmalig urkundlich erwähnt, und der Freiheit. Die Freiheit war eine selbstständige Stadt, sie wurde 1356 gegründet und 1536 mit der Altstadt vereinigt. Die Altstadt selbst bestand aus drei Geburden (Gebündnis ). In der Aufsicht auf den Stadtplan erkennt man die drei Hauptzugänge der Stadt über die ehemaligen Toreingänge: Westheimer Tor, Obertor und Holzhäuser Tor.

Stadtplan von Homberg (1721), Original im Homberger Heimatmuseum
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Stadtplan von Homberg (1721), Original im Homberger Heimatmuseum

Mittelpunkt und Zielpunkt aller Wegeverbindungen ist der Marktplatz, überragt von der Stadtkirche St. Marien, die ehemals von dem Friedhof der Stadt umgeben war. Einen regelmäßigen Grundriß weist die Stadt nicht auf. Doch eines ist der Stadt mit vielen mittelalterlichen Stadtgründungen gemein, dass erst auf den zweiten Blick erkennbar wird: Die mittelalterlichen Stadtplaner verwandten bei der Anlage von Straßen das bewusste Krümmen und das Versetzen der Kreuzungen oder Einmündungen von Straßen und Gassen. Insbesondere wurde die Straßenkrümmung als ästhetisches Mittel bei der Anlage der heutigen Untergasse eingesetzt. Durch eine gekrümmte Straßenführung wurde der Straßenraum optisch begrenzt, es entstand ein geschlossener Straßenraum, am Endpunkt war ein in die Blickachse geschobenes Haus zu erkennen. In der Untergasse war es das ehemalige Brauhaus der Stadt, ein Eckhaus der Enten- und Untergasse. In der Untergasse ist die ehemalige Straßenführung im Rahmen der Stadtsanierung verschwunden, sie ist nur noch an der Häuserstellung oder in der Aufsicht auf die Stadt zu erkennen.

Der gleiche Effekt wurde erreicht, indem die Stadtplaner die Seitengassen gegeneinander versetzt oder ohne gradlinige Fortsetzung auf eine der Hauptstraßen münden ließen. Durch diese geschickten Planungen wurden Zugerscheinungen vermieden. Eine weitere Möglichkeit Zugluft in den Städten zu vermeiden, war das Versetzen bzw. Vorspringen einzelner Häuser oder Straßenabschnitte aus der Straßenachse. Dieser stadtplanerische Trick ist noch im Bereich der Oberen Westheimer Straße sehr gut zu erkennen. Auch im Bereich der unteren Westheimer Str. bestand ein solcher Versprung, der aber im Laufe der Jahrhunderte verschwunden ist.
Weitere Informationen und Bilder sind im Artikel Stadtplanung und städtebauliche Entwicklung von Homberg zusammengefasst.

Politik

Rathaus
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Rathaus

Stadtverordnetenversammlung

Die Stadtverordnetenversammlung setzt sich aus 37 Mitgliedern zusammen.

Der Magistrat besteht aus 10 Stadtverordneten und dem Bürgermeister. Davon entfallen 4 Sitze auf die SPD, 3 Sitze auf die CDU, 2 Sitze auf Bündnis 90/Die Grünen und ein Sitz auf die FDP.


(Stand: Kommunalwahl am 26. März 2006)

Städtepartnerschaften

Stolin (Weißrussland), seit 1992
Bridgwater (Großbritannien)

Wirtschaft und Infrastruktur

Sport

Sportliches Aushängeschild Hombergs ist die 1. Mannschaft der Tischtennisabteilung der Homberger Turnerschaft e. V., die mittlerweile zu den festen Größen im bundesdeutschen Tischtennis gehört. Sie spielt in der 1. Bundesliga der Frauen. Größter Mannschaftserfolg bisher ist der Gewinn des europäischen ETTU Cups am 31. März 2006 in der Besetzung Wenling Tan-Monfardini, Zhenqi Barthel und Yin Na. Gegner im Finale war 3B Berlin.
Zhenqi Barthel von der Homberger Turnerschaft gewann 2006 den Einzel-Titel bei den 74. Nationalen Deutschen Meisterschaften in Minden. Außerdem siegte sie mit ihrem Doppel-Partner, dem Jugend-Weltmeister Patrick Baum im Mixed. Im Doppel wurde sie zusammen mit Desirée Czajkowski (Watzenborn-Steinberg) Dritte.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Homberg an der Efze ist eine der wenigen Städte die Ihren mittelalterlichen Stadtkern bis heute weitgehend erhalten haben. Zahlreiche der historischen Bauten sind noch heute erhalten. Der Kupferstich von Matthäus Merian: Ansicht von Homberg/Efze zeigt die Stadtansicht wie sie in der Topopgraphia Hassiae et Regionum Vicinarum von 1655 wiedergegeben ist. Zahlreiche der dort wiedergegebenen Gebäude sind noch heute vorhanden. Erst Ende des 19. Jahrhunderts begann die Besiedlung der Bereiche außerhalb der noch heute vorhandenen Stadtmauer.

Historische Stadtansicht von Matthäus Merian, 1655
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Historische Stadtansicht von Matthäus Merian, 1655


Homberg in alten Ansichten

Bauwerke

Stadtkirche St. Marien
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Stadtkirche St. Marien

Stadtkirche St. Marien: Der Homberger Stadtkirche St. Marien kommt eine besondere Bedeutung innerhalb des hessischen Protestantismus zu: Im Jahre 1526 berief Landgraf Philipp der Großmütige eine Synode nach Homberg ein, die in dieser Kirche tagte und den Zeitpunkt markiert, an dem die Landgrafschaft Hessen evangelisch wurde. Deshalb nennt man diese Kirche, die zu den wichtigsten gotischen Baudenkmälern im nördlichen Hessen gehört, die „Reformationskirche Hessens“.

  • Vermutlich vor 900 eine fränkische Kapelle.
  • Um 1000 Romanische Vorkirche oder Kapelle
  • Im 12. Jh.: Romanische Basilika - (oder frühe Hallenkirche).
  • Erste Hälfte 14. Jh.: spätgotischer Um- bzw. Neubau als Hallenkirche hessisch-westfälischer Prägung.
  • 1374 Beginn des Turmbaus
  • 1640 Sprengung, Einsturz und Brand von Turm und Langhaus infolge der Besetzung durch die kaiserlicher Truppen unter Piccolomini.
  • 1645 - 1746 Wiederherstellung lt. steinerner Tafel am Kirchturm oberhalb der Galerie
  • 1709 Einrichtung einer Türmerwohnung.
  • 1893 Stiftung und Einbau der Chorfenster mit Darstellung der Homberger Synode.
  • Seit 1965 heutiger Zustand nach Entfernung von Einbauten aus dem 17. bis 19. Jahrhundert (Gestühl, Kanzel, Emporen).

Der Sieben-Stationen-Kreuzweg wurde im Jahr 1965 eingebaut.

Kirchhoflinde Vor der Kirche steht eine über 730 Jahre alte Linde. Mit der Kirche bildet der Baum oberhalb des Markplatzes ein malerisches Ensemble. Der Heimat Dichter Heinrich Ruppel widmete der Linde das Gedicht "Die Kirchhofslinde in Homberg" aus Dankbarkeit für die Geldspenden zum Erhalt des Baumes nachdem dieser im Hohlraum gebrannt hatte. Auch Erich Kaiser (Heimatforscher und Schriftsteller) hat in seinen Schriften oftmals den Baumveteran erwähnt.

Schirnen, Möbelwagen und Haus unter der Kirchhofslinde In den Kavaten unter dem Kirchhof im Mittelalter eingerichtete Verkaufsstände der Metzger und Bäcker sowie Garküche und Fleischerschirne.


Am ehemaligen Standort der so genannten Bäckerschirne, Anfang 1820 abgebrochen, wurde an gleicher Stelle ein markantes Gebäude errichtet,dass von den Hombergern "Möbelwagen" genannt wird.

Das Gebäude rechts neben der Kirchhoftreppe wurde 1719 auf Trümmern der ehemaligen Garküche errichtet.
Rathaus: 1704 erbaut auf den Grundmauern eines im 30-jährigen Krieg zerstörten Vorgängerbaus aus dem 15. Jh. Nach dem Siebenjährigen Krieg Bau des Turmes, Wetterfahne von 1767, seit 1989 Glockenspiel, zur Obertorstraße Portal zum Stadtkeller. Neben dem gotischen Eingang an der Treppe zur Obertorstraße befindet sich die Homberger Elle, eine mittelalterliche Maßeinheit von 57,4 cm Länge; sie hatte Bedeutung bis in den Thüringer Raum. Simbelschanze vor dem Rathaus, 1875 baulich verändert. Der Name stammt von einer Steuer aus dem gleichen Jahr. Die Regierung hatte die Erhebung von Simbeln zur Deckung der gestiegenen Ausgaben genehmigt.


Engel - Apotheke: 1668 auf einer Trümmerstätte errichtetes größtes Fachwerkhaus am Marktplatz, seit 1701 Apotheke.

Fünffenster-Haus: Anfang des 19. Jahrhunderts wurde eine Fenstersteuer erhoben; deshalb wurde die Anzahl der Fenster pro Etage auf fünf begrenzt.

Kyffhäuser-Museum: Dauerhafte Ausstellung mit dem Schwerpunkt Kyffhäuserbund.

Krone: Fachwerkhaus von 1480, seit 1721 Gasthaus. Bemerkenswerte Balken und Dachkonstruktion, Erkeranbauten aus dem 16. Jh..

Geburtshaus des Heimatdichters Ludwig Mohr: an der Südseite des Marktplatzes Dichter des Romans „Rot-Weiß“, Thema ist der Dörnbergsche Aufstand.

Weißer Hof: Fachwerkbau der Renaissance. Bemerkenswert ist die Verzierung mit Andreaskreuzen.


Löwenhaus: 1617 erbaut. Wappenstein mit Stab und Schlange sowie ein Löwenkopf mit Inschrift L.A.1664 (Ofenstein) weisen auf den Sitz der Löwenapotheke hin. Wertvolles Renaissance-Portal.

Altes Schulhaus oder Opfermannhaus, Kaserne: 1750 als Wohnhaus des Opfermannes (Küsters) der benachbarten Kirche erbaut, diente das Gebäude auch als erste Stadtschule. In unmittelbarer Nachbarschaft gotischer Bau, ehemals genutzt als Kaserne des kurhessischen Jägerbataillons.


Hochzeitshaus: Erbaut 1552. Nach dem Brand des alten Rathauses als so genanntes neues Rathaus genutzt. Später Pfarrhaus, Schule und Verwaltungsgebäude, seit 1952 Heimatmuseum der Stadt Homberg.


Pförtchen: Ursprüngliche Fußgängerpforte zur Burg.

Baumbachscher Burgsitz: Erbaut um 1543 als Burgsitz der von Baumbach direkt an der Stadtmauer, von 1840 - 1855 vermietet an die Taubstummenanstalt, seit 1873 im Besitz der ev.-luther. Kirchengemeinde.

Dörnbergtempel: Erbaut auf den Fundamenten des ehemaligen Bächtenturm. 1809 Treffpunkt der Verschwörer des Dörnbergschen Aufstandes

Haus Leimbach: Markantes Eckhaus mit gotischem Eingangsportal

Bischofsches Haus: Stammsitz des Wollhandelsgeschlechts Bischof, auf Resten nach dem 30-jährigen Krieg erbaut. Renaissance-Erker, Wappen derer von Bardeleben und Bischof.

Haus Klüppel: Sitz des Homberger Landratsamtes bis 1891, an der Seite zur Bischofstraße Sandsteinfiguren vom ehemaligen Kellereingang eines Nachbarhauses.

Ehemaliges Brauhaus: In den Archivalien der Stadt Homberg finden sich nach dem Heimatforscher Kaiser verschiedene Bezeichnungen für das Brauhaus in der Untergasse Ecke Entengasse. 1665 sprach man vom kleinen Brauhaus an dem ein Brunnen gesetzt wurde. Ab 1730 wurde vom alten oder unterem Brauhaus berichtet, weil zwischenzeitlich ein weiteres Brauhaus neu errichtet worden war. 1676 wurde das Haus durch Brand teilweise zerstört. Mit der Einführung der Gewerbefreiheit 1869 fand die Homberger Biergerechtsame ihr gesetzliches Ende. Die Stadt veräußerte das Brauhaus an den Pächter Zickendraht, der noch 15 Jahre weiter Bier braute. Als weitere Eigentümer werden der Wagenfabrikant Wilhelm Ulrich genannt. 1918 veräußerte dieser es an den Fuhrmann Aubel, der es zum Wohnhaus in der heutigen Form umbaute.

Alter Friedhof: Seit 1580 Begräbnisstätte, heute Parkanlage mit sehenswerten historischen Grabdenkmälern Homberger Persönlichkeiten, darunter Minister Julius Rhode, Bürgermeister Winter, Prof. Wilhelm Volckmar.

Grabstätte der Äbtissinnen Marianne vom und zum Stein und Charlotte von Gilsa sowie Friedensrichter Martin - Personen, die wesentlichen Anteil an den Vorbereitungen zum Dörnbergschen Aufstand 1809 gegen Jerome Napoleon hatten.

Grabstätte der am Dörnbergschen Aufstand beteiligten Stiftsdamen vom Stein und von Gilsa
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Grabstätte der am Dörnbergschen Aufstand beteiligten Stiftsdamen vom Stein und von Gilsa

Christus-Epheta-Kirche:, 1957 geweiht Planentwurf basiert auf einem Kreis, in dessen Mittelpunkt der Altar steht, dreistufige Kuppel über der Apsis. 12 Fenster in der Schauseite stehen für die 12 Apostel, Turm mit 30 m Höhe. Mosaikentwurf von Gerhard Dechant: Christus heilt zwei taubstumme Kinder.

Ehemaliges Lehrerseminar: Unterhalb des Bindeweges ließ die preußische Regierung 1879 das neue königliche Lehrerseminar bauen. Die Ausbildungsstätte hatte bereits 44 Jahre lang im alten Lehrerseminar in der Freiheit bestanden. Der rote Backsteinbau war großzügig gestaltet und galt zu seiner Zeit als der modernste Bau seiner Art in Preußen. Das Gebäude bestand aus einem breiten Mitteltrakt, in dem die Klassen- und Fachräume, Aula und Verwaltung untergebracht waren. In den vorgezogenen Seitentrakten wohnten der Direktor und mehrere Seminarlehrer. 1925 wurde das Lehrerseminar aufgelöst und das Gebäude diente zunächst als Aufbauschule; heute wird der gesamte Gebäudekomplex von der Bundespräsident-Theodor-Heuss-Schule genutzt.

Die Freiheit: 1356 durch Landgraf Heinrich II. gegründeter Stadtteil; getrennt von der Altstadt durch den Stadtmauerring mit eigenem Bürgermeister, Rathaus, Kirche und Befestigung; 1536 Ende der Selbstständigkeit.

Das Neue Tor: 1536 als Verbindung zwischen der Stadt und dem neuen Stadtteil Freiheit gebrochener Tordurchgang.

Wallensteinsches Stiftsgebäude Erbaut um 1550, seit 1616 Burgsitz. 1783 Stiftung des Wallensteinschen Damenstiftes. Infolge des gescheiterten Dörnbergschen Aufstandes 1832 nach Fulda verlegt, danach Wohnhaus für die Pädagogen des Lehrerseminars.

Hospital zum Heiligen Geist: Gestiftet 1368 von Priester Heinrich Bischof zu Gunsten der Armen und Kranken.

Pulverturm
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Pulverturm

Pulverturm: Einzig vollständig erhaltener Turm der Stadtbefestigung von ehemals etwa 1200 m Länge mit sieben Türmen. Die Stadtmauer erreichte eine Höhe von sechs bis acht Metern und war durchschnittlich zwei Meter stark.

Gotisches Haus: Ältestes Homberger Wohnhaus, Baujahr um 1425.

Haus Holzhäuser Str. Ecke Webergasse: Haus aus dem 16. Jh., in der Wandung zur Webergasse Sandsteinplastik, Engel mit Schwert; Plastik stammt aus dem alten Amtsgericht.

Ehemaliger jüdischer Betraum: Webergasse In diesem Gebäude befand sich der Betraum der jüdischen Mitbürger.

Baumbachscher Burgsitz am Obertor: Über dem Eingangsportal das Familienwappen mit liegendem Halbmond und zwei Sternen, , Original barockes Eingangsportal, das Sockelgeschoß Gebäude im 19. Jahrhundert baulich verändert.

Wappenstein derer von Baumbach
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Wappenstein derer von Baumbach

Windmühle: Ehemalige Befestigungsanlage der Stadt vor dem ehemaligen Holzhäusertor.

Stadthalle: 1909 - 1911 als Restaurant Stadtpark erbaut. Nach jahrzehntelanger Zweckentfremdung restauriert, seit 1991 als Stadthalle genutzt. Ausgezeichnet mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis. Bemerkenswerte Jugendstilarchitektur.

Hermann-Schafft-Schule: Schule für Gehörlose und Hörbehinderte in Homberg. 1912 Einweihung des noch heute genutzten Schulgebäudes.

Hohlebach - Mühle: 1415 erstmals erwähnt, 1992 restauriert. Mühlrad mit fünf Meter Durchmesser.

Nebengebäude des späten Mittelalters

Wirtschaftsgebäude des Mittelalters
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Wirtschaftsgebäude des Mittelalters

Es handelt sich dabei um ein landwirtschaftlich oder gewerblich genutztes Nebengebäude des späten Mittelalters. Das Haus liegt an einer Gasse zwischen der Pfarrstraße und der Berggasse, mit dem Giebel zur Berggasse. Die Gesamtkonstruktion des Hauses, das noch nicht dendrochronologisch datiert worden ist, weist auf die 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Ein ähnliches Gebäude befand sich in Marburg (Lahn), es fiel aber dem Abriss zum Opfer.

Die Geschosse wurden als Lager- und Abstellräume genutzt. Das Erdgeschoss ist durch eine später eingezogene Mittelwand in zwei gleichgroße Hälften unterteilt, Obergeschoss und Dachgeschoss haben keine Innenwände, Hinweise auf ursprüngliche Unterteilungen fehlen. Das Gebäude wird durch drei Zugänge erschlossen: Eine Tür an der Osttraufe zum Erdgeschoss von der Hofseite her, eine gegenüberliegende Tür an der Westtraufe von der Straße und eine Türe am Nordgiebel zum Obergeschoss; in das Dachgeschoss führt eine Leiter. In den Gefachen des Giebeldreiecks ist noch der ursprüngliche Wandkern aus Lehmgeflecht vorhanden. Hier sind an der Außenseite mit einer spitzen Kelle dreieckige Löcher in die noch feuchte Lehmoberfläche gedrückt worden. Es handelt sich hier um den so genannten Schuppenputz, der in Nordhessen in einem 1452 erbauten Haus in Bad Hersfeld auch noch im Original erhalten ist, so dass hier eine noch mittelalterliche Wandgestaltung vorliegt.

Historische Toranlagen


Am 18. Juli 2005 wurde bei bei Bauarbeiten eine der Grundmauern des Westheimertorturmes aufgefunden. Über einem Fundament von Basaltsteinen wurden glatt behauene Sand- oder Tuffsteine festgestellt. Man ist sich sicher, dass es sich um die Grundmauern des Westheimertorturmes handelt. Aufgrund der Mächtigkeit der Grundmauern ist von einem gewaltigen Bauwerk auszugehen.

Das linke Bild zeigt aus einem Fehldruck nach Merian die Tor- und Turmanlagen der westlichen Altstadtbefestigung. Zu erkennen sind die Doppeltürem des äußeren Westheimer Tores. Der wuchtige rechteckige Torturm des inneren Westheimer Tores, der Tiefe Turm (noch heute vorhanden) sowie den untergegangenen Turm im Bereich des Bischhofschen Hauses. Der Torturm war nicht bündig in die Stadtmauer eingebunden, sondern ragte teilweise aus der Stadtmauer heraus. Der eckige Obertorturm grenzte unmittelbar an das Amtshaus und weist nach dem Stich von Merian 1655 Ähnlichkeiten mit dem Westheimertorturm auf. Das Holzhäusertor war durch eine Bastion und ein Torgebäude gesichert.

Brunnen und Zisternen

Blick in die Westheimer Straße mit zwei wiederentdeckten Beispielen der historischen Wasserversorgung von Homberg
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Blick in die Westheimer Straße mit zwei wiederentdeckten Beispielen der historischen Wasserversorgung von Homberg

Bei der Erneuerung der Westheimer Straße wurden im Jahr 2006 zwei längst verlorengegangene Beispiele der historischen Wasserversorgung wiederentdeckt und rekontruiert. Im Vordergrund des Bildes erkennt man den sogenannten Radbrunnen, auf dem Besenmarkt im Hintergrund wurde eine Zisterne rekontruiert.


St.Wendel

1274 südlich der Stadt am Fuße des Schmückeberges errichtet, lag das Sondersiechenhaus St. Wendelin mit Kapelle und Mühle. Im Jahre 1652 wird der letzte Leprosekranke genannt Später diente das Gebäude als Seuchenhaus sowie Obdachlosenasyl. Der zerfallende Gebäudekomplex wurde 1786 abgebrochen. Das Leprosenhaus gehörte damit zu dem dichten Netz von insgesamt 68 Orten und 71 Leprosenhäusern mit einer sehr gleichmäßigen Verteilung über das heutige Hessen.


Kunstwerke

Am 19. Mai 2005 wurde an der Wallstraße in Homberg eine Gemeinschaftsarbeit von Christina Fiand und Ernst Groß errichtet. Das Kunstwerk " Die Stelzengänger" ist eine Auftragsarbeit der Stadt Homberg und der Kraftstrombezugsgenossenschaft (KBG). Drei Figuren auf Stelzen mit über sechs Meter Höhe schauen neugierig über die Stadtmauer an der Wallstraße.

Die drei geschnitzten Figuren sollen die Neugier bei den Passanten und Vorbeifahrenden auf die Stadt Homberg wecken und auffordern hinter die Mauern der Stadt zu gucken. Der gleiche Künstler schuf ein Kunstwerk vor dem Kreihaus des Kreisausschusses des Schwalm-Eder-Kreises oberhalb des Parkes "Der Alte Friedhof".


Verkehr

Homberg gilt als die einzige Kreisstadt in Deutschland, die nicht an das Bahnnetz angeschlossen ist. Sie gehört dem Nordhessischen Verkehrsverbund an. Zu erreichen ist Homberg über eine eigene Abfahrt auf der A7.

Kanonenbahn

Kanonenbahn

Persönlichkeiten der Stadt

Heimatforscher und Schriftstellergeb. am 29. Januar 1909 in Homberg, gest. am 13. Oktober 1978 in Homberg Schriften:

  • Otto Vesper Heimatforscher

Sonstiges

Homberg wird die Stadt des Hessentags 2008.

Weblinks


Andere Sprachen

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