RegioTram Kassel
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Die RegioTram ist ein Stadtbahnsystem in Kassel und Umland, das durchlaufend mit dem gleichen Fahrzeug sowohl das Schienennetz der Deutschen Bahn als auch das Straßenbahnnetz in Kassel befährt, wodurch ein Umstieg vom Zug in die Straßenbahn entfällt. Das Tram-Train-System nach dem Karlsruher Modell soll planmäßig im documenta-Jahr 2007 in Betrieb gehen. Das Projekt wird unter anderem vom Nordhessischen Verkehrsverbund, der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft, deren Tochterunternehmen Regionalbahn Kassel (RBK) und der Deutschen Bahn geplant. Als Betreibergesellschaft wurde per Ausschreibung ein Joint-Venture von RBK und DB Regio ermittelt. Ein Vorlaufbetrieb besteht bereits.
[Bearbeiten] Konzept
Zur Umsetzung der RegioTram im Öffentlichen Personennahverkehr gehören verschiedene, ineinandergreifende Verkehrsmaßnahmen. Ziel ist dabei die Einführung der Kasseler Straßenbahn in den Hauptbahnhof Kassel und die Weiterführung in das Eisenbahnnetz, so dass die Zweisystemfahrzeuge (Gleichstrom/Wechselstrom oder Gleichstrom/Dieselantrieb) vom Straßenbahnnetz als Eisenbahnzug ins Umland durchfahren können.
[Bearbeiten] Umsetzung
[Bearbeiten] Vorlaufbetrieb
Seit dem 10. Juni 2001 findet auf der Strecke Warburg-Kassel Hbf bereits ein RegioTram-Vorlaufbetrieb mit zunächst sechs von der Saarbahn ausgeliehenen Triebwagen statt. Dies bedeutet faktisch, dass der bisherige Regionalbahn-Fahrplan von Stadtbahnfahrzeugen bedient wird, der jedoch mit dem für den RegioTram-Betrieb vorgesehenen 30-Minuten-Takt ergänzt wurde. Die seit Juli 2004 ausgelieferten Fahrzeuge vom Typ RegioCitadis, die von Alstom LHB, Salzgitter hergestellt werden, haben diesen Vorlaufbetrieb ab dem 8. Mai 2005 übernommen, die geliehenen Saarbahn-Fahrzeuge wurden daraufhin zurückgegeben.
Seit 29. Januar 2006 verkehren erste RegioTrams im Kasseler Strassenbahnnetz. Die Hybrid-Fahrzeuge verbinden in den Hauptverkehrszeiten die Kasseler Innenstadt über die Lossetalbahn mit Hessisch Lichtenau, dem Endpunkt der Straßenbahnlinie. Die dieselelektrischen Fahrzeuge benutzen zwischen Ober- und Niederkaufungen eine Direktverbindung über die Waldkappeler Bahn, die nicht elektrifiziert ist. Dies bedeutet im Gegensatz zur Straßenbahn – die alle Haltestellen bedient – eine Verkürzung der Fahrzeit. Diese „Schnelltram“-Linie wird als RT2 bezeichnet.
Seit 1. Juni 2006 verkehren RegioTram-Züge zwischen Kassel Hauptbahnhof und Melsungen über Baunatal, Guxhagen und Körle. Die RegioTram-Linie 5 verkehrt dabei einmal pro Stunde und jede zweite Stunde zweimal. Die RT-Triebwagen werden durch RE (stündlich; Kassel-Fulda) und RB (keinTakt Kassel-Bebra-(Fulda)) der DB ergänzt.
[Bearbeiten] Verknüpfung im Hauptbahnhof Kassel
Verschiedene Möglichkeiten wurden zur Verbindung des Eisenbahn- mit dem Straßenbahnnetzes im Kasseler Hauptbahnhof (ein Kopfbahnhof) geprüft: Die wohl verwegenste Variante sah die Durchbindung durch das Bahnhofsgebäude auf gleichem Niveau vor, wurde jedoch aus Gründen des Denkmalschutzes (die kriegsbedingten Zerstörungen des alten Bahnhofsgebäude wurden in den 50er Jahren mit moderner Architektur gefüllt) nicht weiter verfolgt. Eine anderer Vorschlag führte die Trasse niveaugleich um den Südflügel (ehemalige Postumschlaghalle) zu den derzeitigen Bussteigen des Regionalverkehrs am Bahnhofsvorplatz.
Beim angenommenen und seit 2005 umzusetzenden Plan wird der Hauptbahnhof unterfahren: Im Gleisvorfeld (westlich des Bahnhofs) wird eine Rampe mit der RegioTram-Haltestelle auf Untergeschossebene umgebaut und ein Tunnel unter dem Bahnhofsgebäude zur bestehenden Straßenbahnrampe in der Kurfürstenstraße (östlich des Gebäudes) vorgetrieben. Die Bauarbeiten hierfür wurden am 12. August 2005 begonnen.
Ursprünglich war es geplant, die RegioTram-Haltestelle in der Lage der heutigen Gleise 3-5 zu bauen. Hierfür wäre aber ein Umbau der Leit- und Sicherungstechnik des Bahnhofes nötig, um den übrigen Verkehr nicht zu stark einzuschränken. Da die DB Netz AG diesen Stellwerksumbau aber nicht rechtzeitig bewältigen kann, werden die beiden vorgesehenen RT-Bahnsteige in die Mitte des Bahnhofs (Gleise 4-6) gelegt. Dies hat nicht nur Nachteile; z.B. wird das Gesamtensemble harmonischer und die Technikräume, die unterhalb der Gleise 1-4 liegen, brauchen nicht verlegt zu werden.
Die Baukosten für den Umbau betragen etwa 25,6 Mio. Euro.
[Bearbeiten] Infrastruktur
Zur Realisierung der RegioTram gehört aber auch die Ausdehnung des alten Straßenbahnnetzes, wie sie schon in den letzten Jahren erfolgte, z. B. die Verlängerung über Bettenhausen hinaus nach Kaufungen und Helsa, sowie der Neu- und Umbau von Haltestellen und der Ausbau von Eisenbahninfrastruktur. Da die RegioCitadis-Fahrzeuge über stärkere Beschleunigungs- und Bremsfähigkeiten als die bisherigen Regionalzüge der DB, die überwiegend die Eisenbahnstrecken befährt, verfügen, können im Kasseler Umland neue Stationen eingerichtet werden (s. Linienläufe unten). Des Weiteren werden in der Stadt Kassel neue Infrastrukturen aufgebaut. Die größten Maßnahmen sind durch die breiteren und längeren RT-Fahrzeuge (2,65m/37m gegenüber 2,30-2,40m/30m der bisherigen Tramfahrzeuge) nötig. Darüber hinaus wird eine neue Innenstadtstrecke (Rudolf-Schwander-Straße, mit gleichnamiger Haltestelle), die Abzweigung an der Lutherkirche und die Verlegung der dortigen Station Lutherplatz bis Ende 2004 umgesetzt. Die Neubaustrecke wird auch von den SL7, SL9 und möglicherweise später von der SL2 genutzt werden, da die bisherige Tunnelstation am Hauptbahnhof (eröffnet 1968) geschlossen wird. Zur Verzweigung der RegioTram-Linie am Scheidemannplatz im Anschluss an die Rampe wird im Frühjahr 2005 ein Gleisdreieck eingebaut.
[Bearbeiten] Integration
Selbstverständlich ist durch die Einführung dieses neuen Verkehrsmittels auch die Anpassung der Takte aller anschließenden Verkehrsmittel erforderlich. Da zwei RT-Linien mit jeweils 30-Minuten-Takt in die Leipziger Straße fahren sollen, bilden diese mit der SL4 einen 7,5-Minuten-Takt, so dass die SL8 verkürzt werden kann. Durch den in der Hauptverkehrszeit dichten Straßenbahntakt der anderen Linien ist eine spezielle Anpassung nicht erforderlich, jedoch in der Schwachverkehrszeit äußerst wichtig, um die Anschlüsse zu gewährleisten.
Der Integrale Taktfahrplan 2006 für Nordhessen sieht eine bessere Verknüpfung von Regional- und Fernverkehr vor, da die Regionalbahnen des konventionellen SPNV nicht mehr alle Halte im nahen Kasseler Umland abzudecken brauchen und so den regionalen Schienennahverkehr erheblich beschleunigen.
[Bearbeiten] Streckennetz
[Bearbeiten] Eisenbahnstrecken
Für den Regiotrambetrieb stehen folgende Strecken zu Verfügung:
Der Linienname dient hier nur zur Bezeichnung der Strecken. Es ist aber davon auszugehen, dass die Liniennummer mit dem Streckenname übereinstimmen wird, da fast alle Strecken den Hauptbahnhof aus Richtung Westen erreichen, ist nicht damit zu rechnen, dass ein Ast mehrere Linien erhält oder dass eine Linie zwei Äste befährt. Die Liniennummern 1, 3, 4 und 5 stimmen mit den aktuellen RE/RB Liniennummern überein, die Nummern 6 & 7 stammen aus früheren Publikationen, alle anderen Nummern sind frei vergeben. In der ersten Ausbaustufe werden die Strecken Nr. 3, 4, 5 und teilweise Nr. 7 befahren. Auf den Strecken Nr. 1 und 8 bleibt der Betrieb zunächst mit RB und RE erhalten, die übrigen Strecken werden gar nicht befahren oder existieren noch nicht.
[Bearbeiten] Strecke 1: Fuldatalbahn Kassel - Göttingen
Die Strecke beginnt in Göttingen mit Anschlüssen in Richtung Ottbergen, Hannover, in den Harz und Richtung Eichsfeld. Die erste Station nach Göttingen ist
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- Friedland
Danach folgt der Abzweig in Richtung Eichsfeld, kurz vor dem Bahnhof
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- Eichenberg
Hier trifft die Strecke auf einen weiteren Abzweig vom Eichsfeld. Hinter dem Bahnhof zweigen die Strecken nach Bebra und Walburg (stillgelegt, teilweise abgebaut) ab. Stündlich treffen sich hier die RB Kassel/Bebra - Göttingen, die hier auch geflügelt werden, so dass Anschlüsse aus und in alle drei Richtungen bestehen. Ebenfalls stündlich halten hier abwechselnd die RE bzw. EIB Kassel-Wilhelmshöhe - Heiligenstadt - Halle(RE) oder Erfurt(EIB). Es folgen die Stationen
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- Witzenhausen
- Gertenbach
- Hedemünden
- Hann. Münden
- Speele
- Ihringshausen
- Niedervellmar
Ab Ihringshausen befindet sich die Schnellfahrstrecke Hannover - Würzburg parallel neben der Strecke, nach Niedervellmar tifft die Strecke von Obervellmar dazu. Es folgt der Rangierbahnhof, an dem die Züge der RE/EIB Kassel-Wilhelmshöhe - Halle/Erfurt westlich , die der RB Kassel Hbf - Göttingen östlich vorbeigeführt werden. Die Strecke endet am Kasseler Hauptbahnhof. Die Strecke ist durchgehend zweigleisig und mit 15kV~ elektrifiziert.
[Bearbeiten] Strecke 2: Anschluss Flughafen
Es handelt sich hierbei um eine Zweigstrecke im Zusammenhang mit dem fast fertig geplanten Flughafen Kassel-Calden. Die Steckenführung ist nur grob festgelegt. Es ist geplant in Calden-Fürstenwald von der als "Strecke 4" bezeichneten Kurhessenbahn von Kassel kommend abzuzweigen und nach Stationen in
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- Ehrsten
- möglicherweise Meimbressen
- heutiger Flughafen, später Gewerbegebiet
zum neuen
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- Flughafenterminal
zu gelangen. Von dort führt die Strecke weiter, optional nach
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- Burguffeln
um dann entweder in Grebenstein oder Mönchehof auf die "Strecke 3" nach Kassel einzubiegen. Es ist allerdings noch völlig unklar, ob der Flughafen jemals ein ausreichendes Passagieraufkommen erreichen wird. Ein Anschluss an die von der Kurhessenbahn betriebene Strecke Kassel - Korbach erscheint wahrscheinlicher als ein Anschluss an die Strecke Kassel - Warburg, wie die bis heute nicht erfolgten Ausbauten an den "Strecken 3 und 5" fürchten lassen, die zu DB Netz gehören. Es ist auch noch unklar, ob die Strecke als Eisenbahn oder Straßenbahn gebaut wird und ob diese elektrifiziert wird.
[Bearbeiten] Strecke 3: Diemeltalbahn Kassel - Warburg(Westf)
Die Strecke beginnt in Warburg am Abzweig der KBS 435 (Warburg - Hagen) von der KBS 430 (... - Paderborn - Warburg - Kassel) und hat dort zur Zeit keine kurzen Anschlüsse. Die Strecke wird hier von RegioTrams und RegionalExpressen jeweils zweistündlich befahren. Es folgen die nur von der RegioTram bedienten Stationen
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- Liebenau-Haueda (in Planung)
- Liebenau
- Liebenau-Ostheim (in Planung)
- Liebenau-Lamerden (in Planung)
- Trendelburg-Eberschütz (in Planung)
- Hofgeismar-Hümme
In Hümme zweigte früher die Carlsbahn nach Bad Karlshafen linkes Ufer ab. Dei Strecke wurde 1986 stillgelegt und in einen Radweg umgebaut. Die Strecke wird heute stündlich von Bussen bedient, die am Bahnhof Bad Karlshafen Rechtes Ufer Anschluss an Regionalbahnen hat. Der alte Lokshuppen Hümme wurde vor Kurzem an Privat verkauft, und könnte die neue Heimat des Hessencourriers werden. Ab Hümme werden tagsüber an Wochentagen stündlich weitere RegioTrams eingesetzt, um bei den folgenden Stationen mit dem RE zusammen einen angenäherten Halbstundentakt bieten zu können.
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- Hofgeismar
- Grebenstein
- Immenhausen
- Espenau-Mönchehof
Dann trifft die Strecke am Bahnhof Obervellmar auf die KBS 612 (Kassel - Korbach) bzw. "Strecke 4". Der Fern- und Güterverkehr zweigt hier ab zum Rangierbahnhof. Die sogenannte Harleshäuser Kurve wird von den RE befahren und von RegioTrams und RBs bedient. Dort befinden sich die Stationen
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- Vellmar-Obervellmar
- Vellmar-Osterberg/Einkaufszentrum (in Planung)
- Kassel-Jungfernkopf (in Planung)
- Kassel-Schenkebier Stanne (in Planung)
- Kassel-Harleshausen
- Kassel-Christbuchenstraße (in Planung)
Schließlich trifft die Strecke am Kasseler Hauptbahnhof auf die übrigen Strecken und die sich in Bau befindliche Systemwechselstelle. Die Strecke ist durchgehend zweigleisig und mit 15kV~ elektrifiziert.
[Bearbeiten] Strecke 4: Kurhessenbahn Kassel - Wolfhagen - Korbach
Die Strecke beginnt in Korbach und führt u.A. über Bad Arolsen und Volkmarsen nach Wolfhagen. Hier soll die Endstation der RegioTram-Linie entstehen, einzelne Züge könnten allerdings auch weiter zur Kaserne Wolfhagen-Gasterfeld, die einen eigenen Gleisanschluss hat, weitefahren. Schon heute werden dort Züge gut bewacht über das Wochenende abgestellt. Hier soll auch der Anschluss an die RE nach Korbach/Brilon-Wald/Marburg und nach Kassel-Wilhelmshöhe stattfinden. Es folgen die Stationen
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- Wolfhagen-Altenhasungen
- Zierenberg-Oberelsungen
- Zierenberg-Rosental
- Zierenberg
Zwischen dieser und der nächsten Station befindet sich ein Tunnel, der die Elektrifizierung der Strecke aufgrund begrenzter Platzverhältnisse unmöglich macht. Die Strecke zum Flughafen würde ebenfalls hier abzweigen. Nach den Stationen
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- Calden-Fürstenwald
- Ahnatal-Weimar
- Ahnatal-Heckershausen
- Ahnatal-Casselbreite (in Planung) trifft die Strecke am Bahnhof Vellmar-Obervellmar auf die Hauptstrecke Kassel - Warburg. Bis zum Hauptbahnhof ist ein 15-Minutentakt mit der Warburger Linie (Strecke 3) geplant, die Stationen siehe dort. Die Strecke ist im Abschnitt Kassel Hauptbahnhof - Obervellmar zweigleisig und mit 15kV~ elektrifiziert, sonst eingleisig ohne Strom.
[Bearbeiten] Strecke 5: Fuldatalbahn Kassel - Melsungen - Bebra
Die Strecke selbst beginnt in Bebra, dort werden allerdings zunächst keine RegioTrams anzutreffen sein. Diese beginnen und enden erst in Melsungen, bzw. in dem neu anzulegenden Wendegleis und späteren Haltepunkt Melsungen-Süd. Im Bahnhof Melsungen halten auch die RE Kassel - Bebra, die bis Bebra alle Stationen und bis Kassel-Wilhelmshöhe keine Stationen bedienen. Es folgen die Stationen
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- Melsungen-Bartenwetzerbrücke (in Planung)
- Melsungen-Schwarzenberg (in Planung)
- Röhrenfurth
- Körle
- Guxhagen
- Baunatal-Guntershausen
Ab hier trifft die "Strecke 8" aus Frankfurt dazu, es folgen die gemeinsamen Stationen
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- Baunatal-Rengershausen
- Kassel-Oberzwehren
- Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe (Übergang auf Fernverkehr und auf weiteren Regionalverkehr)
bis die Strecke am Kasseler Hauptbahnhof auf die zu bauende Systemwechselstelle trifft.
[Bearbeiten] Strecke 6: Abzweig Vellmar West
Ebenso wie die Strecke zum Flughafen existiert diese auch nur auf dem Papier. Im Gegensatz zu früheren Publikationen findet die Strecke heute keine Erwähnung mehr in den Ausbauplanungen. Dennoch kann die Strecke genauso schnell wieder aus der Schublade auftauchen, wie sie verschwunden ist. Es war geplant, zwischen Kassel-Harleshausen und Vellmar-Obervellmar die als "Harleshäuser Kurve" bezeichnete Eisenbahnstrecke zu verlassen und als Straßenbahn ca. 4 weitere Stationen nach Westen zu fahren. Es sollte auch eine Verbindung zur dann nur wenige hundert Meter entfernten Straßenbahnlinie nach Vellmar Nord entstehen, mit Fahrtmöglichkeit von Vellmar Nord nach Vellmar West.
[Bearbeiten] Strecke 7: Lossetalbahn Kassel - Hessisch Lichtenau
Dies ist die so genannte Kassel-Waldkappeler Bahn. Sie beginnt in Waldkappel, wo sie auf die Kanonenbahn trifft. Bis Walburg, wo einige kleinere Strecken abbiegen, ist die Strecke abgebaut bzw. unter der A44 verschüttet. Von dort geht es weiter nach Hessisch Lichtenau wo sie auf einen Abzweig aus dem dortigen Stadtzentrum trifft. Am Bürgerhaus befindet sich eine Wendeschleife, die hauptsächlich von Straßenbahnen aber auch von RegioTrams befahren wird (Linie 4 und RT2). In Hessisch Lichtenau befinden sich Stationen
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- Hessisch Lichtenau, Bürgerhaus
- Hessisch Lichtenau, Stadtmitte
- Hessisch Lichtenau, Im Tal (zweigleisig)
Auf diesem Abzweig wird nach BOStrab gefahren, es folgt nach Einbiegen auf die Strecke von Walburg ein EBO-Abschnitt mit den Stationen
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- Hessisch Lichtenau, Orthopädische Klinik
- Hessisch Lichtenau Fürstenhagen (zweigleisig)
- Helsa Eschenstruth (zweigleisig)
- Helsa Waldhof
Kurz vor Helsa befindet sich die Wendeschleife mit Haltestelle "Helsa, Im Steinhof". Nach den Stationen
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- Helsa, Bahnhof (zweigleisig)
- Kaufungen, DRK-Klinik
- Oberkaufungen, Bahnhof
teilt sich die Strecke auf in eine zweigleisige Straßenbahnstrecke durch Kaufungen mit den Stationen
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- Oberkaufungen, Mitte
- Kaufungen, Gesamtschule
- Kaufungen, Rieckswiesen
und eine direkte, noch nicht elektrifizierte Strecke am Ortszentrum vorbei. Wieder gemeinsam befahren werden die Stationen
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- Niederkaufungen, Bahnhof
- Niederkaufungen, Mitte
- Papierfabrik, Industriestraße
- Papierfabrik
Nachdem die Straßenbahnen die Eisenbahnstrecke an der Industriestraße verlassen haben beginnt hier das Kasseler Stadtgebiet, und die parallel verlaufenden Strecken trennen sich. Die Straßenbahnen fahren entlang der Leipziger Straße annähernd der Luftlinie folgend in die Innenstadt. Die Eisenbahnstrecke, die zur Zeit nur von Güterzügen befahren wird, führt zunächst parallel, aber etwas entfernt der Leipziger Straße bis etwa zum Hallenbad Ost und dann im großen Bogen über Waldau und Niederzwehren zum Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe
[Bearbeiten] Strecke 8: Main-Weser-Bahn Kassel - Wabern - Treysa / Bad Wildungen
Es handelt sich hierbei um zwei Strecken:
- Strecke 8b von Bad Wildungen
Dies ist eine eingleisige Strecke, die in Bad Wildungen beginnt und sich dort verzweigt zur 1995 stillgelegten Strecke nach Korbach und der heute noch befahrenen nach Wabern. Es war auch möglich, Bad Wildungen über eine Direktverbindung zu umfahren. Nach den Stationen
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- Wega
- Mandern
- Ungedanken
- Fritzlar
- Zennern
trifft die Strecke auf die
- Strecke 8a aus Treysa
Von Frankfurt kommend, über Gießen und Marburg trifft hier die Main-Weser-Bahn gemeinsam mit der Kanonenbahn ein. Die Strecke der Kanonenbahn über Homberg(Efze), Malsfeld, Waldkappel Richtung Eschwege ist stillgelegt, Nur die Main-Weser-Bahn nach Kassel ist in Betrieb. Es ist geplant die RB Kassel - Dillenburg in Gießen zu brechen, und beide Teile von dort gemeinsam nach Frankfurt fahren zu lassen. Der Abschnitt Kassel - Treysa würde dabei wegfallen, daher bietet es sich an, diesen Teil mit RegioTrams zu bedienen. Dafür wäre allerdings die Bestellung neuer Fahrzeuge nötig. Für die RegioTram sind folgende Stationen vorgesehen:
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- Treysa
- Schlierbach
- Zimmersrode
- Borken
- Singlis
Beide Strecken treffen sich in Wabern und bedienen dann die Stationen
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- Felsberg-Gensungen
- Altenbrunslar
- Wolfershausen
- Edermünde-Grifte
ab Baunatal-Guntershausen führt diese Strecke gemeinsam mit der "Strecke 5" zum Kasseler Hauptbahnhof. Zur Zeit werden die Strecken von den RE/RB 30 (Treysa) und RE/RB 39 (Bad Wildungen) befahren. Diese hohen Nummern sind dadurch zu erklären, dass diese Linien im Übergangsbereich zum RMV liegen. Die Strecke nach Treysa und weiter nach Frankfurt ist zweigleisig und mit 15kV~ elektrifiziert, der Abzweig nach Bad Wildungen ist eingleisig ohne Strom.
[Bearbeiten] Strecke 9: Kassel - Naumburg
Die gesamte Stecke wird an wenigen Tagen im Jahr von Museumszügen des Hessencourriers befahren, ansonsten ruht auf dem Abschnitt Naumburg - Baunatal-Großenritte der Verkehr. In Großenritte befindet sich die Endstationen der Tram Linien 2 und 5. Neben Abstellmöglichkeiten für Straßenbahnen gibt es auh eine Wagenhalle für Eisenbahnfahrzeuge der KNE, die die Strecke Wabern - Bad Wildungen befahren. Bis Baunatal Altenbauna wird die Strecke von Straßenbahnen befahren, die ab dort wieder als Straßenbahnen Richtung Oberzwehren fahren. In Altenbauna befindet sich das VW-Werk, so dass der Streckenabschnitt Altenbauna - Kassel-Wilhelmshöhe von Güterzügen befahren wird, die das Werk bedienen. Aktuell steht ein RegioTram für diese Strecke nicht zur Debatte, allerdings könnte Schauenburg ähnlich wie Kaufungen an das Netz angeschlossen werden.
[Bearbeiten] Strecke 10: Abzweig Lohfelden
Diese Strecke soll einmal von der Straßenbahnstrecke in der Leipziger Straße nach der Haltestelle Lindenberg abzweigen. Die Trasse führt dan in eine Seitenstraße, bis sie die alte Söhrebahn erreicht hat. Dieser Strecke folgend würde die Bahn bis ins Zentrum Lohfeldens fahren. Die Strecke ist eigentlich als Staßenbahnstrecke geplant, allerdings soll es in Lohfelden keine Wendeschleife geben, so dass die Strecke wahrscheinlich mit RegioTrams befahren würde. Dies macht aber Sinn dadurch, dass die Leipziger Straße bereits für RegioTrams ausgerüstet ist. Die Strecke ist fertig geplant, allerdings war die Vellmarer Bevölkerung bzw. Volksvertretung entschlossener, so dass die Strecke nach Vellmar Nord zuerst realisiert wird.
[Bearbeiten] Strecke 11: Abzweig Homberg(Efze)
Homberg(Efze) ist die einzige Kreisstadt im NVV, die keine Anbindung an das Schienennetz hat. Homberg liegt jedoch an dem Abschnitt Malsfeld(bei Melsungen) und Schwalmstadt-Treysa der Kanonenbahn. Daher wird überlegt, die Melsunger Linie über die Kanonenbahn nach Homberg zu verlängern. Dazu ist aber ein kompletter Neubau der abgebauten Strecke notwendig.
[Bearbeiten] Übergänge
Es existieren bereits zwei Übergänge zwischen Eisenbahn und Straßenbahnnetz
- zwischen der Straßenbahnstrecke Kassel - Baunatal und der Eisenbahnstrecke Kassel - Naumburg in Baunatal
- zwischen der Straßenbahnstrecke Kassel - Hess. Lichtenau und der Eisenbahnstrecke Kassel - Hess. Lichtenau in Kaufungen-Papierfabrik
Diese Übergänge sind allerdings nicht elektrifiziert und können daher nicht für den Liniendienst benutzt werden. Ein neuer Übergang, der auch für den Linienverkehr genutzt werden wird, entsteht zur Zeit am Hauptbahnhof.
[Bearbeiten] Straßenbahnnetz
Im Straßenbahnnetz sind zur Zeit nur wenige Strecken von den RegioTram-Fahrzeugen befahrbar, denn die größere Fahrzeugbreite verbietet Begegnungen der Fahrzeuge. Nur der "Innenstadtring" und die Strecke nach Hess. Lichtenau sind im Moment befahrbar, Als zweites ist die Strecke zur Holländischen Straße vorgesehen. Die Frankfurter Straße Richtung Mattenberg ist immerhin bis zur Haltestelle "Auestadion" befahrbar, allerdings ist die jetzige Situation dort zum Wenden eher ungeeignet.
Das Netz umfasst damit 122 km Strecke, davon 6 km Neubaustrecke.
[Bearbeiten] Liniennetz
Zum Juni 2006 werden folgende Linien ihren Betrieb aufgenommen haben:
Für die Eröffnung der ersten Betriebstufe stehen drei Eisenbahnstrecken zur Verfügung, die Strecken 3, 4 und 5. Dem gegenüber steht eine Straßenbahnstrecke, die auf der Leipziger Straße nach Kaufungen und weiter nach Hess. Lichtenau. Diese wird von zwei Straßenbahnlinien (4 und 8) befahren, wobei dann mit der Einstellung der Linie 8 auf diesem Abschnitt zu rechnen ist. Hier müssen dann zwei Regiotramlinien zu einem 15-Minutentakt zusammengefasst werden, ebenso auf der Harleshäuser Kurve die die Linien RT3 und RT4 gemeinsan befahren. Es gab schon verschiedene Äußerungen von offizieller Seite, die Rückschlüsse auf Linienführungen zulassen. Es gab die Aussage, dass eine der Linien von der Harleshäuser Kurve die Königsstraße befahren soll. Es ist nicht davon außzugehen, dass die Holländische Straße bis zur Eröffnung von RegioTram Fahrzeugen befahrbar ist. Die dritte mögliche Straßenbahnstrecke, zum Auestation, ist unwahrscheinlich, da beim Wenden am Aue Stadion an der dortigen Haltestelle nicht gehalten werden kann. Da die Linien RT3 und RT4 verschiedene Fahrwege in der Innenstadt haben, können diese in der Leipziger Straße nicht vertakten werde. Daher müsste die Linie RT5 dort mit der Linie RT4 vertaktet werden. Es bleibt noch die Frage wohin die dritte Linie (RT3) zu führen ist. Ob die RT-Linien überhaupt eine Tram-Linie ersetzen können, hängt auch davon ab, ob der Fahrplan auf den Eisenbahnstrecken überhaupt schon einen 30-Minutentakt ermöglicht. Zur Zeit ist dies auf keiner der Strecken der Fall.
Mit dem Beginn der ersten Betriebstufe sind folgende Linien eine der wahrscheinlichsten Möglichkeiten
[Bearbeiten] Weitere Ausbaustufen
Als erste Erweiterung nach Betriebsbeginn ist die Strecke nach Wabern am wahrscheinlichsten, die dann dort nach Bad Wildungen und Treysa geflügelt werden könnte. Nach Bad Wildungen müssten dann Diesel-RegioTrams eingesetzt werden, nach Treysa die E/E-Variante. Ob das E/E-Fahrzeug genug Leistung für beide Fahrzeuge in Traktion erbringen kann ist noch offen.
Eine weitere, relativ weit geplante Erweiterung wäre eine Straßenbahnanbindung der Nachbargemeinde Lohfelden als RT-Linie, also bewusst ohne Wendeschleife obwohl der Tram-Wagenpark überwiegend aus Einrichtungsfahrzeugen besteht. Die Realisierung diese Linie hängt hauptsächlich am Willen der Lohfeldener Bevölkerung.
Auch im Gespräch sind eine Stichstrecke nach Vellmar-West, die Einbeziehung der Strecke vom Bahnhof Wilhelmshöhe über Niederzwehren und Waldau nach Bettenhausen (Leipziger Platz), eine spätere Verlängerung der Linie RT4 über Volkmarsen nach Korbach oder eine Anbindung des möglicherweise bald ausgebauten Flughafens Kassel-Calden zwischen Calden-Fürstenwald und/oder Grebenstein. Weiter hochfliegende Pläne gibt es viele; sogar eine Führung der RegioTram bis nach Marburg (wahrscheinlich via Frankenberg) war bereits im Gespräch. Allerdings sind die Fahrzeuge für derart lange Strecken eher ungeeignet. Eine mögliche RT-Linie nach Hann. Münden, Witzenhausen, Eichenberg oder gar Göttingen ist demgegenüber eher möglich. Bei der letzten Variante ist noch ungeklärt, was mit der RB-Linie Bad Hersfeld - Göttingen passiert, die in Eichenberg von der Kasseler Linie geflügelt wird. Es wäre möglich diese Linie ebenfalls mit RegioTram-Fahrzeugen zu fahren, obwohl die Linie nicht ins Kasseler Straßenbahnnetz fährt.
Dort würde sich eine Erweiterung anbieten, die außerhalb Kasseler Zuständigkeiten läge, eine Straßenbahnstrecke in Göttingen nach Karlsruher/Heilbronner Beispiel.
[Bearbeiten] Fahrzeuge
Für den Vorlaufbetrieb wurden zunächst von der Saarbahn in Saarbrücken ausgeliehene Bombardier Fahrzeuge eingesetzt. Diese Fahrzeuge waren Zweisystemfahrzeuge, kamen aber nur unter Bahnstrom zum Einsatz.
Die Aufgabenträger haben die Regionalbahn Kassel beauftragt, für den RegioTram-Betrieb 28 Stadtbahntriebwagen zu bestellen. Die Wahl fiel auf den ALSTOM RegioCitadis. Die Fahrzeuge wurden seit 2005 in zwei verschieden Ausführungen ausgeliefert. Beide können im Straßenbahnnetz mit 600V= fahren, die sogenannten E/E-Bahnen können zusätzlich mit 15kV~/16,7Hz im DB-Netz fahren, die E/D-Bahnen haben Dieselaggregate zur Stromversorgung auf nicht elektrifizierten Strecken. Letztgenannte sind eine Weltneuheit für Normalspur und die ersten in zweistelliger Stückzahl hergestellten Dieselhybridstraßenbahnen.
Der "roll-out" des ersten RegioCitadis' fand am 6. Juli 2004 statt. Die Fahrzeuge werden nach Märchenfiguren benannt, um Nordhessen und Kassel als geografischen Mittelpunkt der Grimmschen Märchenwelt bekannter zu machen.
Von den 28 gebauten Fahrzeugen sind 18, die Wagenummern 701-718, als Niederflur-Zweirichtungsfahrzeuge mit Gleichstrom/Wechselstrom Antrieb ausgeführt. Die restlichen 10 (751-760) sind Niederflur-Zweirichtungsfahrzeuge mit Gleichstrom/Diesel Antrieb.
Die E/E-Bahnen werden seit Mai 2005 auf der Strecke Kassel Hbf - Warburg (RT 3) außerhalb des Straßenbahnnetzes eingesetzt. Ab Mai 2005 ist der Einsatz auf der Strecke Kassel Hbf - Melsungen vorgesehen.
Die E/D-Bahnen sind für die Strecke Kassel Hbf - Wolfhagen vorgesehen, weden dort aber noch nicht eingesetzt. Daher wurden einige der Bahnen jetzt auf der Linie RT 2, einer nicht elektrifizierten Abkürzung nach Hess.Lichtenau eingesetzt. Auch ein Einsatz auf der alten Waltkappeler Bahn zwischen Bf. Wilhelmshöhe und Kaufungen über Waldau wäre möglich.
Es können bis zu vier Wagen zusammen gekuppelt werden und in Mehrfachtraktion gefahren werden. Im Eisenbahnverkehr sollen in den morgendlichen Spitzen Dreifachtraktionen gefahren werden, wobei die dritte Einheit im Hauptbahnhof abgekoppelt wird. Im Innenstadtverkehr ist zu diesen Zeiten eine Doppeltraktion angedacht. Aufgrund der Breite der Fahrzeuge können die Wagen bisher im Stadtgebiet nur in der Innenstadt und auf der Strecke Nach Hess. Lichtenau eingesetzt werden, die restlichen Strecken des Straßenbahnnetzes verfügen nicht über einen ausreichend großen Gleisabstand. Diese Strecken dürfen aber ohne Gegenverkehr, also nach Betriebsschluss, passiert werden.
Die Fahrzeuge befinden sich im Besitz der Regionalbahn Kassel GmbH (RBK). Diese ist aus der Verkehrsgemeinschaft Baunatal hervorgegangen. KVG und KNE sind an der Gesellschaft, deren Stammkapital seit 1999 500 000 DM beträgt, je zur Hälfte beteiligt.
Im Baureihenschema der DB finden sich die Fahrzeuge als DB Baureihe 452 (E/E) und 689 (E/D).
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Webseite der RT
- Viele Infos zur RegioTram und Kasseler Strassenbahn
- Kasseler Verkehrs-Gesellschaft
- Nordhessischer Verkehrsverbund
- Ausführlicher Text zur RegioTram
- Deutsche Bahn
- KVV Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel GmbH
- ÖPNV in Kassel (,Hannover) private Webseite
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