Zeugma (Sprache)
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Ein Zeugma (griech.: ζεύγμα, [´zeugma] "Joch", das Zusammengespannte, Plural "Zeugmata") ist eine rhetorische Figur. Es ist die unlogische, sprachwidrige Verbindung zweier oder mehrerer Ausdrücke durch Einsparung eines logisch notwendigen Satzglieds, vielfach herbeigeführt durch ein polysemes Verb, das zugleich zu den verschiedenen Ausdrücken in unterschiedlicher Bedeutung zu verstehen ist.
Es erscheint als beabsichtigtes Wortspiel meist in der Form, dass zwei Substantive ironisch oder satirisch durch ein Verb verbunden sind, das für den einen Fall konkrete, für den anderen übertragene Bedeutung hat.
[Bearbeiten] Beispiele
- Die Ameise, die, wie manche lieben
Leute, das Verleihen haßt', [...] (Jean de la Fontaine) - Die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien. (Satz aus der Bibelübersetzung von Martin Luther)
- Er schlug ihm die Scheibe und den Weg nach Hause ein.
- Nimm dir Zeit und nicht das Leben!
- Spring vor Freude und nicht aus dem Fenster.
- Die Fahrt endete am Baum und mit ihr das Leben des Fahrers.
- Ich heiße Heinz Erhardt und Sie recht herzlich willkommen. (Heinz Erhardt)
- Nicht nur die Zeit, auch die Ratten nagten an ihm. (Karl Kreiner)
- Der See kann sich, der Landvogt nicht erbarmen. (Friedrich Schiller, Wilhelm Tell)
- Mit einer Axt und stillem Weh sucht man den Peter in dem Schnee. (Wilhelm Busch)
- Ich habe Pappbecher und den Nachmittag frei. (Umberto Eco)
- Time flies like an arrow, fruit flies like a banana. (Groucho Marx, divergente Verwendung von "like" (1-wie, 2-mögen) und "flies" (1-fliegt, 2-Die Fliegen))