Grubenlampe
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Eine Grubenlampe ist eine Leuchte, die bei der Arbeit unter Tage eingesetzt wird. Es handelt sich zunächst vorwiegend um das Geleucht eines Bergmannes in Bergwerken. Gleichartige Lampen sind auch in andern Stollenbauwerken nötig, zum Beispiel beim Tunnelbau, in unterirdischen Wasserkanälen und in der Höhlenforschung.
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Frühe Grubenlampen [Bearbeiten]
Der Bergbau erforderte bereits früh eine Beleuchtung, um arbeiten und Erz von taubem Gestein unterscheiden zu können. Ursprünglich wurden die auch sonst üblichen Beleuchtungsmittel wie Kienspäne, Öllampen, Talglampen und später Kerzen benutzt. Ihr charakteristischs Aussehen erhielten die Grubenlampen durch die Verbindung mit einem kräftigen Haken, der ihre Befestigung am Ausbau, z.T. auch der Bekleidung oder dem Helm, erlaubte. Charakteristisch waren Froschlampen, Tunnellampen, Kugellampen (z.B. "Staßfurter Kugel") und Blenden (z.B. Freiberger Blende, Marienberger Blende). Während im Altertum Lampen aus Ton verbreitet waren, wurden die Lampen der Neuzeit aus Eisenblech oder Messing (vor allem die Lampen der Aufsichtspersonen und Lampen für Präsentationszwecke, z.B. bei Bergparaden) angefertigt. Im 19. Jahrhundert wurden mehrere neue Lampentypen entwickelt. Zu den Öllampen traten Gaslampen, Kerosinlampen und insbesondere Karbidlampen, die ein stärkeres Licht ergaben.
Sicherheitsgrubenlampen [Bearbeiten]
Neben den Beleuchtungsproblemen barg die offene Flamme auch die Gefahr schlagender Wetter, also der lebensgefährlichen Explosion brennbarer Grubengase. Die ersten Versuche mit Kanarienvögeln als Gaswarner hatten zwar Erfolg bei der Erkennung von matten Wettern, aber weniger Erfolg bei brennbaren Gasen.
Sir Humphry Davy und Michael Faraday erkannten, dass ein hochexplosives Methan-Luftgemisch sich in engen Röhren mit unter 3,5 mm Durchmesser nicht mehr entzündete.
Ein Drahtnetz oder Sieb mit ausreichend feiner Maschung um die Flamme nutzte diesen Effekt aus, die gute Wärmeleitung des Metalls senkt die Temperatur des brennenden Gases schnell unter die Zündtemperatur (Siehe auch Grenzspaltweite) was eine Entzündung einer explosionsfähigen Atmosphäre außerhalb der Lampe verhinderte, jedoch den Austausch von Luftsauerstoff und Abgasen erlaubte.
Dieses Prinzip hatte noch einen wichtigen Nebeneffekt: Das mit der Luft eindringende Methangas wird innerhalb des Geflechts durch die höhere Temperatur entzündet. Dadurch kommt es zu einer charakteristischen bläulichen Aureole, anhand derer der Bergmann den Methangehalt der Wetter bestimmen kann. Sie stellt für den Bergmann eine eindrückliche Warnung vor dem brennbaren Gas dar, das oft auch toxisch ist.
Der Nachteil der Davy-Lampe, die hohe Anfälligkeit gegenüber Verschmutzung des Drahtkorbs und daraus folgende schlechte Lichtausbeute, wurde 1839 durch W. R. Clanny behoben. Er verbesserte die Davy-Lampe, indem er den unteren Teil des Drahtkorbes durch einen Glaszylinder ersetzte.
Elektrische Beleuchtung [Bearbeiten]
Bereits seit hundert Jahren gibt es elektrische Taschenlampen. Der hohe Batterieverbrauch, der Gewichtsprobleme bereitete und hohe Kosten verursachte, führte zur Entwicklung von wiederaufladbaren Akkumulatoren. So wurden im 20. Jahrhundert zunehmend Grubenlampen eingesetzt, die Bleiakkus und Kalilaugen(auch: Alkali- oder Nass-)Akkus besaßen. Diese sind bis heute verbreitet und wurden kontinuierlich verbessert. Sie wurden aber auch häufig durch modernere Trockenakkus ersetzt.
Das elektrische Geleucht ist zwar vollkommen schlagwettersicher, jedoch kann man mit ihm auch nicht mehr den Methangehalt der Grubenwetter prüfen. Darum wurden bis zur Entwicklung von Gaswarngeräten in den 50er bis 60er Jahren des 20.Jahrhunderts weiterhin Wetterlampen verwendet.
Ãœblicher Gebrauch [Bearbeiten]
Jeder Bergmann hat seine "persönliche" Grubenlampe. Nach der Schicht ist der Bergmann dafür verantwortlich, dass er seine Grubenlampe ordnungsgemäß zum Wiederaufladen in der Ladestation abstellt, damit er zur nächsten Schicht wieder eine vollgeladene Grubenlampe zur Verfügung hat. Zum Schichtbeginn wird die Grubenlampe sofort angeschaltet und erst zum Schichtende an der Ladestation wieder abgeschaltet. Auf keinen Fall darf aus falsch verstandener Energieeinsparung die Grubenlampe unter Tage (auch nicht in gut beleuchteten Werkstätten) abgeschaltet werden. Im Falle eines Stromausfalls wäre das lebensgefährlich.
Beraubescheinwerfer [Bearbeiten]
Eine besondere Art der Grubenlampe ist der Beraubescheinwerfer. Um die Sicherheit der Bergleute gewährleisten zu können, muss die Decke (der Bergmann spricht von der Firste) des Grubenbaus auf lose Schollen (Schalen) überprüft werden, um dem gefährlichen Steinfall vorzubeugen. Die Beraubescheinwerfer haben eine deutlich höhere Leistung als normale Grubenlampen. Im Weblink Wallpaper von Grubenlampen sind z.B. Grubenlampen aus dem Kalibergbau der DDR-Zeit, sowie historische Grubenlampen zu sehen.