Mikojan-Gurewitsch MiG-39
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Die MiG-39 MFI (MFI - russisches Akronym für "Multifunctional Fighter), welche auch unter den Bezeichnungen MiG-1.42 und Projekt 1.44 bekannt ist, ist ein inzwischen eingestelltes Entwicklungsprojekt, mit dem Kampfflugzeuge der fünften Generation in Russland gebaut werden sollten. Entwickler war die Firma MAPO-MiG, die mit der MiG-39 die traditionsreiche Flugzeugreihe aus dem Hause Mikojan-Gurewitsch fortsetzen wollte.
Die Entwicklung der Maschine begann wahrscheinlich bereits 1986 noch in der Sowjetunion. Der erste von zwei gebauten Prototypen ist dem Westen seit 1994 bekannt und sollte bereits damals geflogen sein, was sich aber inzwischen als Falschmeldung erwiesen hat. Kurz darauf wurden wegen Finanzknappheit die Mittel für das Projekt stark gekürzt, so dass kaum noch an dem neuen Flugzeug gearbeitet wurde. 1997 bekundete das russische Verteidigungsministerium, dass es vor 2005 keine Anschaffung eines neuen Kampfflugzeug-Typs beabsichtige, die Entwicklung aber weiter fördere. Der Öffentlichkeit wurde die MiG-39 erstmals im Januar 1999 vorgestellt, obwohl der Prototyp noch nicht flugfähig war. Am 29. Februar 2000 erfolgte dann der Erstflug. 2001 wurde das Projekt vorerst eingestellt. 2003 wurde das Projekt wiederbelebt und drei weitere Flugzeuge gebaut. Die Anschaffung der MiG-39 war nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums für 2009 geplant. Inzwischen wurde allerdings die Weiterentwicklung zu Gunsten anderer Projekte wir der Suchoi Su-47 aufgegeben.
Die MiG-39 war mit voll beweglichen Vorflügeln, Deltatragflächen und Triebwerken mit Schubvektosteuerung geplant und sollte sowohl der amerikanischen Lockheed Martin F-22 als Luftüberlegenheitsjäger, als auch dem Eurofighter als Mehrzweckkampfflugzeug überlegen sein. Ähnlich wie die F-22 sollte die MiG-39 nur schwer zu orten sein, allerdings darf dies bezweifelt werden, da die MiG-39 primär eine Aluminium-Titanium-Konstruktion ist, ihre Waffen zum Teil extern mitführt und über eine Menge 90° Winkel verfügt (siehe Lufteinlässe). Hierzu sollte das Projekt über einen Plasmagenerator verfügen, der das Flugzeug beim Betrieb in eine Plasmawolke eingehüllt und somit für Radar kaum zu orten gemacht hätte. Ihr Zielerfassungssystem (N-001M passiv phasengesteuertes Radar) sollte 22 Objekte gleichzeitig erfassen können. Neben zwei externen Waffen-Andockpunkten verfügt sie über einen internen Waffenschacht und vermutlich eine 30-mm-Kanone.
[Bearbeiten] Technische Daten
MiG-1.44 | |
Kenngröße | Daten |
---|---|
Typ: | Prototyp eines Luftüberlegenheitsjäger |
Länge: | 21,70 m |
Flügelspannweite: | 16,30 m |
Höhe: | 6,00 m |
Flügelfläche: | 101,20 m² |
Leergewicht: | 16.500 kg |
maximales Startgewicht: | 34.500 kg |
Marschgeschwindigkeit: | 1.595 km/h bzw. Mach 1.5 (auf 10.975 m) |
Höchstgeschwindigkeit: | 2.555 km/h bzw. Mach 2.4 (auf 10.975 m) |
maximale Flughöhe: | 18.300 m |
g-Limits: | -3 g bis + 9 g |
Einsatzradius: | 1.400 km |
Flugreichweite: | 4.000 km (mit Zusatztanks) |
Besatzung: | 1 Pilot |
Waffenlast: | 6.500 kg |
Triebwerk: | zwei Mantelstromtriebwerke Saturn/Ljulka AL-41F |
Schubleistung pro Triebwerk: | 175,0 kN mit Nachverbrennung |
[Bearbeiten] Weblinks
Serienmodelle |
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Prototypen/ Kleinstserien |
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