Ministrant
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Ministrant (auch Messdiener oder ugs. Mini) ist die Bezeichnung für einen Altardiener (lat. ministrare „dienen“) vor allem in der römisch-katholischen Kirche. Auch in manchen evangelischen und alt-katholischen Kirchen gibt es entsprechende Funktionen. Deutschlandweit gibt es schätzungsweise an die 400.000 Ministranten.
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Allgemeines
Die Voraussetzungen zur Ausübung des Ministrantendienstes sind von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich, als Grundregel gilt meist jedoch, dass der Ministrant römisch-katholisch getauft worden ist und die erste Kommunion empfangen hat. Daher kann es grundsätzlich männliche wie weibliche Ministranten geben. In einer Instruktion des Heiligen Stuhls wurde die Zulassung von Mädchen oder Frauen zu diesem Dienst nach „dem Urteil des Diözesanbischofs und unter Beachtung der festgesetzten Normen“ [1] bestätigt. In einigen Pfarreien in Deutschland dürfen noch immer nur Jungen Messdiener werden, in anderen wiederum dienen sogar gelegentlich Protestanten oder Nicht-Christen.
Die Ministranten (meist Kinder und Jugendliche, seltener Erwachsene) sind Personen, die während der Messe und anderer Gottesdienste besondere Aufgaben übernehmen, die überwiegend der Assistenz des Priesters (bzw. der jeweiligen Gottesdienstleiterin/dem jeweiligen Gottesdienstleiter) dienen. Sie tragen dazu meistens eine besondere Kleidung. Oft absolvieren Messdiener eine Ausbildung, in der sie mehr über die verschiedenen Riten erfahren, und lernen, wie sie sie in der Messe richtig anwenden.
Das Selbstverständnis der Ministranten basiert auf ihrer liturgischen Aufgabe, dem Dienst in der Messe. Sie sehen sich nicht als Butler des Priesters, sondern als Diener an einer höheren Sache, an Jesus Christus selbst, der in der Eucharistiefeier selbst als Leib und Blut in Erscheinung trete. Ministranten bilden oft eine feste Gemeinschaft innerhalb der Gemeinde, mitunter sind sie deren größte Jugendgruppe.
Oft treffen sich Messdiener auch zu Gruppenstunden, machen gemeinsame Ausflüge, helfen bei der Organisation von Kirchen- und gemeinnützigen Festen. In sich sind sie in der Regel in Form einer Gruppenstruktur gegliedert. In einigen Gemeinden gibt es an der Spitze dieser Strukturen Oberministranten oder Obermessdiener, die vom jeweiligen Pfarrer oder von der Gruppe beauftragt sind, die Ministrantenanliegen in der Gemeinde zu repräsentieren und die Messdienergruppe zu leiten. Sie repräsentieren die Ministranten der Pfarrei in der Öffentlichkeit. Zu ihren weiteren Arbeitsfeldern gehören meist Organisation und Koordination der internen Angelegenheiten der Ministranten.
Dienste
Ministranten übernehmen als Helfer des Priesters und Diakons, zum Teil auch als Vertreter der Gemeinde verschiedene Dienste im Gottesdienst. Bei feierlich gestalteten Gottesdiensten tragen sie als Thuriferar das Weihrauchfass und als Navikular das Schiffchen beim Einzug vor dem Prozessionskreuz und nutzen den Weihrauch zur Ehrung des Altars, der Hostien, der Monstranz, des Evangeliums sowie des Priesters und der Gemeinde und als Zeichen für den zu Gott aufsteigenden Lobpreis und das Gebet (vgl. Psalm 141). Als Ceroferare tragen Ministranten Kerzen und Leuchter. Auch sind sie in manchen Kirchen für das Läuten der Glocken während des Abendmahls verantwortlich.
Während der Eucharistiefeier bereiten die Ministranten als Akolythen zusammen mit dem Zelebranten sowie gegebenenfalls den Konzelebranten den Altar und die Gaben (Brot und Wein), helfen dem Priester bei der Händewaschung (Lavabo) und räumen nach der Kommunion die Altargeräte ab. Wo es üblich ist, läuten sie beim Hochgebet vor den Abendmahlsworten Christi oder beim Zeigen des konsekrierten Brotes und Weins die „Wandlungsglocke“ (auch Altarschellen oder nur Schellen genannt). Sie reichen Priester oder Diakon liturgische Geräte an, wie Weihrauchfass, Aspergill oder liturgische Bücher. An vielen Orten bringen die Ministranten auch die eucharistischen Gaben der Gemeinde zum Altar und sammeln die Kollekte ein (Gabenprozession).
Dazu kommen noch viele weitere Aufgaben bei besonderen Liturgien etwa in der Karwoche, zu Ostern und an Weihnachten.
Dienste außerhalb der Liturgie
Häufig sind Ministranten auch außerhalb der Liturgie in ihrer Gemeinde tätig. So ist es in vielen Gemeinden üblich, dass sie zahlreich bei den Sternsingern vertreten sind oder in der Karwoche als Klapperbuben (oder Klabasterjonge) durch die Straßen ziehen. Oftmals gestalten die aktiveren Ministranten auch die örtliche, kirchliche Jugendarbeit.
Gewänder
In der Regel tragen Ministranten als Untergewand einen roten oder schwarzen Talar bzw. statt des Talares einen Rock und einen dazugehörigen Kragen. Regional schließt man sich der liturgischen Farbe des Tages an, benutzt also auch grüne und violette Gewänder; wenn die liturgische Farbe des Tages weiß ist, wird ein rotes Untergewand getragen. Darüber zieht man immer das weiße Obergewand, Rochett genannt, an, das an das Taufkleid erinnern soll. Über dem Rochett wird gelegentlich auch noch ein Kragen oder eine Mozetta in Rot, Schwarz oder der liturgischen Tagesfarbe getragen. Statt Talar und Rochett kann auch ein knöchellanges weißes Gewand, die Albe (ugs. fälschlich auch Kutte genannt), benutzt werden, das die Beziehung zum Taufkleid besonders deutlich macht. Der Erinnerung an das Kreuz Christi dienen Holzkreuze, die mit einem Riemen oder einer Schnur um den Hals getragen werden aber nicht in jeder Pfarrei üblich sind. In anderen Pfarreien wird statt des Kreuzes eine Plakette aus Metall getragen.
Geschichte
Die Anfänge des Ministrantendienstes
Ministranten haben die Aufgabe, dem Priester im Gottesdienst zu assistieren. Die Wurzeln dieser Tätigkeit gehen bereits in die ersten Jahrhunderte zurück.
Bereits in den Texten des Neuen Testaments ist über die Aufgabenteilung im Gottesdienst zu lesen. Paulus schreibt an die Korinther:
„Wenn ihr zusammenkommt, trägt jeder etwas bei: einer einen Psalm, ein anderer eine Lehre, der dritte eine Offenbarung; einer redet in Zungen, ein anderer deutet es. Alles geschehe so, dass es aufbaut. (1 Kor 14,26)“
Frühe Texte aus dem zweiten und dritten Jahrhundert berichten von sonntäglichen Mahlfeiern der Gemeinden. Dabei wurden die verschiedenen Aufgaben im Gottesdienst von verschiedenen Diensten übernommen: Der Bischof leitete die Liturgie, die Priester übernahmen die Taufe und assistierten dem Bischof beim Hochgebet, Diakone sorgten für die Austeilung der Agape und übernahmen die Krankensalbung, Lektoren lasen die biblischen Texte.
Die Aufgaben, aus denen später der Dienst der Ministranten hervorgeht, wurden von Akolythen (Altardienern) übernommen. Diese brachten die Gaben zum Altar und halfen dem Priester oder Bischof bei der Eucharistiefeier.
Im 6. Jahrhundert und im beginnenden Mittelalter vertraten die Messdiener die Gemeinde bei den so genannten „Privatmessen“. Dies waren Gottesdienste, die der Priester ohne Gemeinde feierte.
Ministranten in der mittelalterlichen Liturgie
Ab dem 8. Jahrhundert wurde der Ministrantendienst in der Messe unerlässlich. Es war für Priester üblich, jeden Tag einen Gottesdienst zu feiern. Da dies durch wachsende Priesterzahlen als Feier mit der Gemeinde kaum noch möglich war, kam es zur Einführung der „Privatmessen“, bei denen der Priester allein „die Messe las“. Die Synoden von Mainz (813) und Paris (829) verordneten, dass für die Gültigkeit einer Privatmesse wenigstens ein Ministrant dabei sein musste, der dem Priester zur Hand ging und so die fehlende Gemeinde vertrat.
Gab es in der Frühen Kirche noch eine Aufteilung in verschiedene Dienste (vgl. Niedere Weihe), über die viele Christen aktiv am Gottesdienst beteiligt waren, brachte das Mittelalter eine Reduzierung der Rollen in der Messe: Altardiener blieben die einzigen Mitfeiernden.
Auch in den Gemeindemessen verringerte sich die Teilnahme der Gemeinde: die lateinische Sprache machte den „Laien“ im Gottesdienst ein Mitbeten unmöglich. Hier vertraten die Ministranten die Gemeinde und beteten die lateinischen Antworten auf die Rufe des Priesters. Nicht mehr der Gottesdienst wurde von der Gemeinde mitgebetet, sondern die Gemeinde betete im Gottesdienst, während Priester und Ministranten im Altarraum die Messe feierten. Diese Entwicklung - hin zu einer deutlichen Trennung von Priestern und Laien im Gottesdienst - lässt sich heute an den meisten Kirchenbauten ablesen: die Kirche wurde aufgeteilt in den Chorraum (die Herrenkirche) und den Raum der Gemeinde (die Leutekirche). Später wurden diese Bereiche häufig sogar durch einen Sichtschutz getrennt.
Ministranten waren jahrhundertelang eine Stufe auf dem Weg zum Priesteramt. Das änderte sich auch mit der Neuordnung der liturgischen Dienste durch das Konzil von Trient (1545 - 1563) nicht.
Ministranten als Vorstufe zum Priesterdienst
Für die Aufgaben der Ministranten als Vertreter der Gemeinde im Altarraum bedurfte es einer besonderen Ausbildung. Seit Beginn des Mittelalters wurden Jungen in Chorschulen aufgenommen, in denen sie für ihren Dienst in der Messe vorbereitet wurden. Diese „Chorknaben“ wurden als potenzieller Priesternachwuchs gesehen. So kam es, dass Ministranten bereits früh in den Stand der Kleriker aufgenommen wurden. Über verschiedene Stufen der „niederen Weihen“ konnten Messdiener über die Weihe zum Subdiakon und zum Diakon dem Priesterberuf näherrücken. Das Idealbild des Ministranten im Mittelalter und bis in die Neuzeit war der „Klerikerministrant“, der sich bereits als Kind und als Jugendlicher auf die Priesterweihe vorbereitete, in die Liturgie eingeführt wurde und Latein lernte.
Das Konzil von Trient in der Mitte des 16. Jahrhunderts behandelte diese Frage, als es die Dienste in der Liturgie neu ordnete. Schließlich legte die Synode von Aix 1585 fest, dass eine schriftliche Erlaubnis des Bischofs nötig war, um als Laie am Altar zu ministrieren. Die Unsicherheit über den Umgang mit Ministranten, die keine Kleriker waren, hielt sich bis ins 19. Jahrhundert, auch wenn die Weisung der Synode von Aix bei weitem nicht überall aufgenommen wurde: selbst der Codex Iuris Canonici (das Kirchenrecht, in dem alle kirchlichen Angelegenheiten geregelt sind) vermied es, sich eindeutig gegen Laienministranten auszusprechen, weil es sie in vielen Gemeinden gab.
1947 schaffte Papst Pius XII. in seiner Enzyklika „Mediator Dei“ Klarheit, indem er erstmals offiziell von „Ministranten“ sprach, die sich nicht im Klerikerstand befanden. Damit war der Grundstein für unsere heutige Form des Ministrantendienstes gelegt, zu dem jeder Jugendliche/jedes Kind Zugang hat.
Ab diesem Jahr entwickelte sich der Ministrantendienst zu seiner heutigen Form: erstmals wurde offiziell von Ministranten gesprochen, die keine Kleriker, d. h. nicht auf dem Weg zum Priesterberuf waren. Allerdings unterschied man noch zwischen „ministri“ („Diener“ = Kleriker) und „Ministranten“ („Dienende“ = Laien). Das Zweite Vatikanische Konzil als Höhepunkt der liturgischen Bewegung des 20. Jahrhunderts wertete den Dienst der Ministranten auf. Sie üben einen „wahrhaft liturgischen Dienst“ (vere ministerium liturgicum) aus und heißen daher heute offiziell gleichfalls „ministri“ (z.B. AEM 2002 Nr. 100). In Anlehnung an die früheren niederen Weihestufen wurden innerhalb des Ministrantendienstes häufig noch die Rangstufen Ceroferar, Akolyth, Thurifer und Lektor mit jeweils verschiedenen Aufgabenbereichen unterschieden. Der Ceroferar trägt Kerzen oder Leuchter, der Akolyth versieht den eigentlichen Altardienst (bringt die Opfergaben zum Altar, läutet zur Wandlung usw.), der Thurifer trägt in feierlichen Gottesdiensten (Hochamt) und bei Prozessionen das Weihrauchfass. Der Lektor trägt die biblischen Lesungen, mit Ausnahme des Evangeliums, vor sowie häufig die Fürbitten.
Für den Dienst erwachsener Männer als Lektor und Akolyth gibt es auch nach dem 2. Vatikanum eine besondere kirchliche Beauftragung in liturgischer Form. Hierzulande wird sie in der Regel nur im Rahmen der Ausbildung auf die Weihe zum Diakon und Priester erteilt. Ansonsten werden diese Dienste durch andere Lektoren und die Kommunionhelfer ausgeübt.
Entwicklung zur heutigen Form des Ministrantendienstes
Das Zweite Vatikanische Konzil gab den Weg frei für grundlegende Änderungen im Gottesdienst: die Messe wurde in der jeweiligen Landessprache gefeiert statt in Latein, der Priester feierte zusammen mit der Gemeinde um den Altar herum, statt mit dem Blick zum Allerheiligsten, Liturgie wurde zur Feier der versammelten Gemeinde und verschiedene Dienste und Rollen für die Feier wurden neu geschaffen: Durch den Dienst von Ministranten, Lektoren, Kantoren und Kommunionhelfern sollte deutlich werden: jeder feiert mit.
Ziel dieser Erneuerung war die „volle, bewusste und tätige Teilnahme“ aller am Gottesdienst. Jeder sollte verstehen und mitvollziehen können, was gerade gefeiert wurde.
Ministranten übernehmen in der Liturgie auch stellvertretend für die ganze Gemeinde bestimmte Aufgaben. Wenn Ministranten zur Gabenbereitung Brot und Wein aus der Mitte der Gemeinde zum Altar bringen, zeigen sie, dass die Gemeinde ihre „Gaben“, ihren Alltag, ihre Sorgen und Bitten, ihren Dank und ihre Freude zum Altar mitbringen. Bei den Prozessionen machen Ministranten deutlich, dass wir Menschen „unterwegs“ sind zu Gott. In allen Aufgaben tragen die Ministranten dazu bei, die Bedeutung des Gottesdienstes zu unterstreichen und für ihre Handlungen für die ganze Gemeinde zu tun.
Heute beschränkt sich das Ministrant-Sein nicht mehr nur auf den liturgischen Dienst. Ministranten sind zu einer großen Gemeinschaft innerhalb der kirchlichen Jugendarbeit gewachsen. Sie treffen sich in Gruppen, fahren auf Lager und Ausflüge, beteiligen sich bei Festen und Veranstaltungen der Pfarrei und prägen so das Bild einer jungen Kirche. Pastoraltheologisch ist dieser Dienst bedeutsam, weil Kinder und Jugendliche aufgabenorientiert an der Liturgie mitwirken, durch entsprechende Ausbildung und Begleitung in der Reflexion ihres Tuns unterstützt Verkündigung und durch entsprechende Gruppen- oder Projektarbeit in ihrem Leben gefördert und begleitet werden (Ministrantenarbeit; Diakonie). Eine zeitgemäße Ministrantenpastoral wird dabei immer an der Lebenswirklichkeit von heutigen Kindern und Jugendlichen ansetzen und so Fehler der Vergangenheit wie eine einseitige Funktionalisierung vermeiden.
Aufgrund der Entwicklung des Ministrantendienstes im Zusammenhang mit der Klerikerausbildung war der Dienst bis in die 70er-Jahre nur männlichen Katholiken vorbehalten. Seit dieser Zeit setzte sich jedoch in vielen Gemeinden der westlichen Welt der Trend durch, für den Dienst auch Frauen und Mädchen zuzulassen, ohne dass dies zunächst vom Vatikan sanktioniert worden wäre.
Dienst weiblicher Ministranten
Ein Rundschreiben der Gottesdienstkongregation vom 15. März 1994 an die nationalen Bischofskonferenzen erkannte allen Bischöfen erstmals das Recht zu, in ihren eigenen Diözese weibliche Christen zum Dienst am Altar zuzulassen (Notitiae 30 [1994] 333-5). Eine Erklärung vom 27. Juli 2001 stellt fest, dass damit (1) Männer und Knaben keinesfalls ausgeschlossen werden dürfen und (2) kein Priester gezwungen werden kann, sich von weiblichen Ministranten helfen zu lassen (Notitiae 37 [2001] 397-9).
Die Änderung der jahrhundertealten Praxis, die freilich nicht in den Bereich des Ius Divinum fällt und daher von den zuständigen kirchlichen Autoritäten geregelt werden kann, wurde seitens der Kongregation mit pastoraler Klugheit begründet. Zudem gebe es schon zum Zeitpunkt der Sanktionierung viele Ortskirchen, in denen das so gehandhabt werde. Auf der anderen Seite sorgte die Entscheidung von 1994 unter konservativen Katholiken für Kritik. Der Ministrantendienst sei auch heute noch eine Vorbereitung auf das Priestertum und daher die Zulassung von Mädchen weder sinnvoll noch vorteilhaft.
Der Dienst von Ministrantinnen ist in Deutschland allerdings fest etabliert und geschätzt, Gemeinden, in denen nur Jungen dienen, sind eine Ausnahme. Andererseits gibt es viele katholisch-konservative Länder, in denen weibliche Ministranten noch selten zu finden sind (Polen; Litauen, Ausnahme: Erzbistum Vilnius).
Organisation
In der Gemeinde
Es gibt verschiedene Formen der Organisation der Ministrantenarbeit in der Gemeinde. Meistens übernimmt die Führung eine erwachsene Person. Dabei kann es sich um den Gemeindepfarrer, den Jugendbeauftragten der Gemeinde oder auch ältere Ministranten bzw. den oder die Oberministranten handeln.
Überregional
Die Ministrantenarbeit ist heute nicht nur auf die Ortsgemeinde beschränkt. So gibt es oft Verbünde für gemeinsame Veranstaltungen von Ministrantengruppen in einem Dekanat. Diese zeichnen sich durch gemeinsame sportliche Turniere, Ausflüge, Wallfahrten oder Ministrantentage aus.
In den meisten Bistümern gibt es bistumsweite Veranstaltungen. Teilweise unterstützt das Bistum auch durch Stellung von Ressourcen, Personal oder Unterkünften die Ministrantenarbeit im Dekanat. Bistumsübergreifend gibt es jedoch fast keine Ministrantenarbeit. Hier sind nur die Internationale Ministrantenwallfahrt nach Rom sowie Zentren für Messdiener auf Katholikentagen und dem Weltjugendtag zu erwähnen.
Patrone
- Tarzisius, römischer Märtyrer aus dem 3. Jahrhundert
- Nikolaus von Myra, Heiliger aus Kleinasien, 3. oder 4. Jahrhundert
- Dominikus Savio, jung verstorbener italienischer Heiliger aus dem 19. Jahrhundert
- Stanislaus Kostka, 16. Jahrhundert, Polen
- Aloisius von Gonzaga, 16. Jahrhundert, Italien
- Jan Berchmans, 17. Jahrhundert, Belgien
Berühmte ehemalige Ministranten
Viele katholische Würdenträger waren in ihrer Kindheit und Jugend Ministranten. Als Beispiel sei nur Papst Benedikt XVI. genannt. Einige in anderen Feldern bekannt gewordene ehemalige Ministranten sind:
- Klaus Augenthaler, Fußballspieler und -trainer
- Mario Barth, Comedian
- Alfred Biolek, Fernsehmoderator und Fernsehkoch
- Norbert Blüm, Politiker (CDU)
- Conan O'Brien, US-amerikanischer Komiker und TV-Moderator
- Frank Elstner, Fernsehmoderator
- Joschka Fischer, ehemaliger Außenminister
- Thomas Gottschalk, Fernsehmoderator
- Günther Jauch, Fernsehmoderator
- Sebastian Kehl, Fußballspieler
- John Kerry, US-amerikanischer Politiker
- Miroslav Klose, Fußballnationalspieler
- Klaus-Karl Kraus, fränkischer Humorist
- Jens Lehmann, Fußballnationalspieler
- Jürgen von der Lippe, Fernsehmoderator
- Joachim Löw, Fußball-Bundestrainer
- Ricky Martin, Sänger
- Markus Merk, Fußballschiedsrichter
- Christoph Metzelder, Fußballspieler
- Franz Müntefering, Politiker (SPD)
- Stefan Raab, Fernsehmoderator
- Christoph Schlingensief, Regisseur
- Ute Vogt, Politikerin (SPD)
Siehe auch
Literatur
- Andreas Büsch: Handbuch der Ministrantenpastoral. Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf, Verlag Butzon und Bercker, Kevelaer 1999. ISBN 3-76660-201-2
(Informationen zu Ministrantenarbeit mit Ministrantengruppen oder Ministrantengemeinden, zu Geschichte des Ministrantendienstes und Weiterführendem) - Thomas Eholzer: Der Dienst der Ministranten als Chance für eine Hinführung von Kindern und Jugendlichen zum aktiven Mitvollzug der Liturgie. Internet 2005. (PDF)
(Informationen zu geschichtlicher Entwicklung, heutiger Stellung in der Kirche und pastoralem Verständnis) - Peter Kokschal: Das Ministranten-Taschenlexikon. St. Benno, Leipzig 2004. ISBN 3-74621-752-0
(Empfehlenswert für Messdiener, die sich mehr über ihren Dienst informieren möchten) - Stephan Sigg: Bühne frei für die Mini-Band. Matthias-Grünewald-Verlag, Main 2005. ISBN 3-7867-2579-9
(Lustige und spannende Kurzgeschichten über die Erlebnisse von Ministranten) - Markus Tomberg: Im Zweifelsfall eine Kniebeuge. Herder, Freiburg im Breisgau 2004. ISBN 3-45128-479-0
(Kurze Broschüre für Messdieneranfänger oder Personen, die sich über den Dienst der Ministranten informieren möchten)
Quellen
- ↑ Heiliger Stuhl - Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung: Instruktion „Redemptionis sacramentum“, Kapitel II/2./47.
Weblinks
Wiktionary: Ministrant – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
- Internationale Arbeitsgruppe für Ministranten CIM
- Referat für Ministrantenpastoral der deutschen Bischofskonferenz
- Linkliste von deutschsprachigen Messdienerseiten
- Seite der Österreichischen Ministranten und Ministrantinnen
- „Minipost“ - Zeitschrift für Ministranten
- Links zum Thema „Messdiener“ im Open Directory Project
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