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Niederrheinische Versorgung und Verkehr - Wikipedia

Niederrheinische Versorgung und Verkehr

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Niederrheinische Versorgung und Verkehr, kurz NVV AG, ist ein Versorgungs- und Verkehrsunternehmen im Raum Mönchengladbach. Sie ist ein Mitgliedsunternehmen des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR). Die Aufgaben der NVV AG umfassen folgende Bereiche:

  • Versorgung mit
    • Strom
    • Erdgas
    • Trinkwasser
  • Abwasserentsorgung
  • Telekommunikation (bis Juli 2006)
  • ÖPNV im Raum Mönchengladbach, kurz Möbus
  • Unterhaltung der städtischen Bäder

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Die NVV AG entstand im Dezember 1998 aus der NLK (Niederrheinische Licht- und Kraftwerke AG, 100 %ige Tochter der RWE Energie AG) und den Stadtwerken Mönchengladbach GmbH.

50 % der NVV-Aktien hält heute die RWE AG, 34,17 % die Entwicklungsgesellschaft der Stadt Mönchengladbach mbH (EWMG) und die restlichen 15,83 % die Stadt Mönchengladbach.

[Bearbeiten] Versorgung

Die NVV AG übernimmt die Versorgung mit Strom, Wasser und Erdgas. Dabei erstreckt sich das Vertriebsgebiet für Strom über eine Fläche von rund 350 km². Es umfasst die Städte Grevenbroich, Korschenbroich und Mönchengladbach, sowie die Gemeinde Jüchen. In diesem Gebiet leben circa 360.000 Menschen. Das Vertriebsgebiet für Gas umfasst nicht die Stadt Grevenbroich und somit nur 283 km² mit circa 315.000 Einwohnern. Die Wasserversorgung hat von den drei Bereichen das kleinste Vertriebsgebiet, es werden nur die beiden Städte Mönchengladbach und Korschenbroich mit 225 km² Fläche und knapp 300.000 Einwohnern versorgt.

[Bearbeiten] Abwasser

Die NVV AG übernimmt die Entsorgung des Stadtgebietes von Mönchengladbach mit 266.000 Einwohnern und rund 170 km² Fläche.

[Bearbeiten] Telekommunikation

Die NVV AG war einige Jahre lang lokaler Telekommunikationsanbieter (Festnetztelefonie und Internet) in Mönchengladbach, Erkelenz, Viersen und Korschenbroich. Die NVV hat ihr Telekommunikationsgeschäft Mitte Juli 2006 an Arcor abgegeben.

[Bearbeiten] Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

[Bearbeiten] Straßenbahn

[Bearbeiten] Pferdebahn

Erste Bestrebungen der beiden Städte Mönchengladbach, damals noch München-Gladbach und Rheydt, eine Verbindung zwischen ihnen zu schaffen, gehen auf das Jahr 1876 zurück. In diesem Jahr beschlossen die Räte beider Städte den Bau einer Pferdebahn. Eine ursprünglich erwogene Dampfstraßenbahn lehnte man nach zahlreichen Besichtigungen vorhandener Bahnen ab. Am 10. Februar 1881 erhielt der Berliner Bankier Ludwig Lübke von der Stadt München-Gladbach eine Konzession zum Bau einer Verbindung. Die Stadt Rheydt stimmte dieser ebenfalls zu. Am 17. Juni begannen die Bauarbeiten in Mönchengladbach und am 8. Juli in Rheydt. Die ersten Fahrten wurden vom 28. Juli an durchgeführt. Offizieller Start war der 10. August 1881. Geplant war die Eröffnung allerdings schon für den 2. August. Da sich die beiden Städte aber nicht über einen Tarif einigen konnten, musste erst die Bezirksregierung zwischen beiden vermitteln und einen Kompromiss finden. Die Strecke war insgesamt 5,2 Kilometer lang, begann in Rheydt an der Kreuzung Odenkirchener Straße/Limitenstraße und führte durch die Odenkirchener Straße, den Marienplatz, die Friedrich-Ebert-Straße, die Rheydter Straße, die Dessauer Straße, die Viktoriastraße, den Berliner Platz, die Lüpertzender Straße, den Bismarckplatz, die Bismarckstraße, die Hindenburgstraße, den Alten Markt und die Sandradstraße bis zur Aachener Straße in Mönchengladbach.

Die Strecke wurde mit insgesamt 14 Wagen und 50 Pferden befahren, die sich in einem Depot in der heutigen Rheydter Straße 317 befanden. Gefahren wurde an Werktagen zwischen 7:20 Uhr bis 20:00 Uhr und an Wochenenden bis 22:00 Uhr. Der Tarif lag bei 10, 15 und 20 Pfennigen. Um diesen Takt auf der eingleisigen Strecke in Regelspur zu ermöglichen, gab es zahlreiche Ausweichstellen. An Kreuzungen war die Geschwindigkeit auf 5 km/h beschränkt, auf freier Strecke waren 12 km/h erlaubt.

Bis 1882 betrieb Ludwig Lübke die Bahn auf eigene Kosten, dann veräußerte er sie an die Deutsche Lokal- und Straßenbahngesellschaft aus Dortmund. Die beiden Orte weigerten sich allerdings, die Konzession an die Gesellschaft zu übertragen und somit verblieb Ludwig Lübke als Ansprechpartner. Als dieser am 10. Februar 1883 verstarb, vererbte er diese Konzession an seine Frau und Kinder, über welche nun die Verbindung zwischen der Gesellschaft und den Städten lief. Bis zum 2. Juli 1894 ging die Konzession an die Allgemeinen Lokal- und Straßenbahngesellschaft, wie die Deutsche Lokal- und Straßenbahngesellschaft nun hieß. Mit der Konzession war auch die Erneuerung des Streckennetzes und die Elektrifizierung bis zum 1. Oktober 1898 verbunden.

Im Jahr 1897 erwarben allerdings die beiden Städte die Bahn. Mönchengladbach zahlte 228.000 Goldmark und Rheydt 116.000. Die beiden Städte betrieben die Bahn bis zu ihrer vollständigen Elektrifizierung gemeinsam und teilten sich die Kosten und Einnahmen im Verhältnis 2:1. Der Vorstand der Bahn war allerdings gleichmäßig besetzt. Er umfasste beide Oberbürgermeister und jeweils fünf Stadträte.

[Bearbeiten] Bis zur Jahrhundertwende

Zwecks Elektrifizierung der Pferdbahn schlossen die beiden Städte am 7. Februar 1899 mit den beiden Firmen Max Schorch & Cie. aus Mönchengladbach und Siemens & Halske Verträge ab, welche auch die Einrichtung zweier Elektrizitätswerke beinhaltete. Die Bauarbeiten für die Kraftwerke begannen am 16. März 1899 und waren am 10. November 1899 in Rheydt und am 1. Mai 1900 in Mönchengladbach abgeschlossen.

Gleichzeitig plante man das Netz zu erweitern und schrieb folgende Strecken aus:

Stadt
Strecke
Länge in km
Mönchengladbach Alter Markt - Hardt 6,76
  Hardt - Waldniel 5,50
  Lürrip - Bahnhofstraße - Krefelder Straße 2,60
  Alter Markt - Viersener Straße 0,30
  Markt - Regentenstraße - Eicken - Hoven - Kloster Neuwerk 5,10
  Rundstrecke 3,15
Rheydt Marienplatz - Bahnhof Rheydt  
  Marienplatz - Mülfort - Odenkirchen  
  Morr - Marienplatz - Geneicken - Giesenkirchen  

Nach Verhandlungen mit der Firma Siemens kam man zur Überzeugung, dass die geplanten Strecken nicht rentabel zu betreiben seien. Da man einen Mischbetrieb mit elektrischen Straßenbahnen auf der einen und dampf- oder akkumulatorbetriebenen Bahnen auf der anderen Seite nicht für sinnvoll erachtete, entschied man sich für eine Reduzierung der Planungen. Übrig blieben die Strecken zwischen den beiden Orten beginnend in Hardt über Waldhausen, Alter Markt, Wallstraße, Regentenstraße, Bahnhofstraße, Lüpertzender Straße, Rheydter Straße, Rheydt, Mülfort nach Odenkirchen und die Strecke von der Viersener Straße über den Markt, die Krefelder Straße nach Eicken in Mönchengladbach und die Strecke von Geneicken über die Stresemannstraße nach Morr in Rheydt.

Am 13. Juni 1899 begann die Firma Siemens mit den Arbeiten zur Erweiterung des Netzes. Parallel dazu begann man das bis dahin regelspurige Pferdebahnnetz auf Meterspur umzubauen, was erhebliche Nachteile für die Kunden mit sich brachte. Durch die Umspurung erhoffte man sich eine weitere Verbesserung des Wirtschaftlichkeit. Es wurden 1900 folgende Strecken eröffnet:

Eröffnungsdatum
Ort
Strecke
Streckenlänge
1. Mai Mönchengladbach Krefelder Straße - Eickener Straße 0,77 km
3. Juni Mönchengladbach Alter Markt - Aachener Straße - Brückenstraße 1,59 km
3. Juni Mönchengladbach Dahlener Straße - Barbarossastraße 0,19 km
3. Juni Rheydt Mülfort - Odenkirchen 2,70 km
17. Juni Rheydt/Mönchengladbach Odenkirchen - Mönchengladbach Hauptbahnhof  
7. Juli Rheydt Dahlener Straße - Stresemannstraße - Bahnhof Geneicken 2,60 km
1. August Rheydt Friedrich-Wilhelm-Straße - Bahnhofstraße - Bahnhof Rheydt 0,28 km
18. August Rheydt Bahnhof Geneicken - Damaschkestraße 2,60 km
6. November Rheydt Waldhausen - Hardt  

Am 1. Oktober 1901 wurde dann der gemeinsame Betrieb durch die Stadt Mönchengladbach gekündigt und die beiden Gemeinden betrieben die auf ihrem Gebiet liegenden Bahnen in Eigenregie. Folgende, farbig gekennzeichneten Linien wurden zum 30. September 1901 eingerichtet und gemeinsam betrieben:

Linie
Mönchengladbach Bahnhof - Rheydt - Odenkirchen
Mönchengladbach Bahnhof - Rheydt
Elektrizitätswerk - Krefelder Straße - Markt - Barbarossaplatz
Eickener Straße - Schwogenstraße - Krefelder Straße - Markt - Waldhausen

[Bearbeiten] Straßenbahn München-Gladbach 1900 - 1928

Nach der Trennung verkehrten neben den gemeinsamen folgende Linien nur auf dem Stadtgebiet von Mönchengladbach:

Linie
Elektrizitätswerk - Markt - Volksgarten
Eicken - Waldhausen - Hardt

Am 1. Februar 1901 führte man probeweise Gepäckbeförderung auf der Strecke nach Hardt ein. Da diese von den Kunden kaum genutzt wurde, stellte man den Service kurze Zeit später wieder ein. Die gleichzeitig aufgenommene Beförderung von Post auf der Strecke nach Hardt hielt sich hingegen bis 1929. Nachdem die Bautätigkeit rund 1,5 Jahre geruht hatte, wurden 1902 wieder neue Strecken eröffnet:

Eröffnungsdatum
Strecke
Länge
22. Juli 1902 Rheydter Straße - Hofstraße - Hardtbroich - Erzbergerstraße - Volksgartenstraße - Volksgarten 2,40 km
27. Oktober 1902 Aachener Straße - Geroplatz - Rheydter Straße 1,65 km
7. Dezember 1903 Bahnhof - Kaiser-Friedrich-Halle 0,58 km
19. September 1905 Eickener Straße - Schwogenstraße - Konzenstraße 0,39 km
27. Februar 1908 Hardt - Burgwaldniel 5,15 km
24. Oktober 1909 Dahlener Straße - Hittastraße - Rheindahlener Straße - Fürsorgeheim 3,45 km
27. November 1909 Fürsorgeheim - Rheindahlen 3,15 km

Somit hatte man bis 1910 ein Netz errichtet, welches sechs Linien umfasste, von denen zwei zusammen mit der Stadt Rheydt betrieben wurden. Am 14. Mai 1910 schloss man eine bestehende Lücke im Netz, indem man durch die Erzbergerstraße Gleise zwischen dem Königsplatz und der Volksgartenstraße verlegte. Diese Strecke wurde von der gelben Linie befahren, welche nun als Ringlinie durch die Stadt verkehrte.

Zu dieser Zeit kamen schon erste Idee auf, in der Region Rhein-Ruhr ein Netz von Schnellbahnstrecken zu errichten. Geplant waren Verbindungen von Mönchengladbach nach Düsseldorf und nach Köln. Die geplante Konzession wurde allerdings nicht erteilt, da das zuständige Ministerium auf Drängen der KPEV, welche eine Konkurrenz befürchtet, diese ablehnte. Statt dessen wurden zwei Verbindungen nach Lürrip und Neuwerk ausgeführt. Beide wurden am 15. August 1910 eröffnet und waren 1,68 km (nach Lürrip) und 3,76 km (zur Niersbrücke) lang.

Ab dem 28. Oktober 1913 bekamen die bisher mit Farben gekennzeichneten Linien zusätzlich Nummern.

Linie
Strecke
Farbe
1 Kaiser-Friedrich-Halle - Odenkirchen weiß
2 Kaiser-Friedrich-Halle - Rheydt grün
3 Eicken - Waldniel rot
5 Rundbahn gelb
7 Neersen - Rheindahlen violett
9 Lürrip - Viersen - Süchteln blau
11 Viersen - Dülken weiß

Mit Beginn des Ersten Weltkrieges bekam auch die Straßenbahn in Mönchengladbach die Einschränkungen zu spüren, die alle anderen Betriebe spürten. Es wurde männliches Personal abgezogen, das durch Frauen ersetzt werden musste, und es kamen Aufgaben für den Transport von Waren hinzu. Im Laufe des Krieges wurden zwei Anschlüsse an die Gleise der Staatsbahn in Speick und in der Krefelder Straße hergestellt. Bis zur Besetzung durch belgische Truppen 1919 hatte man sechs Firmen mit Gleisanschlüssen versehen und 12 Güterwagen und drei Rollschemelwagen angeschafft.

In Folge der Besetzung und der Erbringung der Reparationsleistung durch Kohlelieferungen kam es immer mehr zu Engpässen in der Stromerzeugung. So musste 1919 die Ringlinie und 1920 mehrere Linien in die Vororte eingestellt werden. Um die Versorgung des Kraftwerkes mit Kohle zu sichern, stellte man eine 3,4 Kilometer Gleisverbindung von Schiefbahn in Richtung Neuwerk. Nachdem man diese Strecke am 13. Juni 1919 elektrifiziert hatte, konnte auf ihr auch Personenverkehr durchgeführt werden. Da die Reichsbahn die Querung ihrer Gleise untersagt hatte, mussten die Fahrgäste am Bahnübergang in einen Pendelzug in Richtung Krefeld umsteigen. Da dieser durch die Mönchengladbacher Straßenbahn betrieben wurde, kam es dann in Schiefbahn zu einem weiteren Umsteigevorgang. Erst ab dem 4. März 1923 konnte die Strecke durchgehend befahrbar werden. Da die Reichsbahn unter Repressalien der belgischen Besatzung zu leiden hatte, was sich negativ auf ihren Zugverkehr und die Fahrgastzahlen auswirkte, verbot sie vom 20. Oktober 1923 an wieder die Querung ihrer Gleise, da die Fahrgäste vermehrt auf die Straßenbahn auswichen. Nach dem Ende des Verbotes am 25. Januar 1925 beschlossen beide Verkehrsbetriebe eine durchgehende Linie einzurichten, welche beide Unternehmen betrieben.

Trotz der Einschränkungen durch die Kriegsfolgen arbeitet man weiter an großen Plänen. So plante die Straßenbahn Mönchengladbach zusammen mit der Straßenbahn Aachen eine Strecke von Aachen über Alsdorf, Würselen, Linnich, Lövenich, Erkelenz und Rheindahlen nach Mönchengladbach zu realisieren. Da Materialknappheit die Umsetzung verzögerte, etablierte sich dort eine Buslinie, welche später den Bau der Strecke verhinderte.

Nach einigen Verbesserungen an den Wagen und der Verlängerung von drei Strecken verfügte die Straßenbahn 1928 über insgesamt 10 Linien mit einer Gesamtlänge von 83,1 Kilometern.

[Bearbeiten] Straßenbahn Rheydt 1900 - 1928

Auch die Straßenbahn in Rheydt nahm nach der Trennung einige Streckenverlängerungen vor.

Eröffnungsdatum
Strecke
Länge
26. März 1905 Morr - Genhülsen - km
1. September 1905 Reststrauch - Wickrath 2,8 km
3. November 1905 Genhülsen - Rheindahlen 3,4 km
24. März 1907 Wickrath - Wickrathberg 2,3 km

Beginnend am 28. Oktober 1913, bekamen die Straßenbahnen in Rheydt und in Mönchengladbach ein einheitliches Nummerierungssystem. Dabei erhielten alle Linien in Rheydt eine gerade Nummer und die Linien in Mönchengladbach ungerade.

Im Jahr 1928 war die Straßenbahn in Rheydt an der neu gegründeten Niederrheinischen Eisenbahn-Gesellschaft AG beteiligt. Auf deren Betreiben sollte zwischen den Städten Grevenbroich, Neuss und Rheydt ein regelspuriges Straßenbahnnetz entstehen. Am 28. September 1928 erhielt die neue Gesellschaft die Konzession für diese Strecken. Man hatte vor, am 1. Oktober 1929 mit dem Bau zu beginnen, verschob diesen Termin aber immer wieder, da die nötigen Finanzmittel nicht vorhanden waren. So verfiel schließlich die Konzession und die Bahn wurde nie gebaut.

[Bearbeiten] Vereinigte Städtebahn

Bereits 1904 gab es Bestrebungen, die Städte Dülken, Mönchengladbach, Süchteln und Viersen durch eine gemeinsame Straßenbahn zu verbinden. Diese Gemeinden gründeten 1906 schließlich die Vereinigte Städtebahn, kurz VSB. Die Stadt Mönchengladbach war mit 55 %, Viersen mit 24 %, Dülken mit 13 % und Süchteln mit 8 % an der Gesellschaft beteiligt. Es wurden folgende Strecken in Betrieb genommen:

Eröffnungsdatum
Strecke
Länge
30. Oktober 1906 Mönchengladbach-Markt - Viersener Straße - Wegweiser - Viersen-Augustaplatz - Dülken 13,02 km
21. März 1907 Viersen-Alter Markt - Süchteln 3,72 km
22. März 1907 Viersen-Hauptstraße - Viersen-Hauptbahnhof 0,30 km

Weitere Planungen wurden nicht realisiert. Durch die geschickte Anordnung von elf Ausweichstellen konnte die Strecke zwischen Viersen und Mönchengladbach im 10-Minuten-Takt befahren werden. Die Äste wurden sonntags im 20- und werkstags 30-Minuten-Takt befahren.

In den folgenden Jahren kam es nur zur Instandhaltungsmaßnahmen des Wagen- und Streckenmaterials. So konnte ab dem 15. Mai 1939 die Fahrzeit zwischen Viersen und Mönchengladbach von 40 auf 30 Minuten gesenkt werden.

Nach dem Krieg führte die eingleisige Führung in Seitenlage dazu, dass die Bahn immer mehr an Bedeutung verlor. So beschloss der Rat der Stadt Viersen am 14. Januar 1955 die Stilllegung der Straßenbahn. Am 1. August 1955 fuhren die letzten Wagen nach Süchteln und Dülken und am 6. September 1959 der letzte in Richtung Mönchengladbach.

[Bearbeiten] Städtische Straßenbahn Gladbach - Rheydt

Am 1. September 1929 wurde die Stadt Rheydt in die Stadt Mönchengladbach eingegliedert. Am selben Tag fand auch die Vereinigung der beiden Straßenbahnbetriebe zur Städtischen Straßenbahn Gladbach-Rheydt statt. Gleichzeitig erhielt auch das Streckennetz eine einheitliche neue Nummerierung:

Linie
Verlauf
Takt in Minuten
Fahrzeit in Minuten
1 Kaiser-Friedrich-Halle - Rheydt-Marienplatz - Odenkirchen 15 39
2 Kaiser-Friedrich-Halle - Rheydt-Marienplatz 5 (zusammen mit Linie 1) 19
3 Eicken - Poeth (- Waldniel) 10/30(/60) 67
4 Giesenkirchen - Rheydt (- Rheindahlen) 15(/30) 47
5 Rundbahn 10 28
6 Rheydt-Marienplatz - Wickrathberg 15/30 26
7 (Neersen-Bahnhof -) E-Werk - Holt (- Rheindahlen) 10(/20) 52
8 Mönchengladbach-Bahnhof - Volksgarten 30 10
9 Lürrip - Wasserturm (- Süchteln) 10(/20) 68
10 Wasserturm - Windberg 10/20 4
11 Dülken - Viersen-Bahnhof 20 27
14 Mönchengladbach-Hauptbahnhof - Krefeld 60 61

1930 bedienten die Straßenbahnen ein Netz mit einer Streckenlänge von 66,92 Kilometern und legten mit 56 Trieb- und 36 Beiwagen jährlich rund 5,6 Millionen Wagenkilometer zurück. Im Jahr 1930 lebten rund 235.000 Einwohner im Einzugsgebiet und es wurden rund 18,8 Millionen Passagiere befördert.

Die Gemeinschaft zwischen beiden Straßenbahnbetrieben blieb auch über die Trennung der beiden Städte am 1. August 1933 hinaus bestehen. Bis zum 1. August 1936 waren beide Betriebe an einem Zweckverband beteiligt, den die Bahn leitetete. Danach gingen sie getrennte Wege.

[Bearbeiten] Straßenbahn Rheydt 1936 - 1959

Als Folge der Trennung und der Ausmusterung von zahlreichen Wagen 1929 besaß die Straßenbahn in Rheydt fast nur noch Wagen aus der Jahrhundertwende. Um den Betrieb trotzdem aufrecht zu erhalten, mietete man unter anderem Fahrzeuge aus Mönchengladbach an. Zudem beschaffte man einige Gebrauchtfahrzeuge. Mit diesen überalterten Wagen befuhr man bis zum Zweiten Weltkrieg das Netz in Rheydt. Zwischen der Besetzung durch die Alliierten am 1. März 1945 und Juli 1945 ruhte der Verkehr vollständig. Erst danach begann allmählich die Wiederinbetriebnahme des Netzes. Trotzdem musste man dem Alter des Fuhrparks Tribut zollen. So ruhte der Verkehr zwischen dem 6. und 17. März 1947. Am 22. Januar 1951 kam es aufgrund des schlechten Zustandes der Gleise zur ersten Zwangsstilllegung der letzten 300 m der Strecke nach Rheindahlen. Es folgte am 17. Mai 1952 die Linie 4 auf dem übrig gebliebenen Abschnitt zwischen Rheindahlen und dem Marienplatz. Am 22. Juni 1952 und am 3. Oktober wurden beide Äste der Linie 6 eingestellt. Die letzte Linie der Straßenbahn Rheydt stellte am 31. Januar 1959 den Betrieb ein. Die Linien 1 und 2 aus Mönchengladbach verkehrten noch bis zum 5. Oktober 1968.

[Bearbeiten] Straßenbahn München Gladbach 1936 - 1969

Nach der Trennung 1936 hatte die Straßenbahn im damaligen München Gladbach gegenüber der in Rheydt den Vorteil, ein recht gut ausgebautes Netz mit zahlreichen zweigleisigen Abschnitten sowie einen modernen Wagenpark zu besitzen. 1943 wurde trotz kriegsbedingter Unterbrechungen mit 42.876.394 beförderten Personen der absolute Höchststand in München Gladbach erzielt. Am 10. und 19. September 1944 zerstörten Luftangriffe weite Teile des Straßenbahnnetzes und der Verkehr musste eingestellt werden. Erst am 13. August 1945 konnte der Personenverkehr wieder aufgenommen werden und Ende 1946 waren 59,2 der 61,2 Kilometer aus der Vorkriegszeit wieder in Betrieb. Das letzte Teilstück konnte am 1. Juni 1949 wieder befahren werden. In der Nachkriegszeit litt allerdings das Wagenmaterial sehr, da etliche Wagen ihrer hölzernen Aufbauten beraubt wurden, da Holz Mangelware war. Auch zahlreiche Glühbirnen fehlten durch Diebstahl. Um die im Krieg verloren gegangenen Wagen zu ersetzen, kaufte die Bahn gebrauchte Wagen des Buurtspoorweg Maatschappij Utrecht auf.

Am 7. März 1954 wurde der Verkehr zwischen Krefeld und Mönchengladbach eingestellt, da die Bundesbahn die Strecke in nur 30 Minuten zurücklegte, während die Straßenbahn eine Stunde benötigte. Am 21. März 1955 folgte die Rundlinie 5 und am 2. September Teile der Linie 3.

Anfang 1959 bestanden insgesamt noch sieben Linien:

Linie
Verlauf
Fahrzeit in Minuten
Takt in Minuten
Streckenlänge
1 Kaiser-Friedrich-Halle - Rheydt-Hauptbahnhof 16 20 4,767
2 (Eicken) - Am Buer - Rheydt-Hauptbahnhof (22) 16 20 6,301
3 Eicken - Beltinghoven 24 20 6,565
7 Am Buer - Geroplatz - Rheindahlen 31 20 10,65
9 (Rennbahn) - Damm - Viersen 44 20 9,197
10 Neuwerk - Windberg 18 20 k.A.
17 Lürrip - Alter Markt - Holt - (Rheindahlen) 24 (37) 20 10,828

Am 6. September 1959 wurde die Linie 9 eingestellt. Nachdem 1960 ein Gutachten den vollständigen Ersatz der Straßenbahn durch den Omnibus vorgeschlagen hatte, stellte man nach und nach alle Linien ein. Teile der Linie 7 und die komplette Linie 17 stellte man am 15. Januar 1961 ein, Linie 10 am 31. Mai 1964 und Linie 3 am 22. Mai 1966. Am 5. Oktober 1968 endete die Erlaubnis der Stadt Rheydt für den Betrieb der Linien 1 und 2, so dass man sie auch einstellte. Als letztes folgte das übrig gebliebene Teilstück der Linie 7 am 15. März 1969 zwischen Holt und Lürrip.

[Bearbeiten] Obus

Der Obus war eine Zwischenlösung der Stadt Rheydt hin zum heutigen, komplett durch Omnibusse betriebenen ÖPNV der Niederrheinischen Versorgung und Verkehr. Am 1. Februar 1951 wurde dies durch die Stadtwerke und am 22. Februar durch den Stadtrat beschlossen. Vorgesehen war ein rund 30 Kilometer langes Netz. Die erste Linie mit der Nummer 4 nahm am 18. Mai 1952 zwischen Rheydt und Rheindahlen ihren Betrieb auf. Am 13. Juli wurde sie über Giesenkirchen bis nach Schelsen verlängert. Am 7. Dezember 1952 folgte schließlich die Linie 6. Eine weitere Verlängerung erfolgte am 9. September 1953 zwischen Limitenstraße und Hauptbahnhof, eine Verlängerung nach Wanlo am 4. Dezember 1954. Das Netz hatte somit eine Länge von 27,6 Kilometern von denen 8,1 km einspurig waren.

Da der Betriebshof nicht ans Netz angeschlossen war und eine Endhaltestelle nicht mit Wendeschleifen versehen war, besaßen die Busse Hilfsmotoren von VW, mit denen sie kurze Strecken auch ohne Strom zurücklegen konnten.

Zusätzlich zu den Linien 4 und 6 verkehrten die Linien 14 und 16 als Verstärker. Nach 18 Jahren beschloss man die Strecken einzustellen. Die Linie 14 stellte am 26. September 1970, die Linie 4 am 30. März 1972 und die beiden Linien 6 und 16 am 16. Juni 1973 ihren Betrieb ein.

In den 21 Jahren ihres Bestehens beförderten die Obusse 121 Millionen Fahrgäste und legten dabei insgesamt rund 30 Millionen Kilometer zurück.

[Bearbeiten] Bäder

In der Stadt gibt es insgesamt fünf Bäder. Es handelt sich hier um das Freibad Volksgarten in der Peter-Krall-Straße 63, das Freibad Giesenkirchen in der Trimpelshütter Straße 34, das Schlossbad Wickrath, Auf dem Damm 107, und das Stadtbad Rheydt in der Pahlkestraße 10. Als neuestes Bad wurde im Jahre 2006 das Vitusbad auf der Breitenbachstrasse eröffnet. Es entstand als Ersatzbau des durch Brand zerstörten Zentralbades auf der Lüpertzender Strasse.

[Bearbeiten] Weblinks

Homepage der NVV AG

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