Joachim Fuchsberger
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Joachim „Blacky“ Fuchsberger (* 11. März 1927 in Zuffenhausen, heute ein Stadtteil von Stuttgart) ist ein deutscher Schauspieler und Entertainer.
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[Bearbeiten] Leben
[Bearbeiten] Jugend
Sein Vater Wilhelm Fuchsberger, ein gelernter Schriftsetzer, war Linotype-Vertreter der Mergenthaler Setzmaschinenfabrik in Berlin. Joachim Fuchsberger wuchs in Heidelberg auf, besuchte die Realschule und wurde zum Reichsarbeitsdienst verpflichtet.
Gegen Kriegsende erhielt er an der Springerschule in Wittstock eine Ausbildung zum Fallschirmspringer. Der Spitzname Blacky rührt aus der Zeit, als Fuchsberger im Zweiten Weltkrieg Fallschirmjäger war. Sein Einsatzname war damals Jackie, was eine französisch sprechende Freundin als Blacky aussprach. Er wurde an der Ostfont eingesetzt, kam in Stralsund ins Lazarett und geriet in britische Kriegsgefangenschaft.
Fuchsberger arbeitete nach dem Krieg 1946 etwa vier Monate lang unter Tage auf der Zeche König Ludwig in Recklinghausen. Danach arbeitete er als Monteur von Satz- und Druckmaschinen im väterlichen Betrieb, danach als Mitarbeiter in der chemigrafischen Abteilung eines Verlags in Düsseldorf. 1949 wurde er Werbeleiter der Deutschen Bauausstellung in Nürnberg. 1950 bis 1952 war er Hörfunksprecher beim Sender München sowie Wochenschausprecher. Er betätigte sich auch als Textdichter. 1951 heiratete er die Schlagersängerin Gitta Lind, von der er sich nach zweieinhalb Jahren scheiden ließ, um 1954 die Schauspielerin Gundula Korte zu ehelichen.
[Bearbeiten] Film und Fernsehen
Nach unbedeutenden Nebenrollen begann 1954 seine Filmkarriere als Hauptdarsteller in dem Dreiteiler 08/15. Seine Darstellung des schlauen Gefreiten Asch, der es schließlich bis zum Leutnant der Wehrmacht bringt, machte Fuchsberger über Nacht populär.
Danach sah man ihn noch mehrmals als Uniformträger in Kriegsfilmen wie Die grünen Teufel von Monte Cassino oder als Liebhaber in den zeittypischen Heimatfilmen. Als Inspektor in mehreren Edgar-Wallace-Filmen und anderen Krimis wurde er in den 1960er Jahren ein allbekannter Kinostar. Er erwies sich in dieser Zeit als Idealbesetzung eines unerschrockenen Verbrecherjägers und vertrauenswürdigen Beschützers von verfolgten Frauen.
1972 war er bei den olympischen Spielen in München während der Eröffnungs- und Abschlusszeremonie im Olympiastadion Stadionsprecher. In dieser Zeit wandte sich Fuchsberger immer mehr von der Schauspielerei ab. Er moderierte mehrere Fernsehshows (u. a. das Quiz Auf Los geht's los) und die Talkshow Heut' abend, in der er 300 mal je einen prominenten Zeitgenossen zu seinem Leben befragte.
Fuchsberger leistete sich mit der Zeit zunehmend, Angebote für Schauspielrollen und Sendungen abzulehnen. Er kritisierte die wachsende Oberflächlichkeit und Qualitätslosigkeit im Fernsehen. Seit den 1970er Jahren hatte er daher in keinem Film mehr mitgespielt. Er äußerte: „Je älter ich werde, desto intoleranter werde ich.“ Fuchsberger verkraftete allerdings auch nicht die zunehmende Kritik an seiner Sendung Auf Los geht's los. Er verteidigte u.a. Erich von Däniken und die damals 16jährige Désirée Nosbusch, die beide in seiner Show zu Gast waren, vor Kritik der Zuschauer („Ich lasse keinen meiner Gäste beleidigen!“). Nach teilweise heftiger Kritik an seiner Moderation zog er sich Ende der 1980er Jahre vorübergehend nach Australien zurück, wo er seit 1983 seinen zweiten Wohnsitz hatte.
[Bearbeiten] Weiteres
Eine große Leidenschaft entwickelte Fuchsberger für die Insel Tasmanien, wo er viel Zeit verbrachte. 1999 wurde er vom tasmanischen Premierminister für seine Verdienste zum „Ehrenbotschafter des Tourismus“ ernannt.
Bei Filmen, die im englischsprachigen Ausland distributiert wurden, wurde sein Nachname in den Credits oft geändert in „Berger“.
1984 wurde Joachim Fuchsberger erster deutscher Botschafter für die UNICEF. Am 13.11.2006 erhielt er für diese Tätigkeit in München die Bayerische Staatsmedaille für Soziale Dienste.
Fuchsbergers Frau verlor eine Tochter und war bereits klinisch tot. Sie konnte jedoch gerettet werden.
Sein Sohn Thomas (*5. August 1957), ein Komponist, erkrankte etwa 2003 an einem Darmvorfall schwer. Fuchsberger erlitt wohl aus Sorge um den Sohn zu dieser Zeit auf der Bühne einen leichten Schlaganfall. Nach zunächst falscher Behandlung und einer Vielzahl von Operationen konnte Thomas Fuchsberger gerettet werden.
Überraschung löste Joachim Fuchsberger durch seine Bereitschaft aus, in der neuen Edgar-Wallace-Adaption Neues vom Wixxer mitzuwirken. Der Film kommt Anfang 2007 in die Kinos.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1961 - Bravo Otto
- 1961 - Goldener Bildschirm
- 1969 - Bambi
- 1970 - Internationales Filmband (Italien)
- 1970 - Bravo Otto
- 1971 - Bravo Otto
- 1972 - Bravo Otto
- 1979 - Bayerischer Verdienstorden
- 1981 - Goldene Kamera
- 1982 - Bambi
- 1983 - Bundesverdienstkreuz
- 1983 - Pfeifenraucher des Jahres
- 1985 - Der liebe Augustin (Österreich)
- 1986 - Goldene Europa
- 1994 - Großes Bundesverdienstkreuz
- 2005 - Bayerischer Fernsehpreis für sein Lebenswerk
- 2006 - Bayerische Staatsmedaille für Soziale Dienste
[Bearbeiten] Filme
- 1954: Wenn ich einmal der Herrgott wär — Regie: Anton Kutter
- 1954: 08/15 — Regie: Paul May
- 1955: Das Lied von Kaprun — Regie: Anton Kutter
- 1955: Der Letzte Mann — Regie: Harald Braun
- 1955: 08/15 - Zweiter Teil — Regie: Paul May
- 1955: 08/15 in der Heimat — Regie: Paul May
- 1956: Symphonie in Gold — Regie: Franz Antel
- 1956: Wenn Poldi ins Manöver zieht — Regie: Hans Quest
- 1956: Lumpazivagabundus — Regie: Franz Antel
- 1957: Vater macht Karriere — Regie: Carl Boese
- 1957: Kleiner Mann - ganz groß — Regie: Hans Grimm
- 1957: Die Zwillinge vom Zillertal — Regie: Harald Reinl
- 1957: Illusionen (TV) — Regie: Kurt Wilhelm
- 1957: Eva küßt nur Direktoren — Regie: Rudolf Jugert
- 1958: Die grünen Teufel von Monte Cassino — Regie: Harald Reinl
- 1958: Liebe kann wie Gift sein — Regie: Veit Harlan
- 1958: Das Mädchen mit den Katzenaugen — Regie: Eugen York
- 1958: Mein Schatz ist aus Tirol — Regie: Hans Quest
- 1958: U47 - Kapitänleutnant Prien — Regie: Harald Reinl
- 1959: Die feuerrote Baronesse — Regie: Rudolf Jugert
- 1959: Der Frosch mit der Maske — Regie: Harald Reinl
- 1959: Mein Schatz komm mit ans blaue Meer — Regie: Rudolf Schündler
- 1960: Endstation Rote Laterne — Regie: Rudolf Jugert
- 1960: Die zornigen jungen Männer — Regie: Wolf Rilla
- 1960: Die Bande des Schreckens — Regie: Harald Reinl
- 1961: Zu viele Köche (TV) — Regie: Kurt Wilhelm
- 1961: Die toten Augen von London — Regie: Alfred Vohrer
- 1961: Das Geheimnis der gelben Narzissen — Regie: Ákos Ráthonyi
- 1961: Die seltsame Gräfin — Regie: Josef von Báky
- 1962: Auf Wiedersehen — Regie: Harald Philipp
- 1962: Das Gasthaus an der Themse — Regie: Alfred Vohrer
- 1962: Der Teppich des Grauens — Regie: Harald Reinl
- 1963: Barras heute — Regie: Paul May
- 1963: Der Fluch der gelben Schlange — Regie: Franz Josef Gottlieb
- 1963: Die weiße Spinne — Regie: Harald Reinl
- 1963: Der schwarze Abt — Regie: Franz Josef Gottlieb
- 1963: U 153 antwortet nicht / Die letzte Fahrt von U 153 (Mystery Submarine) — Regie: C.M. Pennington-Richards
- 1964: Zimmer 13 — Regie: Harald Reinl
- 1964: Der Hexer — Regie: Alfred Vohrer
- 1964: Der letzte Mohikaner — Regie: Harald Reinl
- 1965: Hotel der toten Gäste — Regie: Eberhard Itzenplitz
- 1965: Ich, Dr. Fu Man Chu (The Face of Fu Manchu) — Regie: Don Sharp
- 1965: Ich habe sie gut gekannt (Io la conoscevo bene) — Regie: Antonio Pietrangeli
- 1965: Wer kennt Jonny R.? / 5000$ für den Kopf von Jonny R. — Regie: José Luis Madrid
- 1966: Lange Beine - lange Finger — Regie: Alfred Vohrer
- 1966: 17 Jahr, Blondes Haar (La Battaglia dei mods) — Regie: Franco Montemurro
- 1967: Bel Ami 2000 oder Wie verführt man einen Playboy? — Regie: Michael Pfleghar
- 1967: Der Mönch mit der Peitsche — Regie: Alfred Vohrer
- 1967: Feuer frei auf Frankie — Regie: José Antonio de la Loma
- 1967: Mister Dynamit – Morgen küßt Euch der Tod — Regie: Franz Josef Gottlieb (Gastauftritt)
- 1967: Der Tod läuft hinterher (TV) — Regie: Wolfgang Becker
- 1968: Im Banne des Unheimlichen — Regie: Alfred Vohrer
- 1968: Himmelfahrtskommando El Alamein / Mit Eichenlaub und Schwertern (Commandos) — Regie: Armando Crispino
- 1969: Sieben Tage Frist — Regie: Alfred Vohrer
- 1969: Schreie in der Nacht (Contronatura) — Regie: Antonio Margheriti
- 1969: Hotel Royal (TV) — Regie: Wolfgang Becker
- 1970: 11 Uhr 20' (TV) — Regie: Wolfgang Becker
- 1971: Heißer Sand (TV) — Regie: Günter Gräwert
- 1972: Das Geheimnis der grünen Stecknadel (Cosa avete fatto a Solange?) — Regie: Massimo Dallamano
- 1972: Ein Käfer gibt Vollgas — Regie: Rudolf Zehetgruber
- 1973: Das Mädchen von Hongkong — Regie: Jürgen Roland
- 1973: Das fliegende Klassenzimmer — Regie: Werner Jacobs
- 1977: Gefundenes Fressen — Regie: Michael Verhoeven
- 1982: Der Fan — Regie: Eckhart Schmidt (Gastauftritt)
- 1996: Flammen der Liebe (TV - Il Grande Fuoco) — Regie: Fabrizio Costa
- 1998: Die heiligen vier Könige (TV - Il Quarto re) — Regie: Stefano Reali
- 1998: Tristan und Isolde - Eine Liebe für die Ewigkeit (TV - Il Cuore e la spada) — Regie: Fabrizio Costa
- 2007: Neues vom Wixxer — Regie: Cyrill Boss und Philipp Stennert
[Bearbeiten] Fernsehshows
- Nur nicht nervös werden (Erstsendung 16. Juli 1960)
- Der heiße Draht
- Spiel mit mir
- Auf Los geht's los (1977-1986)
- Ja oder Nein (1990-1994)
- Heut' abend (Erstsendung 28. April 1980)
[Bearbeiten] Theaterstücke
- 2006: Der Priestermacher — mit Pascal Breuer, Regie: Helmuth Fuschl
[Bearbeiten] Literatur
- Ernst, Klaus (KKM): Die Auferstehung des Joachim Fuchsberger und ein Streifzug durch das kaiserliche Österreich. In: Menschen und Medien -Zeitschrift für Kultur- und Kommunikationspsychologie, Berlin 2002, www.menschenundmedien.net
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Joachim Fuchsberger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiografie
- Joachim Fuchsberger in der Internet Movie Database
- Porträt von Joachim Fuchsberger mit kurzem Lebenslauf
Personendaten | |
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NAME | Fuchsberger, Joachim |
ALTERNATIVNAMEN | Blacky Fuchsberger |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Schauspieler und Entertainer |
GEBURTSDATUM | 11. März 1927 |
GEBURTSORT | Zuffenhausen bei Stuttgart |