K.D.St.V. Alemannia Greifswald und Münster
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Die Katholische Deutsche Studentenverbindung Alemannia (K.D.St.V. Alemannia) zu Greifswald und Münster im Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) ist eine 1891 gegründete nichtschlagende, katholische, deutsche Studentenverbindung. Sie existiert gleichzeitig in Münster und Greifswald.
Sie ist Mitglied in der Rudelsburger Allianz, einem Zusammenschluss all jener Studentenverbindungen, die vor dem Mauerfall in der DDR ein Verbindungsleben entfaltet haben.
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesländer: | Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen |
Universitäten: | Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Westfälische Wilhelms-Universität Münster |
Gründung: | 29. November 1891 in Greifswald |
Verband: | CV |
Eintritt in den CV: | 1891 |
Kürzel: | Ale |
Farben: | schwarz-gold-grün |
Mitglieder: | (2005) |
Websites: | www.alemannia-greifswald.de alemannia-muenster.de |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die Katholische Deutsche Studentenverbindung Alemannia zu Greifswald wurde am 29. November 1891 an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität zu Greifswald als nichtschlagende, farbentragende Verbindung gegründet. In den Jahren des Nationalsozialismus wurde sie durch die politischen Umstände gezwungen, ihre Aktivitäten einzustellen, konnte aber bereits im Juli 1947 in Münster wiederbegründet werden.
Ohne Wissen um die Existenz der Alemannia in Münster fanden sich im Jahre 1983 Studenten der Katholischen Studentengemeinde (KSG) in Greifswald zusammen, um die Tradition der Alemannia mit Hilfe des Kaplans und Studentenseelsorgers Rainer Lau wieder aufleben zu lassen.
Durch glückliche Umstände hatten das Klavier und ein alter Schrank der Alemannia (beide mit Wappen), der Kommersbücher, etliche andere studentische Liederbücher und die Jahrgänge 3 bis 22 der Verbandzeitschrift Academia enthielt, in den Räumen der Studentengemeinde überlebt. So erfuhren die Studenten von der früheren Existenz der Alemannia und beschlossen, diese wieder zu gründen, nicht wissend, dass eine solche Wiederbegründung bereits 1947 im westfälischen Münster stattgefunden hatte. Das Verbindungsleben bestand zunächst nahezu ausschließlich aus Kneipen. Ab 1986 gab es protokollierte Convente; im Frühjahr 1987 wurde eine Satzung beschlossen.
Die Alemannia ist die einzige bekannte erfolgreiche Reaktivierung während der Zeit des DDR-Regimes, gleichzeitig hat sich die Alemannia zweimal getrennt reaktiviert. Die DDR-Wiederbegründung fand im Glauben statt, dass es im Westen keine Alemannia mehr gäbe, gleichzeitig hatten die Neo-Alemannen in Greifswald keine Ahnung davon, dass es einst Verbindungsdachverbände und einen Cartellverband gegeben hatte, wie der Alltag ursprünglich in einer CV-Verbindung ausgesehen hatte.
Als zufällig Helmut Josef Patt, ein guter Freund des damaligen Philisterseniors, die DDR besuchte, traf er in Greifswald auf einen katholischen Gesangsverein, der als eine Art Farbnadel den Zirkel der Alemannia am Revers trug. Wieder zuhause berichtete er von seiner Beobachtung, woraufhin der Philistersenior sich auf dem Weg nach Greifswald machte. Zu seiner Überraschung erkannte er dort, dass sich im Geheimen in der DDR eine CV-Verbindung reaktiviert hatte und trug diese Kunde in den Westen. Die westdeutsche Alemannia schmuggelte daraufhin Couleurgegenstände in den Osten und erkannte die dortigen Alemannen als Bundesbrüder an.
Im Sommersemester 1990 erfolgte dann nach vielfältigen Kontakten der Zusammenschluss zu einer Verbindung mit zwei Aktivitates in Greifswald und Münster mit gemeinsamer Altherrenschaft. 1995 konnte wieder das Alemannenhaus in Greifswald bezogen werden, in dem schon Ernst Moritz Arndt wohnte.
Die Alemannia Greifswald und Münster hat Nummer 17 in der amtliche Reihenfolge der Cartellverbindungen. Die offizielle Abkürzung ist Ale.
[Bearbeiten] Eineinhalb Verbindungen
Durch den Zusammenschluss kam es zu einer einmaligen Situation: Eine Verbindung in einem Dachverband mit Dependancen in verschiedenen Städten war entstanden. So gilt die Alemannia als eine Verbindung, hat aber zwei Aktivenschaften, zwei Korporationshäuser, zwei Semesterprogramme und getrennte Aktivenchargen, jedoch eine gemeinsame Altherrenschaft und begreift sich als ein und derselbe Lebensbund. Trotz cartellrechtlicher Bedenken wurde diese Art des Zusammenlebens vom restlichen Cartellverband nach langen Diskussionen akzeptiert. Die Alemannia ist somit eine von nur zwei deutschsprachigen Verbindungen, die an zwei Orten gleichzeitig existiert und in einem Dachverband ist. (Gleichlautende Korporationsnamen in verschiedenen Städten bedeuten sonst ja auch verschiedene Verbindungen oder gar Verbindungstypen.) Die andere Korporation ist Landsmannschaft Rhenania zu Jena und Marburg im Coburger Convent.
[Bearbeiten] Couleur
Alemannia hat die Farben „schwarz-gold-grün“ mit goldenener Perkussion. Dazu wird ein gelbes Hinterhauptcouleur getragen. Füxe tragen ein schwarz-gold-schwarzes Band. Der Wahlspruch der Alemannia lautet: In tempestate securitas (deutsch: Im Sturme Sicherheit).
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen ist in den Farben der Alemannia gehalten und beinhaltet mehrere Symbole, welche für die vier Prinzipien des CV relegio, scientia, amicitia, und patria stehen:
- Das Kreuz steht für den Glauben (religio)
- Die Fackel für die Wissenschaft (scientia)
- Die Rose für die Freundschaft (amicitia)
- Der Greif für die Verbundenheit mit Greifswald und Pommern (patria)
[Bearbeiten] Bekannte Mitglieder
- Prof. Dr. Lothar Eley (*1931), em. Ordinarius für Philosophie an der Universität zu Köln
- Prof. Dr. Hartmut Greven, Ordinarius für Zoomorphologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
- Oscar Andrés Kardinal Rodríguez Maradiaga (*1942), Erzbischof von Tegucigalpa
- Heinz Wöstmann (*1966), gewählt zum Richter am Bundesgerichtshof
[Bearbeiten] Weblinks
- Internetpräsenz der K.D.St.V. Alemannia Münster
- Internetpräsenz der K.D.St.V. Alemannia Greifswald
- UniSPIEGEL
[Bearbeiten] Siehe auch
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