Pangäa
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Pangäa oder Pangaea bzw. Pangea (griech. pan - alles, allumfassend, gaia - Erde, Land = alles Land, Ganzerde, Allerde) war der letzte globale Superkontinent der Erdgeschichte.
Er existierte als zusammenhängende Landmasse vom Karbon bis Jura - etwa 300 mya bis 150 mya - also in der Epoche, als sich die Dinosaurier entwickelten und uneingeschränkte Ausbreitungsmöglichkeiten für alle Landlebewesen bestanden.
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[Bearbeiten] Entstehung
Pangäa entstand durch den Zusammenprall von Euramerika bzw. Laurussia - dem Old Red Kontinent - und Gondwana - dem Großen Südkontinent - durch Schließung des Iapetus-Ozeans und des Rheischen Ozeans.
Die kleineren Peri-Gondwana-Elemente Perunica, Armorika, aber auch die Kratone Sibirien, Kasachstan und Nord- und Südchina sowie mehrere vulkanische Inselbögen waren weitere Konstituenten. Umgeben war Pangäa vom Urozean Panthalassa und seiner riesigen östlichen Bucht, dem Tethysmeer.
[Bearbeiten] Gebirgsbildungen
Im Zuge der Kollisionen der Kontinentalschollen im Paläozoikum und der Hebung der durch Subduktion entstandenen Geosynklinalen bzw. Tiefseerinnen kam es zur Bildung von vielen noch heute vorhandenen Faltengebirgen und Gebirgsbildungen durch Akkretion und Vulkanismus.
Stark verfaltete und abgetragene Terrane Avalonias - aus der ersten Kollision mit Baltika und dann der mit Laurentia - findet man in Neufundland, England, Norddeutschland, im Karpatenbogen und am Balkan, in Spanien und Marokko.
Die bekanntesten Abschnitte dieser Acadischen Gebirgsbildungsära sind die Epochen der
- Takonisch - Kaledonische Orogenese im oberen (=späten) Ordovizium und Silur - 444-416 mya - Nordeuropas, im speziellen
- Nordirlands,
- Nord und West- Wales- hier liegen kaledonische und variszische Terrane eng nebeneinander.
- Schottlands,
- Norwegens und der
- Takonischen Orogenese an der Ostküste Laurentias.
"Kurze" Zeit später, bzw. in ineinander übergehenden Zusammenballungs- und Faltungsphasen, erfolgte die
- Akadisch- Variszische Orogenese im Devon und Karbon - 390 bis 310 mya -, in der
- in West- und Mitteleuropa der Gebirgsgürtel der Varisziden entstand. Die variszischen Berge reichten vom heutigen Portugal und West-Spanien nach Südwest-Irland und Cornwall bis zu Pembrokeshire, der Gower Halbinsel und schließlich dem Vale of Glamorgan in Südwales. Am Europäischen Festland zieht sich das Gebirge in einem europaweiten Bogen vom Armorikanischen Massiv der Bretagne, unter dem Pariser Becken zu den Ardennen, dem rheinischen Schiefergebirge, Hunsrück, Taunus, Odenwald bis zum Harz und über das Erzgebirge bis zur Böhmischen Masse, welche den Ostrand der Variszischen Gebirge bildet. Nach Süden zieht sich das Gebirgsband vom Schwarzwald über die Vogesen zum Französischen Zentralmassiv weiter über Korsika bis nach Sardinien.
- am Kanadischen Schilds etwa zeitgleich die nördlichen Appalachen zuerst in der Akadischen- und später in der Alleghinischen Orogenese entstanden. In Texas und Mexiko kam es ebenso zu Auffaltungen, wie in Nevada der Antler Orogen und in Arkansas sich die Ouachita- Berge auftürmten.
- In der Trias - ab 250 mya - bildeten sich im späteren Mitteleuropa die Schichten der Germanischen Entwicklung durch die Erosion der Varisziden, während es im Bereich des heutigen Mittelmeers und der Alpen zu massiven Ablagerungen des Tethysmeers kam. In Russland vollendete sich das Zusammenquetschen des russischen Kratons Baltikas - damals Teil Euramerikas - mit dem westlichen sibirischen und kasachischen Kraton, das den Ural geformt hatte.
Alle Gebirgszüge dieser Epochen sind soweit durch Erosion sedimentiert, dass die ehemaligen 8.000-er Gipfel bestenfalls als Rumpfgebirge sichtbar sind oder Schichten in späteren Gebirgsbildungen bilden. Besonders interessant erscheint die Tatsache, dass Sedimente des Iapetus Ozeans sowohl in den Appalachen als auch in den Kaledonischen Bergen als Sutur nachweisbar sind. Dieses bedeutet, dass genau an der ursprünglichen Verschweissungszone der Kontinentalschollen nach 150 Millionen Jahren - zumindest zum Teil - auch deren Bruch erfolgte.
So wie bei jeder Gebirgsbildung kam es auch hier zur Hebung älterer Gesteinsschichten: In der Böhmischen Masse des Waldviertels in Niederösterreich wurden durch die variszischen Hebungsereignisse Gneise aus dem Superkontinent Rodinia von vor 1,1 Milliarden Jahren zutage gefaltet bzw. auf jüngere Gesteinsschichten überschoben.
[Bearbeiten] Auflösung
Durch plattentektonische Vorgänge zerbrach Pangäa im Jura - etwa 150 mya - unter Ausbildung der Paratethys im heutigen Mitteleuropa und Südeuropa vorerst in die Großkontinente Laurasia und Gondwana, welche später in der Kreidezeit - etwa 135 mya - im Zuge der Spreizung des Atlantiks und der Umbildung der Tethys zum Indischen Ozean und Antarktischen Ozean in die uns heute bekannten Kontinente zerfielen.
Die Böhmische Masse, aber auch die anderen südlichen Teile der Varisziden, bildeten - ab etwa 100 mya - das "Widerlager" zur Afrikanischen Platte auf ihrem Weg nach Norden. Diese Kollision warf und wirft bis heute unter anderen die Alpen auf.
Diese jüngeren Bergketten sind insbesondere die alpidischen Gebirgszüge der Alpen, des Apennin, der Karpaten, Balkan-Gebirge und Pyrenäen in Europa, des Himalaja in Asien, das Atlasgebirge in Nordafrika oder die Rocky Mountains in Nordamerika und die Anden in Südamerika, welche sich etwa um die K-T-Grenze - 65 mya - aus dem Urozean erhoben.
Der Erdmantel unter Pangäas ehemaliger Position ist noch immer heiß. Wegen der damit im Zusammenhang stehenden Konvektionsströmung des Magmas liegt Afrika etwa zehn Meter höher als die übrigen Kontinente.
Geologen gehen davon aus, dass noch bis vor etwa 130 Millionen Jahren eine Landbrücke zwischen Amerika und Nordafrika bestand, das so genannte Archatlantis.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Alfred Wegener der "Entdecker" Pangäas und der Begründer der
- Plattentektonik
- Wilson-Zyklus
- Terran
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Pangäa – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Plattentektonische Animationen des USGS
- Kartenanimationen zu Pangäa und der Kontinentalverschiebung
- Kartenanimation zur Plattentektonik (engl.)
- Zu Ehren Alfred Wegeners wurde am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung ein Informationssystem für geowissenschaftliche Daten "PANGAEA" benannt.
- Schatten alter Kontinente- die ältesten Teile Österreichs
- Animation