Januar 2003
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Portal Geschichte | Portal Biografien | Aktuelle Ereignisse | Jahreskalender
◄ | 20. Jahrhundert | 21. Jahrhundert
◄ | 1970er | 1980er | 1990er | 2000er | 2010er
◄ | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | ►
◄ | Oktober 2002 | November 2002 | Dezember 2002 | Januar 2003 | Februar 2003 | März 2003 | April 2003 | ►
Inhaltsverzeichnis: | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
[Bearbeiten] Zusammenfassung
- Deutschland wird für zwei Jahre Mitglied des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen. Deutscher Vertreter ist Günter Pleuger
- Vierschanzentournee - Hochwasser - Todesstrafe
- US-Truppenaufmarsch am Persischen Golf (siehe auch: Dritter Golfkrieg )
- Vorgezogene Wahlen in Israel
- Wahlen in den Palästinensischen Autonomiegebieten nicht gesichert
- Schwere Buschbrände in Australien
[Bearbeiten] Tagesgeschehen
[Bearbeiten] Mittwoch, 1. Januar
- Brasilia/Brasilien. Der neue brasilianische Präsident Lula da Silva tritt sein Amt für die Zeit 2003 bis 2007 an. Er ist der 37. Präsident des Landes. Da Silva kandidierte für die Arbeiterpartei und wurde mit 61 % der Stimmen gewählt. Bei seiner Eröffnungsrede schwört er, Armut, Hunger und Korruption zu beseitigen. Während des Wahlkampfs hatte er jedoch auch zugesagt, die Vereinbarungen mit dem Internationalen Währungsfonds, einen Haushaltsüberschuss von 3,75 % zu gewährleisten und Positionen mit Personen zu besetzen, die Auslandsinvestitionen freundlich gesonnen sind, einzuhalten. Unter den Gästen bei der Amtseinführung sind auch der venezolanische Präsident Hugo Chávez, der kubanische Präsident Fidel Castro und der US-Handelsbeauftragte Robert Zoellick.
- Bern/Schweiz. Pascal Couchepin wird Schweizer Bundespräsident für 2003.
- Marseille/Frankreich. In Marseille startet die Rallye Dakar.
- Salomonen. Auf zwei Inseln wütet der schwere Wirbelsturm Zoe. Die Bewohner hatten sich rechtzeitig in sichere Höhlen gerettet.
- Die Einführung des TCP/IP-Protokolls jährt sich zum zwanzigsten Mal.
- Angola und Deutschland rücken für zwei Jahre als nichtständige Mitglieder in den UN-Sicherheitsrat nach.
- Die EU verbietet die irreführenden Bezeichnungen „light“ und „mild“ für Zigaretten.
[Bearbeiten] Donnerstag, 2. Januar
- Deutschland. Das Dosenpfand wird eingeführt. Das befürchtetes Chaos im Einzelhandel bleibt jedoch aus.
- Hochwasser-Alarm in Deutschland, Frankreich und Großbritannien
- Die vom Öltanker Prestige verursachte Ölpest erreicht Frankreich; das Schiff war Ende November 2002 mit 77.000 Tonnen Rohöl an Bord vor der galicischen Küste gesunken.
- Ein erster Voraustrupp der ECOWAS-Friedenstruppe trifft in der Elfenbeinküste ein, um einen Waffenstillstand zwischen Regierungstruppen unter Laurent Gbagbo und Rebellenmilizen im Norden zu sichern. Die Gesamtstärke der ECOWAS-Truppe soll über 1.200 Mann betragen, ihnen stehen 2.500 französische Soldaten zur Seite. Der französische Außenminister Dominique de Villepin reist ebenfalls in die Elfenbeinküste, um die Friedensbemühungen zu unterstützen.
[Bearbeiten] Freitag, 3. Januar
- Schröder und Chirac beraten über gemeinsame Linie in der Irak-Politik.
- Der Deutsche Ethikrat fordert ein generelles Klon-Verbot.
- Die Deutsche Bahn droht dem Verband Pro Bahn mit einer Klage wegen Rufschädigung.
[Bearbeiten] Samstag, 4. Januar
- Der Präsident der Elfenbeinküste, Laurent Gbagbo, kündigt einen Waffenstillstand an.
[Bearbeiten] Sonntag, 5. Januar
- Bei zwei Selbstmordanschlägen in Tel Aviv sind 22 Menschen ums Leben gekommen. Etwa 100 wurden verletzt.
- Ein offenbar geistig verwirrter 31-jähriger Mann entführt mit Waffengewalt einen Motorsegler (Leichtflugzeug) auf dem gut gesicherten US-Militärstützpunkt Flugplatz Babenhausen und kreist etwa 2 Stunden lang über dem Bankenviertel von Frankfurt am Main.
- Ein vollbesetzter Jumbo-Jet der Lufthansa musste wegen einer Bombendrohung seinen Flug nach Mexiko-Stadt unterbrechen und in Chicago zwischenlanden.
- Anni Friesinger verteidigt bei den Europameisterschaften ihren Titel im Eisschnelllauf erfolgreich und wird damit zum dritten Mal nach 2000 und 2002 Europameisterin
[Bearbeiten] Montag, 6. Januar
- Janne Ahonen gewinnt vor Sven Hannawald die 51. Vierschanzentournee.
- In Kassel hat ein 15-jähriger Jugendlicher mit einer gefundenen Waffe nach eigener Darstellung versehentlich seine 21 Jahre alte Schwester erschossen.
[Bearbeiten] Dienstag, 7. Januar
- Der Berliner Innensenator Ehrhart Körting (SPD) gibt den Ausstieg Berlins aus dem Flächentarifvertrag für Arbeiter und Angestellte im öffentlichen Dienst bekannt.
- Bei einer Razzia in London hat eine Anti-Terror-Einheit der britischen Polizei den Giftstoff Rizin gefunden, der eventuell für die Herstellung biologischer Waffen geeignet ist.
- Astronomen entdecken erstmals einen extrasolaren Planeten (OGLE-TR-56b) mit Hilfe der Transitmethode.
[Bearbeiten] Mittwoch, 8. Januar
- An diesem Tag kommt es zu zwei schweren Flugzeugkatastrophen: Beim Start in Charlotte in North Carolina rast eine Maschine der Air Midwest in einen Hangar, wobei alle 21 Menschen an Bord ums Leben kommen. Bei einem Notlandeversuch auf dem Flughafen der türkischen Stadt Diyarbakir sterben 75 Menschen, 5 können aus dem Wrack gerettet werden.
[Bearbeiten] Donnerstag, 9. Januar
- UNMOVIC-Chef Hans Blix und Mohammed el-Baradei, Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde, statten dem UN-Sicherheitsrat Bericht über den Fortgang der Suche nach Massenvernichtungswaffen im Irak ab. Danach mache die Regierung Saddam Husseins kleine Fortschritte bei der Kooperation, eine deutlichere Zusammenarbeit sei aber erforderlich.
[Bearbeiten] Freitag, 10. Januar
- Tarif-Einigung im Öffentlichen Dienst.
- Nordkorea kündigt den Atomwaffensperrvertrag.
- Australien will Truppen an den Persischen Golf schicken. Die USA senden unterdessen 62.000 Mann dorthin, um parallel zu den UN-Verhandlungen mit dem Irak eine glaubwürdige Drohkulisse aufzubauen.
- Berlin, die Kunstsammlung des Milliardärs Friedrich Christian Flick (rund 2.500 Werke moderner und zeitgenössischer Kunst) kommt nach der Unterzeichnung des Leihvertrages nach Berlin (Hamburger Bahnhof).
- Parlamentswahlen in Dschibuti.
[Bearbeiten] Samstag, 11. Januar
- Nordkorea droht an, wieder mit der Atomwaffenentwicklung zu beginnen und beendet sein Moratorium gegen Raketentests.
- Im Iran wurde ein 19-jähriger zum dritten Mal überführt, Alkohol getrunken zu haben. Deshalb wurde er jetzt zum Tod durch den Strang verurteilt.
[Bearbeiten] Sonntag, 12. Januar
- George Ryan, der Gouverneur von Illinois hat kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Amt alle 157 zum Tode verurteilten Gefangenen des US-Staates begnadigt.
- Maurice Gibb, Mitglied der Popgruppe "Bee Gees", stirbt nach einer Notoperation wegen Darmverschlusses auf der Intensivstation des Mount Sinai Medical Center in Miami (Florida).
- 11 Menschen sterben in Nordisrael und in den besetzten Gebieten, Hamas bekennt sich zu Raketenangriff auf die Stadt Sderot.
- Steve Case tritt nach 18 Jahren als Chef des AOL-Konzerns zurück.
[Bearbeiten] Montag, 13. Januar
- Die Auflage der Bild-Zeitung fällt erstmals seit 1975 unter die 4-Millionen-Grenze.
- Die USA verstärken ihre Truppen am Persischen Golf.
- Die UNO-Waffeninspektionen sollen noch bis Ende des Jahres fortgesetzt werden.
[Bearbeiten] Dienstag, 14. Januar
- Oliver Kahn wird zum dritten Mal "Welt-Torhüter des Jahres".
- In Dresden wurde Deutschlands modernste Bibliothek mit einer Fläche von 30.000 Quadratmetern eingeweiht.
- In Georgien sind Beweise für ein Geheimlabor des internationalen Terrornetzwerks Al-Qaida zur Herstellung von Rizin entdeckt worden.
- Deutschland. Bundesaußenminister Joschka Fischer traf mit dem Präsidenten der Republik Armenien, Robert Kotscharjan, in Berlin zusammen.
[Bearbeiten] Mittwoch, 15. Januar
- Die Nationalversammlung Tschechiens wählt einen neuen Präsidenten.
- In Ecuador wird Lucio Gutiérrez Borbúa neuer Staatspräsident.
[Bearbeiten] Donnerstag, 16. Januar
- Tarifverhandlungen bei der Lufthansa: [[Warnstreik]s werden erwartet.
- In Tschechien wird die Wahl zum Staatspräsidenten nach drei Wahlgängen vertagt.
- Cape Canaveral. Start der US-Raumfähre Columbia: Rund 80 Sekunden nach dem Start beschädigt ein Stück der Schaumstoffverkleidung des Außentanks die Hitzeschutzverkleidung an der Vorderseite des linken Flügels; dieser für harmlos gehaltene Vorfall führt zwei Wochen später dazu, dass das Shuttle beim Wiedereintritt in die Atmosphäre verglüht.
[Bearbeiten] Freitag, 17. Januar
- In Melilla, einer spanischen Enklave in Nordafrika, kommt es zum Absturz einer Fokker 50, die, aus Málaga kommend die Landebahn, nach Verfehlen der Landebahn.Flugzeugun
[Bearbeiten] Samstag, 18. Januar
- Weltweit kommt es zu Massenprotesten gegen den drohenden Irak-Krieg. Versammlungen finden u.a. in Tokio, Moskau, Paris, Montreal, Ottawa, Toronto, Köln, Bonn, Göteborg, Istanbul und Kairo statt.
- In Australien kommt es zum verheerendsten Buschfeuer seit 1983. 4 Menschen sterben, 259 werden ins Krankenhaus eingeliefert, tausende Hektar Land werden ebenso zerstört wie 520 Wohnhäuser; auch die historisch bedeutsame Sternwarte Mt. Stromlo wird zerstört.
[Bearbeiten] Sonntag, 19. Januar
- Die UNO-Waffeninspektoren haben Dokumente, die in Zusammenhang mit der Entwicklung von Atomwaffen stehen könnten, im Irak gefunden.
- Mehrere deutsche Politiker sprechen sich für eine Neuordnung Deutschlands aus. Dabei sollen mehrere Bundesländer zusammengelegt werden.
[Bearbeiten] Montag, 20. Januar
- Joschka Fischer spricht sich im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gegen einen Krieg mit dem Irak aus.
- Kurt Beck spricht sich für eine Zusammenlegung von Rheinland-Pfalz mit dem Saarland aus.
- Bei einer Razzia auf die im Norden Londons gelegene Moschee von Finsbury Park stellt die Polizei Schusswaffen und Tränengas sicher. 7 Personen werden vorübergehend festgenommen.
[Bearbeiten] Dienstag, 21. Januar
- Das „Unwort des Jahres“ 2003 lautet: Ich-AG
- Ein Erdbeben der Stärke 7,6 in der mexikanischen Provinz Colima fordert 29 Todesopfer; die Erschütterungen sind bis nach Mexiko-Stadt zu spüren.
[Bearbeiten] Mittwoch, 22. Januar
- Gemeinsame Feierstunde der französischen und deutschen Parlamente im Schloss Versailles zum 40. Jahrestag der Unterzeichnung des Elysée-Vertrags am 22. Januar 1963 (Deutsch-französische Freundschaft).
- In den Niederlanden finden Parlamentswahlen statt. Der Partij van de Arbeid gelingt nahezu eine Verdoppelung ihrer Sitze auf 42 (von 150), womit sie zweitstärkste Kraft hinter der christdemokratischen CDA wird. Dessen Chef Jan Peter Balkenende gelingt die Bildung einer Mitte-Rechts-Koalitionsregierung.
[Bearbeiten] Donnerstag, 23. Januar
- Ein 350 Mann starker australischer Truppenverband bricht, begleitet von heftigen Protesten, von Sydney aus in Richtung Irak auf.
[Bearbeiten] Freitag, 24. Januar
- In Italien stirbt der ehemalige Fiat-Chef Giovanni Agnelli.
- Ein mutmaßlicher ETA-Aktivist wird in Nürnberg verhaftet.
- Der Deutsche Ethikrat spricht sich für eingeschränkte Zulassung der Präimplantations-Diagnostik aus.
- In Washington, D.C. nimmt das Heimatschutzministerium (United States Department of Homeland Security) unter Tom Ridge offiziell seine Arbeit auf.
[Bearbeiten] Samstag, 25. Januar
- Elfenbeinküste. Nach viermonatigem Machtkampf einigen sich die Konfliktparteien im Bürgerkrieg in der Elfenbeinküste auf ein Friedensabkommen; die Unruhen dauern allerdings auch danach weiter an.
[Bearbeiten] Sonntag, 26. Januar
- Der Tennisspieler Rainer Schüttler verlor im Finale der Australian Open klar mit 2:6, 2:6, 1:6 gegen Andre Agassi.
- US-Außenminister Colin Powell wirft in einer Rede vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos dem irakischen Staatschef Saddam Hussein vor, die Waffeninspektoren der Vereinten Nationen weiter zu belügen.
[Bearbeiten] Montag, 27. Januar
- Hans Blix stellt dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen den Kontrollbericht über die Abrüstung des Irak vor. Das Land sei bislang noch nicht ausreichend kooperativ.
[Bearbeiten] Dienstag, 28. Januar
- Parlamentswahlen in Israel. Der konservative Likud-Block mit seinem Vorsitzenden Ariel Scharon erreicht die meisten Stimmen, gefolgt von der Avoda (Arbeiterpartei) und der Shinui-Partei auf dem überraschend guten dritten Platz. Die ultraorthodoxe Schas-Partei musste deutliche Verluste hinnehmen.
- Die Rot-Grüne Regierungskoalition einigt sich auf eine Verschärfung des Sexualstrafrechts.
- Mexikos Staatspräsident Vicente Fox Quesada zum Staatsbesuch in Deutschland
[Bearbeiten] Mittwoch, 29. Januar
- US-Präsident George W. Bush erklärt in seiner Rede zur Lage der Nation, dass ein Angriff auf den Irak notfalls auch ohne die Unterstützung der UNO erfolgen könnte und dass die USA dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen Beweise für ein illegales irakisches Waffenprogramm vorlegen werden.
- Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement erwartet für 2003 nur noch ein Prozent Wirtschaftswachstum und 4,2 Millionen Arbeitslose.
- In Kambodscha kommt es zu schweren Ausschreitungen gegen Thailänder, nachdem eine bekannte Schauspielerin angeblich erklärt hatte, dass die Tempelanlage von Angkor Wat in Wahrheit zu Thailand gehöre.
[Bearbeiten] Donnerstag, 30. Januar
- Madagaskars Staatspräsident Marc Ravalomanana besucht Deutschland
- Der „Schuhbomber“ Richard Reid, der angeklagt war, versucht zu haben, einen Transatlantikflug in die Luft zu sprengen, wird zu lebenslanger Haft verurteilt.
[Bearbeiten] Freitag, 31. Januar
- Nach starken Schneefällen steckten Fahrzeuge bis zu 18 Stunden lang auf der A8 zwischen Ulm und Merklingen in Baden-Württemberg fest.
- Es gebe keine überzeugenden Anzeichen dafür, dass der Irak Verbindungen zum Al-Qaida-Terrornetzwerk habe, sagte Hans Blix der "New York Times" und wies damit Vorwürfe der US-Regierung gegen den Irak zurück.
- Albanien. Beginn der Verhandlungen über ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen (SAA) mit der EU.
- Start des autobiographischen Filmdebuts 8 Mile von Skandalrapper Eminem in deutschen Kinos.
- Frankreich legt seinen Staatsbürgern, die sich in der Elfenbeinküste aufhalten, angesichts fortdauernder Ausschreitungen nahe, das Land zu verlassen.